„Ist uns nicht leichtgefallen“ – Hettich aus Kirchlengern schließt Werk in Berlin

Kirchlengern. Die Hettich-Gruppe richtet einer Mitteilung zufolge ihre Stanzkapazitäten &bdquo;strategisch neu aus“. Infolge dieser Neuausrichtung wird der Berliner Standort bis Ende 2026 geschlossen. Rund 130 Mitarbeitende sind davon betroffen. Wie berichtet, wird etwa zeitgleich der Standort in Vlotho aufgegeben.&bdquo;Diese Entscheidung ist uns nicht leichtgefallen“, sagt Jürgen Werner, Geschäftsführer des Berliner Hettich-Standorts. &bdquo;Doch sie ist notwendig, um die Wettbewerbsfähigkeit und Zukunftsfähigkeit der Hettich-Gruppe langfristig zu sichern.“

Künftig sollen die in Berlin angesiedelten Stanzprozesse auf mehrere europäische Standorte verteilt werden. Ausschlaggebend für die Entscheidung waren laut Unternehmen &bdquo;eine umfassende Bewertung wirtschaftlicher, struktureller und strategischer Faktoren“. Mit der Neuaufstellung verfolge die Hettich-Gruppe das Ziel, Effizienz, Nachhaltigkeit und Krisenresistenz innerhalb der Wertschöpfungskette zu stärken.

Bei der Restrukturierung setzt die Geschäftsführung auf eine enge Zusammenarbeit mit dem Berliner Betriebsrat. Das Unternehmen verspricht, betroffene Mitarbeitende aktiv zu unterstützen und gemeinsam individuelle Perspektiven zu entwickeln.

Personal soll Angebote bekommen Neben internen Versetzungsmöglichkeiten prüft Hettich auch Kooperationen mit anderen Berliner Unternehmen, um neue Beschäftigungschancen zu schaffen.

Die Schließung erfolgt stufenweise und mit dem Ziel, alle Beteiligten transparent und frühzeitig einzubinden. &bdquo;Wir übernehmen Verantwortung und wollen die Veränderungen im Sinne der Belegschaft möglichst fair gestalten“, so Werner.

Werk in Vlotho soll geschlossen werden Auch ein Standort im Kreis Herford soll geschlossen werden: Der Logistikstandort in Vlotho soll bis Ende 2026 oder Anfang 2027 aufgegeben werden. Wie berichtet, gebe es nach Unternehmensangaben dort keine Wachstumsmöglichkeiten mehr. Durch einen externen Dienstleister soll es aber wieder einen Logistikstandort in Ostwestfalen-Lippe geben.

Die Restrukturierung der beiden Standorte ist Teil eines größeren Transformationsprozesses innerhalb der Hettich-Gruppe. Durch die Übernahme der italienischen FGV-Gruppe Anfang 2024 konnte man ein Umsatzplus von zwölf Prozent auf 1,4 Milliarden Euro erwirtschaften, hieß es auf der Bilanz-Pressekonferenz der Gruppe im März. Allerdings: Ohne FGV wäre der Umsatz um drei Prozent geschrumpft.

Trotz der geplanten Schließungen investiert Hettich massiv in den Ausbau anderer Standorte, vor allem am Stammsitz Kirchlengern, sowie in internationalen Werken. 160 Millionen Euro flossen allein 2024/25 in neue Produktions- und Logistikflächen sowie in die digitalen Infrastrukturen.

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