Bielefeld. Aktuell erhalten viele Menschen in Nordrhein-Westfalen Post vom Bundeskriminalamt (BKA). Weder haben sie eine Straftat begangen, noch handelt sich um einen Betrugsversuch. Sie wurden zufällig als Studienteilnehmer ausgewählt. Das Bundeskriminalamt und die Polizeien der Länder wollen herausfinden, wie sicher sich die Menschen im Land fühlen und zudem bisher unangezeigte Straftaten aufdecken.
Wer kann an der Befragung teilnehmen?
Knapp 40.000 Menschen ab 16 Jahren, spezifiziert die Polizei NRW, sind in diesem Bundesland zufällig aus den Einwohnermelderegistern der Städte und Gemeinden ausgewählt worden. „Diese Zufallsauswahl ist wichtig, um ein aussagekräftiges Bild der Bevölkerung zu erhalten“, erklärt das BKA.
Muss ich an der Befragung teilnehmen?
Die Teilnahme ist freiwillig. Herbert Reul, Innenminister von NRW, bittet die Angeschriebenen aber darum. Die Befragung führt das Institut für angewandte Sozialwissenschaft GmbH (infas) aus Bonn durch. Die erhobenen Daten werden anonymisiert an BKA und Länder weitergegeben.
Wie ist jetzt der Ablauf?
Die ersten Briefe enthalten lediglich die Informationen zu der Umfrage. Die Befragung beginnt dann im März. Dann folgt ein weiterer Brief mit dem Fragebogen und einem Umschlag für den Rückversand, das Porto zahlt der Empfänger. Darin wird unter anderem abgefragt, wie zufrieden man persönlich mit der eigenen Wohngegend ist, wie man die Sicherheit dort wahrnimmt, wie man die Arbeit der Polizei einschätzt und ob man eigene Opfererfahrungen hat. Eine Teilnahme ist auch online möglich. Anschließend folgen ein bis zwei Erinnerungsschreiben.
Wie häufig wird die Studie durchgeführt?
Die Befragung wurde 2020 zum ersten Mal durchgeführt und soll nun alle zwei Jahre wiederholt werden.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser stellte 2022 die Ergebnisse der ersten Studie vor. Dabei kam heraus, dass sich das Sicherheitsgefühl der Deutschen auf einem hohen Niveau bewege. „Die meisten Menschen fühlen sich in der eigenen Wohnung und im näheren Wohnumfeld sicher“, sagte Faeser. Weil Frauen sich aber nachts unsicherer fühlten als Männer, müsse etwas getan werden. „Durch die Präsenz von Sicherheitsdiensten etwa bei der Bahn, aber auch durch höhere Polizeipräsenz an belasteten Orten und durch mehr Videoüberwachung“, so die Ministerin.
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