Trockener Rekord-März: Staubige Böden und Waldbrandgefahr in OWL

Wer dieser Tage mit wachen Augen in den Garten oder Wald geht, bemerkt es sofort: staubig-trockene Böden, ausgetrocknete Tümpel und Teiche mit wenig Wasser. Das liegt an der anhaltenden Trockenheit in ganz OWL. &bdquo;Dies ist einer der trockensten Märzmonate, die wir seit Beginn der Aufzeichnungen vor 130 Jahren gemessen haben“, sagt der Lübbecker Meteorologe Friedrich Föst.

Bereits der Februar sei ungewöhnlich trocken gewesen, erklärt Föst. Es habe lediglich lokal einige Schauer gegeben. &bdquo;Dass es über einen solchen Zeitraum fast gar nicht regnet, ist außergewöhnlich.“ Der durchschnittliche Niederschlag liege im März in OWL bei 45 Litern pro Quadratmeter, in Höhenlagen wie dem Teutoburger Wald, Weserbergland oder Lipper Bergland bei 60 Litern pro Quadratmeter. Im März dieses Jahres regnete es jedoch weniger als zehn Liter pro Quadratmeter. Besonders trocken sei es rund um Stemwede, im Kreis Herford und im Raum Gütersloh.

Die Folgen seien deutlich spürbar, aber noch überschaubar, ordnet der Meteorologe ein. Vor allem die oberen Bodenschichten seien ausgetrocknet, in den tieferen sei noch Wasser da. Oberflächlich betrachtet seien die Auswirkungen daher zunächst nicht so augenfällig. &bdquo;Es wird jetzt trotzdem alles grün, die Pflanzen leben von ihren Reserven“, sagt er.

Folgen für das Pflanzenwachstum und Waldbrandgefahr Doch wenn es bis in den Mai hinein vergleichsweise trocken bleibe, würden die Probleme für die Pflanzenwelt größer. &bdquo;Für das Wachstum der jungen Pflanzen und für einen guten Aufwuchs des Wintergetreides wird dringend Wasser benötigt“, sagt auch die Sprecherin des Rheinischen Landwirtschaftsverbandes, Simone Kühnreich. &bdquo;Ohne Regen in den nächsten zwei Wochen könnten die Pflanzen geschädigt werden.“

Brenzlig wird die Situation auch in den Wäldern. Schon Ende März warnte der Landesbetrieb Wald und Holz davor. Der Waldbrandgefahrenindex des Deutschen Wetterdienstes (DWD) zeigt für Freitag, 4. April, durchgehend bereits die mittlere Gefahrenstufe drei von fünf an.

Auch bei den Pegelständen der Flüsse macht sich die Trockenheit bemerkbar. Der Rhein lag am Dienstag, 1. April, bei 2,73 Metern, das entspricht 3,26 Metern Fahrrinnentiefe, wie der Sprecher des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Rhein (WSA), Florian Krekel, sagte. Größere Schiffe mit vier Metern Tiefgang und mehr könnten deshalb nicht mehr voll beladen passieren. Auch die Weser und die Werre führten Niedrigwasser, so Friedrich Föst.

Das sind die Gründe für die Wetterlage Der Wetterexperte sieht die Gründe für diese extreme Wetterlage in natürlichen und menschengemachten Faktoren gleichermaßen. Wenn der Einfluss des Polarwirbels, eines großen Tiefdruckgebiets in höheren Atmosphärenschichten, mit Frühlingsbeginn an Einfluss verliere, werde es durch Hochdruckwetterlagen natürlicherweise frühlingshaft warm.

Der zweite Faktor ist der Klimawandel, der dafür sorge, dass extreme Wetterlagen über längere Zeiträume bestehen bleiben. Ein weiteres Beispiel: Seit fast eineinhalb Jahren sei es überdurchschnittlich nass in OWL gewesen. &bdquo;Wir haben neue Niederschlagsrekordwerte aufgestellt“, sagt Föst. Die regenreiche Zeit habe von Juli 2023 bis Januar 2025 angehalten. &bdquo;Möglicherweise gibt es jetzt einen Cut und wir wechseln wieder ins andere Extrem“, sagt er.

Für eine zuverlässige Langfristprognose über einen neuen Hitzesommer sei es noch zu früh. &bdquo;Dafür ist die natürliche Variabilität des Wetters viel zu hoch“, so Föst. Doch die Wetter-Expertinnen und Experten sind sich einig: Bis Mitte April sind keine nennenswerten Niederschläge in Sicht.

Mit Material der dpa.

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