Unglaubliche Fälle: Das sind die kuriosesten Polizeieinsätze 2023 in Bielefeld

Bielefeld . Dass der Arbeitsalltag für Polizisten nicht immer zum Schmunzeln ist, liegt an ihren Aufgaben. Sie fangen Kriminelle und eilen zu Notfällen aller Art. Trotzdem können sich auch Polizisten das Lachen manchmal nicht verkneifen. Polizeisprecherin Sonja Rehmert hat die kuriosesten Fälle des Jahres gesammelt:

Januar : Eine 18-jährige Bielefelderin geht am 26. Januar, gegen 19.50 Uhr zusammen mit ihrer Mutter an der Herforder Straße in Richtung Innenstadt entlang. Plötzlich fliegt eine ungekochte Kartoffel durch die Luft und trifft die junge Frau direkt am Kopf. Der Tatort befindet sich zwischen Ziegel- und Blomestraße. Zum Glück klagte die 18-Jährige später nur über leichte Kopfschmerzen. Die Kartoffel war offenbar aus dem Fenster eines Mehrfamilienhauses geflogen. &bdquo;Auch wenn es lustig klingt, handelt es sich bei dieser Tat nicht um einen Streich, sondern um eine Straftat: vorsätzliche Körperverletzung“, betont Rehmert.

Februar : Anfang Februar verhilft der Alkohol einem 30-jährigen Bielefelder zu einem mehr als ungewöhnlichen Fahrmanöver. Kurz vor 10 Uhr am 4. Februar war der Mann mit seinem Peugeot 207 auf der Osningstraße in Richtung Sieker unterwegs, als er 300 Meter nach dem Senner Hellweg nach rechts von der Fahrbahn abkam, die Böschung hinabrollte, einen Weidezaun durchbrach und schließlich auf dieser Weide ausrollte. Eine Zeugin meldete kurz darauf der Polizei, dass der Fahrer offensichtlich auf der Suche nach dem Ausgang auf der Weide immer wieder im Kreis fährt. Schließlich gab er auf, ließ den Peugeot auf der Weide zurück und ging zu Fuß zum Senner Hellweg. Polizisten stoppten den betrunkenen 30-Jährigen. Sein Führerschein musste er abgeben.

Verfolgung verängstigter Schafe und ein Lkw in spektakulätrer Seitenlage März : Drei ausgebüxte und angesichts ihres Abenteuers völlig verängstigte Schafe sorgen am 30. März in einem Garten am Blindschleichenweg für einen komplizierten Einsatz der Polizei. Gegen 17 Uhr meldet eine Anwohnerin, dass seit dem Vormittag bereits drei Schafe in ihrem Garten stünden. Die rund 100 Kilo schweren Tiere – ein Männchen und zwei Weibchen – laufen auf dem Grundstück umher, lassen sich aber nicht einfangen. Ein Zaun sei bereits beschädigt. Nun versuchten sprintstarke Polizisten ihr Glück – allerdings ebenfalls vergeblich. Die Lösung bringen erst zwei Angehörige eines nahe gelegenen Hofes: Sie treiben die Tiere in einen mitgebrachten Anhänger und nehmen die drei Schafe in ihrem Stall in Obhut – mit extra Kraftfutter.

April : Mit ihrem 7.5-Tonner hat sich eine 42-jährige Fahrerin gehörig verrechnet. Sie will am 27. April von der Bielefelder Innenstadt kommend in Richtung Wertherstraße fahren. Dabei missachtet sie ein entscheidendes Verkehrsschild: Die Eisenbahnbrücke über der Von-der-Recke-Straße bietet Fahrzeugen nur bis zu einer Höhe von 3,40 Meter Platz. Zu wenig für den Lkw. Die Fahrerin rammt die Brücke und bleibt zur Seite gekippt darunter stecken. Die erfahrene Lkw-Fahrerin beruft sich auf ihr Navigationsgerät. Die Straße bleibt fast zwei Stunden lang gesperrt.

Ende einer Frauenfeier in der Kutsche und ein Raser ohne EInsehen

Mai : Am 22. Mai stoppt die Polizei eine fröhliche Planwagenfahrt durch die Bielefelder Innenstadt. Der Planwagen ist voller feiernder Frauen, doch statt von zwei vorgeschriebenen Pferden werden die Damen in der Kutsche von einem Traktor gezogen. Ein Sicherheitsproblem: Denn die Kutsche ist nicht für den Betrieb mit einem PS-starken Traktor bestimmt. Sie verfügt nur über eine Handbremse und ein Fußbremspedal für den Kutscher. &bdquo;Damit ist der Anhänger mit Traktor ungebremst“, betont die Polizei und stoppt die Fahrt. Der Treckerfahrer besitzt zudem für den gewerblichen Personentransport auf dem Anhänger weder die geforderte Führerscheinklasse noch eine Haftpflichtversicherung. Der 73-jährige Landwirt aus Melle gibt an, dass seine Zugpferde vom Vortag noch erschöpft waren. Für die Polizei keine gültige Ausrede: Die 20 feiernden Frauen müssen die Rückreise mit dem öffentlichen Nahverkehr antreten.

