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Start der Pollensaison: Die besten Expertentipps für Allergiker

Matthias Reiprich

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Jetzt beginnt wieder die Leidenszeit für Allergiker im Kreis Gütersloh. Der Klimawandel sorgt dafür, dass die Pollensaison jedes Jahr früher beginnt. - © AOK/Colourbox/hfr
Jetzt beginnt wieder die Leidenszeit für Allergiker im Kreis Gütersloh. Der Klimawandel sorgt dafür, dass die Pollensaison jedes Jahr früher beginnt. (© AOK/Colourbox/hfr)

Gütersloh. Alle Jahre wieder leiden viele Menschen unter dem Pollenflug verschiedener Gräser, Sträucher und Bäume. Problematisch ist vor allem, dass Allergiker mittlerweile deutlich länger mit den verschiedenen Pollen zu kämpfen haben. Laut der Krankenkasse AOK verursacht der Klimawandel mit steigenden Temperaturen hierzulande eine immer früher eintretende Pflanzenentwicklung und sorgt somit auch im Kreis Gütersloh für einen immer früher eintretenden Start der Pollensaison.

Hasel, Erle, Pappel, Weide und Ulme machen Allergikern bereits im Frühstadium des Jahres zu schaffen, im Anschluss daran spüren im Frühling vor allem Heuschnupfen-Allergiker, dass der Pollenflug besonders intensiv ist. „Die häufigsten Symptome sind allergischer Schnupfen, häufiges Niesen und juckende Augen sowie eine entzündete Nasenschleimhaut“, klärt Birte Jansen von der AOK auf.

Gefährlich wird es laut der Gesundheitsexpertin, wenn Allergiebeschwerden mit der Zeit zunehmen und andere Erkrankungen begünstigen. Wenn sich die Beschwerden auf die unteren Atemwege verlagern, könne ein hartnäckiger Heuschnupfen im schlimmsten Fall sogar zu einer dauerhaften Asthmaerkrankung führen.

Gesundheitsexpertin gibt Tipps für Pollenallergiker

Für Allergiker hat Jansen einige Tipps, um sich bestmöglich zu schützen: Sie empfiehlt Betroffenen, sich an Tagen mit starkem Allergierisiko möglichst wenig im Freien aufhalten. Außerdem rät sie zum Tragen einer Maske. Um die Haare zu schützen, eignen sich neben dem regelmäßigen Haarewaschen vor allem Kopftücher oder Schirmkappen. Auch dicht abschließende Sonnenbrillen zur Schonung der Augen empfiehlt sie.

Hasel, Erle, Pappel, Weide und Ulme machen bereits jetzt Allergikern im Kreis Gütersloh zu schaffen. Sie gehören zu den Frühblühern. - © AOK/Colourbox/hfr
Hasel, Erle, Pappel, Weide und Ulme machen bereits jetzt Allergikern im Kreis Gütersloh zu schaffen. Sie gehören zu den Frühblühern. (© AOK/Colourbox/hfr)

Wer zu Hause vorsorgen möchte, kann ebenfalls einige Dinge beachten. So sollten Allergiker laut der Gesundheitsexpertin möglichst tägliches Staubwischen und eine häufige feuchte Bodenreinigung durchführen. Gründliches Lüften bietet sich vor allem nach Regen an oder wenn die l Pollenkonzentration am niedrigsten ist (in der Stadt morgens zwischen 6 und 8 Uhr, in ländlichen Regionen eher abends zwischen 18 und 24 Uhr).

Auch auf den richtigen Umgang mit Kleidung sollte laut Jansen geachtet werden. Sie empfiehlt, Wäsche nur in Innenräumen zu trocknen und getragene Klamotten, an denen Pollen haften können, nicht im Schlafzimmer aufzubewahren. Wer seine Wohnung schützen will, kann Luftfilter im Schlafzimmer einbauen oder Pollenschutzgitter vor den Fenstern installieren. „Diese halten bis zu 85 Prozent der Pollen ab“, so Jansen.

Viele Gütersloher suchen wegen Pollen den Arzt auf

Dass viele Menschen im Kreis Gütersloh von Allergien betroffen sind, bestätigt auch Ärztesprecher Wolfram Coesfeld. Vor allem bei gutem Wetter sei die Gefahr für Allergiker am höchsten. „Ich habe regelmäßig Patienten in meiner Praxis, die unter Heuschnupfen oder ähnlichen Allergien leiden“, sagt der Mediziner. Dann empfiehlt er denen, die es besonders hart trifft, Tabletten oder Spritzen.

Der Mediziner Wolfram Coesfeld ist Vorsitzender des Ärztevereins Gütersloh. Auch ihn suchen regelmäßig Patienten wegen Pollenallergien auf. - © Ludger Osterkamp
Der Mediziner Wolfram Coesfeld ist Vorsitzender des Ärztevereins Gütersloh. Auch ihn suchen regelmäßig Patienten wegen Pollenallergien auf. (© Ludger Osterkamp)

Es gebe dann die Optionen Cortison oder Cetirizin zur Linderung von Beschwerden allergischer Erkrankungen. Wie auch Jansen rät Coesfeld Menschen mit starken allergischen Symptomen, in den pollenstarken Zeiten lange Spaziergänge oder hohe sportliche Belastungen im Freien zu vermeiden. Besonders gefährdet seien Allergiker vor allem in Waldgebieten.

Gutes Klima finden Allergiker laut dem Mediziner hingegen in den Bergen oder an der See vor. „Ich empfehle meinen Patienten dann schon, den Urlaub so zu planen, dass man in besonders schlimmen Jahresphasen nicht hier vor Ort ist“, sagt Coesfeld. Klar sei aber auch, dass sich das finanziell nicht jeder leisten kann.

Gütersloher setzt auf Erfahrung im Kampf gegen Pollen

Zu seinen Patienten zählt er vor allem Rentner, die in vielen Fällen ohnehin schlechter Luft bekommen würden. Die Allergie würde dann ihr übriges dazu beitragen, so der Mediziner. Aber auch Leute, die bisher wenig Erfahrung im Umgang mit Pollenallergien gemacht haben, suchen seine Praxis auf. „Viele von den alten Hasen müssen irgendwann nicht mehr kommen, weil sie wissen, wie man damit umgeht“, sagt der Ärztesprecher.

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