Depot schließt in OWL – während die Konkurrenz neu eröffnet

Bielefeld. Die Nachricht der Depot-Filialschließungen trifft die Innenstädte in Ostwestfalen-Lippe. Für fünf der insgesamt zehn Standorte in der Region wird es keine Zukunft geben. Betroffen sind die Filialen in Herford, Minden, Lübbecke, Höxter und Gütersloh. Nur in Bielefeld in der Altstadt und im Paderborner Südring-Center soll es gesichert weitergehen. Hat die Krise, die im Baugewerbe begonnen hat und in der Möbelbranche schon für wirtschaftliche Herausforderungen sorgt, jetzt auch das Deko-Geschäft erreicht?

&bdquo;Es ist eine traurige Entwicklung, dass so interessante Geschäfte in so guter Lage in den Innenstädten in OWL schließen müssen", sagt Jan-Erik Weinekötter, der anstelle von Thomas Kunz den Posten des Hauptgeschäftsführers des Handelsverbands OWL übernommen hat. Sicherlich habe auch der immer stärker werdende Online-Handel dazu seinen Beitrag geleistet, erklärt der Handelsexperte.

Außerdem herrsche bei den sogenannten langlebigen Gebrauchsgütern unter den Kundinnen und Kunden nicht die beste Konsumlaune, so sagt es Weinekötter. &bdquo;Die Menschen sind zurückhaltender, wenn es um Deko-Artikel, Kissen oder Geschirr geht, die Grundvoraussetzungen im Handel waren schon mal besser", fasst er es zusammen.

Neue Anbieter tauchen am Markt auf Doch das scheint nicht für alle Anbieter von langlebigen Gebrauchsgütern zu gelten. Denn während sich Depot schon länger in wirtschaftlichen Schwierigkeiten befindet und auch die Deko-Kette Butlers im Januar 2017 Insolvenz anmelden musste, die im September 2017 mit einer erfolgreichen Sanierung abgeschlossen werden konnte, aber 2023 in einer Übernahme durch den Branchen-Riesen XXXLutz endete, tauchen neue Anbieter auf dem Markt auf – auch in OWL.

Die dänische Kette Søstrene Grene ist schon etwas länger in Bielefeld und Paderborn vertreten, noch relativ neu dagegen ist die Kette Dille & Kamille in der Bielefelder Altstadt, ein Steinwurf von der Depot-Filiale entfernt. Und auch ein Porzellan-Fachgeschäft ist nicht weit entfernt. Ein weiteres wird in Kürze öffnen, was nicht darauf schließen lässt, dass es eigentlich eine Konsumflaute bei langlebigen Gebrauchsgütern gibt.

Worin sich ihre Angebote und ihr Sortiment von dem der Depot-Filiale unterscheiden, dazu wollte sich keine der genannten Ketten und keiner der Porzellan-Läden auf Anfrage dieser Redaktion äußern.

Trend auch in der Texil-Branche erkennbar Doch Handelsexperte Weinekötter hat einen Erklärungsansatz. &bdquo;Das hat es immer schon gegeben, dass die einen Geschäftsmodelle funktionieren und andere nicht", sagt Weinekötter und spielt damit auf die wirtschaftliche Schieflage von Depot an. &bdquo;Aber ein entscheidender Faktor ist außerdem, dass Dille & Kamille oder auch Søstrene Grene neu auf dem Markt sind."

Und was neu ist, wecke das Interesse der Menschen. &bdquo;Das beobachten wir auch in anderen Bereichen wie zum Beispiel in der Textil-Branche; während neue Marken auf dem Markt auftauchen, verschwinden alte."

Transparenzhinweis: In einer ersten Version des Artikels stand, dass auch die Lemgoer Filiale geschlossen wird. Richtig ist, dass Lemgo zu den Filialen gehört, deren Zukunft ungewiss ist.

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