Entflohener Häftling aus Bielefeld fällt bei Autobahn-Crash auf

Bielefeld/Recklinghausen. Der Ausbruch des 39-jährigen Esseners Ahmet A. aus dem Bielefelder Hafthaus Ummeln ist bis heute noch nicht gänzlich aufgearbeitet. Da meldet die Polizei erneut einen entwichenen Häftling der Justizvollzugsanstalt Senne. Doch der ist nach kurzer Flucht wieder hinter Gittern.

Der Strafgefangene, so berichtet es die Polizei, sei am frühen Montag, 7. Juli, gegen 3.25 Uhr auf der A43 bei Recklinghausen in einen spektakulären Unfall verwickelt gewesen. Der Mann am Steuer war in Richtung Wuppertal unterwegs, als er plötzlich mit seinem Fahrzeug gegen eine Betonschrammwand und anschließend gegen einen Baucontainer prallte.

Sein Fahrzeug wurde nach der Kollision so aufgeschaukelt, dass es sich überschlug und schließlich auf dem Dach landete. Der Mann im Inneren des Wagens wurde dabei leicht verletzt, heißt es von der Polizei. Rettungskräfte brachten ihn dennoch in ein Krankenhaus.

Der Häftling ist nicht der gesuchte TikTok-Ausbrecher Den Polizeibeamten fiel bei der Unfallaufnahme auf, dass der Fahrer zu diesem Zeitpunkt gar nicht auf der Autobahn hätte sein dürfen. Wie die Überprüfung des Unfallfahrers ergab, ist der polnische Staatsbürger ein entwichener Strafgefangener der JVA Bielefeld-Senne.

Bei dem 65-Jährigen handelt es sich übrigens nicht um den TikToker Ahmet A., der sich seit seinem viel beachteten Ausbruch am 17. Juni weiterhin auf der Flucht befindet. Der soll nach Angaben interner Behördenpapiere nach seiner Flucht über Oberhausen und Brüssel nach Istanbul geflogen sein. Dort, so heißt es aus dem Umfeld des TikTokers, soll der 39-Jährige nun aber wegen anderer offener Rechnungen hinter Gitter sitzen.

Unfallverursacher ist betrunken und ohne Führerschein unterwegs Bei dem 65-Jährigen handelt es sich um einen Häftling des offenen Vollzugs, der mutmaßlich seinen regulären Ausgang dafür nutzte, um nicht am Abend in seine Zelle zurückzukehren. Solche Entweichungen im offenen Vollzug sind keine Seltenheit. Dass sich die Häftlinge aber per Autounfall quasi selbst wieder stellen, kommt deutlich seltener vor.

Polizisten nahmen den Gesuchten noch im Krankenhaus fest. Weil der polnische Staatsbürger betrunken wirkte, musste er pusten. Der Alkoholschnelltest kam auf einen Blutgehalt von 1,0 Promille. Weil er außerdem über gar keine gültige Fahrerlaubnis verfügt, erwartet den Häftling nun ein umfangreiches Strafverfahren.

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