Eurofighter der Bundeswehr fangen Flugzeug über Kreis Gütersloh ab

Rheda-Wiedenbrück. Ungewöhnlicher Anblick am Himmel über Rheda-Wiedenbrück: Zwei standardmäßig bewaffnete Kampfflugzeuge der Luftwaffe der deutschen Bundeswehr mussten am vergangenen Freitag in nicht allzu großer Höhe eine kleine Propellermaschine eskortieren. Der Grund: Über einen langen Zeitraum war der Pilot nicht über Funk zu erreichen - auch über die Notfrequenz konnte kein Kontakt hergestellt werden.

Gegen kurz vor halb sieben wurde an dem Morgen deshalb die Alarmrotte alarmiert. Für die Sicherheit im Luftraum stehen in Deutschland grundsätzlich zwei Alarmrotten bereit: Im Norden in Wittmund in Niedersachsen und im Süden in Neuburg an der Donau in Oberbayern. Aufgrund von Baumaßnahmen starten die Maschinen der nördlichen Alarmrotte - die in diesem Fall informiert wurde - aktuell vom Alternativstandort in Laage bei Rostock.

"Innerhalb von wenigen Minuten sind zwei Eurofighter des Taktischen Luftwaffengeschwaders 71 'Richthofen' am Freitag startklar gewesen und haben sich auf den Weg in Richtung Kreis Gütersloh gemacht", berichtet ein Sprecher der Luftwaffe auf Nachfrage. Eines der Kampfflugzeuge habe sich direkt neben die Propellermaschine gesetzt, um Sichtkontakt mit dem Piloten aufzunehmen - das andere sei zur Absicherung dahinter geblieben.

"Es hat sich dann herausgestellt, dass der Pilot einen Fehler gemacht und sich nicht in die richtige Frequenz eingewählt hatte", so der Sprecher weiter. Generell gelte im Luftraum: Wenn ein Flugzeug über eine Sektorengrenze fliegt, bekommt der Pilot vom aktuellen Lotsen die Funkfrequenz für den kommenden Sektor und muss sie bei sich einstellen. Das sei in diesem Fall aber offenbar nicht geschehen.

Pilot bemerkt Fehler

"Als der Propeller-Pilot die Eurofighter neben sich gesehen hat, ist ihm sein Fehler dann aber ziemlich schnell bewusst geworden und er hat den Funkkontakt zu der zuständigen Luftraumüberwachung sofort wieder hergestellt." Gegen acht Uhr seien beide Kampfflugzeuge wieder in Lage gewesen.

Bis zu 20 Vorfälle pro Jahr

Etwa 15 bis 20 Mal gebe es solche Fälle pro Jahr. In den meisten Fällen, weil der Funkkontakt zu privaten Maschinen abbreche. Da es sich aber auch um einen Terroranschlag handeln könnte, werde nach einer gewissen Zeit automatisch ein Alarm ausgelöst.

Selbst bemerkt haben werden den Einsatz am Freitagmorgen am Rheda-Wiedenbrücker Himmel übrigens vermutlich nur die wenigsten Bürger. Denn: Die Eurofighter waren laut dem Sprecher des Kommandos Luftwaffe in Berlin nicht in Überschallgeschwindigkeit unterwegs. Lediglich wer im passenden Moment an den Himmel geschaut hat, wird wohl zunächst stutzig geworden sein.

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