Juni : Ein 66-jähriger Bielefelder gerät am 28. Juni mit seinem VW Golf auf der Altmühlstraße in eine Polizeikontrolle. Offenbar für den Golffahrer eine echte Seltenheit: Denn er erzählt, dass ihm seine Fahrerlaubnis bereits vor zehn Jahren entzogen worden ist. Der Serientäter saß sogar wegen wiederholten Fahrens ohne Fahrerlaubnis bereits im Gefängnis. Dass er im Gespräch mit den Beamten eine Alkoholfahne ausströmt, macht seine Lage nicht besser.

Juli : Ein Wiederholungstäter beschäftigt die Polizei auch am 5. Juli, als der Verkehrsdienst Geschwindigkeitskontrollen im Stadtgebiet durchführt. Auf dem Stadtring wird ein BMW-Fahrer mit 93 km/h bei erlaubten 50 km/h gemessen. Dem 32-jährigen Fahrer drohen allein deswegen 260 Euro Bußgeld, 2 Punkte und 1 Monat Fahrverbot. Offenbar hat das keine abschreckende Wirkung: Denn am Abend geht er den Laserpistolen der Polizei wieder ins Netz. Diesmal ist er auf der Paderborner Straße mit 139 km/h (erlaubte Höchstgeschwindigkeit: 70 km/h) unterwegs. Für diesen Verstoß sind ein Einzelfall 600 Euro Bußgeld, 2 Punkte und 2 Monate Fahrverbot zu erwarten.

Ein Einbrecher im Schrank und ein Taxi-Fahrgast mit Drogen im Angebot

August : Wenn die Taxigebühren das vorhandene Bargeldbudget übersteigen, versuchen manche Fahrgäste kreativ zu werden. Am frühen Morgen des 17. August will ein betrunkener Bielefelder von der Turnerstraße zur August-Bebel-Straße gefahren werden. Dem Fahrer bietet er als Bezahlung aus einem Behälter kleine Kristallsteine an. Der Taxifahrer weist das Angebot ab und fährt daraufhin gegen 4.30 Uhr direkt zur Polizeiwache am Kesselbrink. Die Beamten stoppen den flüchtenden Fahrgast nach kurzer Verfolgung. Der 27-jährige Bielefelder hat Bargeld, aber auch verschiedene Drogen bei sich.

September : Ein polizeibekannter Einbrecher hatte in der Nacht auf 14. September wenig Erfolg. Zwar dringt er in einen Keller an der Finkenstraße ein, doch eine Bewohnerin des Hauses wird von seinem Lärm wach und ruft die Polizei. Die Frau ging nachsehen und schloss den überraschten Täter kurzerhand im Keller ein. Die alarmierten Polizisten finden den drogenabhängigen Mann (30) nach längerer Suche in einem Schrank. Er sagt, dass er in dem Schrank schlafen wollte. In seinem Rucksack finden sich aber mehrere Beutestücke.

Baggerfahrer dreht völlig durch

Oktober : Bielefelder Autobahnpolizisten sichern am 21. Oktober ein liegengebliebenes Auto auf der A2. Interessant wird der Fall für sie, als sie dessen Personalien durchgeben: Der 25-jährige BMW-Fahrer aus Sundern ist nicht im Besitz einer Fahrerlaubnis und außerdem ist noch ein Haftbefehl gegen ihn offen. Er hat seine Geldstrafe wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis noch nicht bezahlt. Erst seine Mutter kann ihm die drohende Zeit hinter Gittern ersparen. Sei erscheint auf der Wache und rückt den vierstelligen Betrag heraus.

November: Völlig durchgedreht ist am späten Abend des 14. Novembers ein 20-jähriger Mann aus Bad Oeynhausen. Wie mehrere Augenzeugen per Notruf berichten, fährt der betrunkene Mann gegen 22 Uhr mit einem Bagger kreuz und quer durch Brackwede. Dabei beschädigt er Am Frölenberg einen VW Golf. Der wilde Baggerfahrer kümmert sich allerdings nicht um den Schaden und donnert weiter durch den Ort. Als Polizisten den auffälligen Bagger finden, parkt ihn der Fahrer an der Hauptstraße gerade ein. Der 20-Jährige ist nicht im Besitz einer Fahrerlaubnis. Den 17,5-Tonnen-Bagger hat er sich für die Rundfahrt nach eigener Auskunft &bdquo;ausgeliehen“. Der Bagger gehöre zu einem Subunternehmen einer Firma, für die der Mann arbeitet.

Dezember : Besonders betrüblich endet ein Einbruch am Tag vor Nikolaus. Der Täter dringt über eine Dachluke in eine soziale Einrichtung am Semmelweisweg ein. Drinnen findet er nicht nur Bargeld, sondern er nimmt auch noch 40 Schokonikoläuse sowie die für die Mitarbeiter vorbereiteten, individuell gefüllten Geschenktüten mit.

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