„Laut und aggressiv“: Glasfaser-Werber bedrängen 90-Jährige in Rödinghausen

Rödinghausen. &bdquo;Ich habe drei Mal gesagt, dass die Männer das Grundstück verlassen sollen“, sagt Christian Otte (64) im Gespräch mit der NW-Redaktion. Es geht um einen Vorfall von Montag, 23. Juni, gegen 17.15 Uhr an der Bruchstraße in Bruchmühlen. Seine Mutter (90) habe draußen im Vorgarten Unkraut gezupft, als er plötzlich ein Stimmengewirr wahrgenommen habe und dazugestoßen sei. Zwei Männer mit Kladde hätten auf seine Mutter eingeredet, dass sie doch einen Glasfaser-Anschluss benötige.

&bdquo;Einer der beiden Herren – beide waren südländischen Typs – wurde aggressiv, hob die Stimme und wurde lauter – und kam auch auf mich zu“, schildert der Rödinghauser den Vorfall. Seine Mutter sei vom Verhalten der Unbekannten eingeschüchtert gewesen. &bdquo;Ich habe mehrfach betont, dass wir kein Interesse haben. Es wurde aber immer wieder gesagt, dass jeder Glasfaser hat und wir das auch brauchen. Wir fühlten uns ziemlich bedrängt“, sagt der 64-Jährige.

Als der Rödinghauser die beiden Männer mehrfach bittet, das Grundstück zu verlassen, zieht sich einer der beiden – der ruhige – etwas zurück. &bdquo;Der andere fing aber immer wieder von vorne an und meinte dann auch ’Gut, dann bleibe ich eben hier auf der Straße stehen’“, berichtet Otte. Er und seine Mutter haben sich schließlich ins Haus zurückgezogen und die Tür verschlossen. Damit war die Situation erledigt.

&bdquo;Keiner von denen hat sich richtig ausgewiesen. Es hätte ja auch sein können, dass jemand meiner Mutter eins vor die Mappe haut und beispielsweise etwas stehlen will, wenn ich das nicht mitbekommen hätte“, sagt der 64-Jährige, der eine Betrügerei vermutet und deshalb andere Leserinnen und Leser warnen will. Dass es sich um echte Werber für die Deutsche Glasfaser handelt, zweifelt er an.

So äußert sich die Deutsche Glasfaser zu dem Vorfall Doch die Neue Westfälische hat die Deutsche Glasfaser Unternehmensgruppe mit dem vorliegenden Fall konfrontiert. &bdquo;Nach Rücksprache mit dem Projektleiter können wir bestätigen, dass die beiden genannten Berater bei einer externen Partneragentur für Deutsche Glasfaser arbeiten“, teilt Pressesprecher Dennis Slobodian mit. Gleichzeitig sagt er aber auch, &bdquo;dass wir den beschriebenen Hergang der Situation nach Rücksprache mit dem Vertriebspartner so nicht bestätigen können“. Wie sich die Situation aus Sicht der Glasfaser-Werber zugetragen haben soll, wird nicht genannt. Gleichwohl habe das Unternehmen Deutsche Glasfaser den Vertriebspartner vorsorglich und – ohne den genauen Hergang der Situation zu kennen – darum gebeten, die beiden genannten Berater aus dem Projekt abzuziehen. &bdquo;Dies ist auch inzwischen erfolgt“, so Slobodian.

Grundsätzlich sei Glasfaser ein erklärungsintensives Produkt und das Unternehmen Deutsche Glasfaser stelle sich seiner Verantwortung in der Beratung, heißt es. &bdquo;Auf Augenhöhe mit den Menschen vor Ort haben wir in den letzten Jahren in hunderttausenden Gesprächen gute Erfahrungen gemacht. Der Beitritt zum Haustürkodex (ein Verhaltenskodex für den Haustürvertrieb im Bereich der Telekommunikationsbranche) bestätigt, dass für Deutsche Glasfaser die Kundenzufriedenheit im Zentrum unserer Aktivitäten steht. Eine bedürfnisorientierte Beratung auf Augenhöhe bildet die Leitlinien für unsere Verkaufsgespräche“, betont der Pressesprecher – und verweist auf die Internetseite www.haustuerkodex.de .

Weiter heißt es: &bdquo;Wir arbeiten im Haustürvertrieb mit professionellen Dienstleistern zusammen, die sich stets ausweisen können und haben in dieser Hinsicht seit Jahren gute Erfahrungen gemacht.“ Es liege im ureigenen Interesse von Deutsche Glasfaser, alle Menschen mit Respekt zu behandeln und sie nicht unter Druck zu setzen. Deshalb seien auch alle Vertriebsmitarbeitenden angehalten, sich entsprechend zu verhalten. Wer ein Fehlverhalten wahrnimmt, könne sich unter Angabe des Ortes, des Datums und der Uhrzeit direkt an die Kundenhotline unter Tel. 02861 890 600.

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