Windkraft genießt zunehmende Akzeptanz. Doch auch in OWL gibt es Menschen, die den Ausbau kritisch sehen. Dabei muss man unterscheiden: Es gibt Stimmen, die die Technik per se verteufeln. Die liegen falsch und haben sich verbissen. Und es gibt jene, die die Art und Weise des Ausbaus kritisieren – und das zu Recht.
Während das Land angekündigt hat, den Bau von 1.000 neuen Anlagen fair zu verteilen, passiert das in OWL eben nicht. Die Kreise Paderborn und Höxter werden unverhältnismäßig stark belastet. Wer das nicht glaubt, sollte sich vor Ort ein Bild machen. Das Land versucht jetzt, die Akzeptanz der Menschen durch Geld zu steigern. Betreiber müssen die Orte nun finanziell an den Windkraft-Erlösen beteiligen – das ist gut und überfällig. Das Geld hilft klammen Kommunen. Und das Modell sieht vor, dass nicht nur einige wenige, sondern möglichst viele Menschen im Ort profitieren sollen. Da hat die Landesregierung ihre Hausaufgaben gemacht.
Die Politik hat einen bedeutenden Bereich in OWL verschlafen
Geschlafen hat die Politik aber an anderer Stelle: Ausgerechnet dort, wo schon jetzt viele Anlagen in OWL stehen und viele weitere hinzukommen, sind die Netze nicht ausreichend ausgebaut. Schon jetzt geht in der Region grüner Strom in gigantischem Ausmaß verloren. Den zahlen die Stromkunden. Damit könnte man eine Stadt wie Minden ein Jahr lang versorgen. Und das wird sich noch verschärfen.
Das ist absurd: Was bringt es, immer mehr Anlagen zu bauen, wenn Netze, Speicher und Leitungen fehlen, um den sauberen Strom zu transportieren und zu nutzen? Dieses enorme politische Versäumnis muss jetzt mit oberster Priorität in OWL korrigiert werden. Geld allein schafft keine Akzeptanz.