Bestätigt: Hackerangriff auf OWL-Handwerkskammer

Bielefeld. Wie kommuniziert eine Institution wie die Handwerkskammer OWL, die eine wichtige Funktion für 22.000 Betriebe mit 215.000 Beschäftigten in ganz OWL erfüllt, wenn die Internetseite vom Netz genommen werden muss? Genau das ist der Bielefelder Kammer in der ersten Januarwoche widerfahren, und die Webseite und die damit verbundenen Online-Services sind seither nicht mehr erreichbar.

&bdquo;Wir sind vor Ort, telefonisch und per E-Mail für unsere Mitglieder da“, hatte Kammer-Hauptgeschäftsführer Jens Prager bereits mitgeteilt. Kammer-Sprecher Andreas Kröling ergänzt, dass die Kammer auch über Soziale Medien für Mitglieder und Interessierte erreichbar ist: &bdquo;Facebook, Instagram, X und Linkedin können regulär genutzt werden“, so Kröling.

Nach einigen Tagen hat sich nun auch der IT-Dienstleister ODAV mit Sitz in Straubing auf eine Nachfrage zu den Hintergründen des sogenannten &bdquo;Sicherheitsvorfalls“ geäußert, der dazu führte, dass die Internetverbindung der Handwerkskammer gekappt wurde.

&bdquo;Die ODAV AG (...) hat einen Malware-Angriff in ihrem Rechenzentrum festgestellt“, stellte das Unternehmen klar. Das bedeutet: Das Rechenzentrum ist offenbar von Kriminellen mit Schadsoftware angegriffen worden. Welche Art von Software die Hacker eingesetzt haben, ob zum Beispiel Daten ausspioniert oder ob Festplatten verschlüsselt wurden, um ein Lösegeld für die Freigabe zu erpressen, lässt ODAV offen.

&bdquo;Untersuchung mit Unterstützung externer Experten“ Die Bayern kümmern sich allein in NRW um die IT von sechs Handwerkskammern. ODAV ist auch in Bayern für sechs Kammern sowie für etliche weitere Kammern zwischen Hamburg, Hannover und Karlsruhe aktiv – die Frage, wie viele der bundesweit 53 Handwerkskammern tatsächlich betroffen sind, wurde nicht beantwortet. Die Handwerkskammer in Münster teilte mit, sie nutze einen anderen IT-Dienstleister und sei nicht betroffen. In Dortmund ist die Webseite wieder online, hier wird nach einem Bericht des WDR nur das Mailsystem von dem Straubinger Dienstleister verwaltet. Die Düsseldorfer Handwerkskammer ist betroffen, hier sind dem WDR-Bericht zufolge aber offenbar keine Daten abhandengekommen.

Die zuständigen Behörden seien umgehend informiert worden, heißt es. Die Bielefelder hatten bereits erklärt, dass auch die NRW-Datenschutzbeauftragte eingeschaltet wurde, da ein Datenabfluss nicht ausgeschlossen werden könne.

Ob von Seiten des Dienstleisters oder der Kammern formale Strafanzeigen erstattet wurden, blieb offen. Es werde &bdquo;mit Unterstützung externer Security-Experten eine forensische Untersuchung durchgeführt“, heißt es vage.

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