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Auch Schlägerei im Sauerland

Massenschlägerei in Oelde: Polizei trennt 500 rivalisierende Fußballfans am Bahnhof

Am Samstagabend hat es in Nordrhein-Westfalen zwei schwere Massenschlägereien gegeben, die Polizei und Einsatzkräfte massiv gefordert haben. Innerhalb weniger Stunden mussten Beamte sowohl im westfälischen Oelde als auch im sauerländischen Ense eingreifen, um gewalttätige Auseinandersetzungen zwischen großen Personengruppen zu beenden.

Der folgenschwerste Vorfall ereignete sich gegen 20 Uhr am Bahnhof Oelde im Kreis Warendorf. Nach Angaben der Polizei stiegen zu diesem Zeitpunkt mehrere Hundert Anhänger von Hannover 96 und Rot-Weiss Essen aus ankommenden Zügen. Unmittelbar danach kam es zu einer massiven Konfrontation zwischen den beiden verfeindeten Fangruppen.

Nach ersten Erkenntnissen waren in der Spitze rund 500 Personen an der Auseinandersetzung beteiligt. Neben Faustschlägen und Tritten sollen auch Schlagstöcke, Pfefferspray sowie Flaschen und Steine eingesetzt worden sein. Teile der Beteiligten trugen Vermummungen, was die Identifizierung erschwerte.

Polizei reagiert mit Großaufgebot und Polizeihubschrauber

Die Polizei reagierte sofort mit einem Großaufgebot. Unterstützungskräfte aus umliegenden Polizeibehörden sowie Einheiten der Hundertschaft wurden nach Oelde beordert. Die Bundespolizei sperrte den Bahnhof. Mithilfe von Pfefferspray gelang es den Beamten, die Gruppen nach rund 15 Minuten zu trennen und in ihre jeweiligen Züge zurückzudrängen.

Ein zusätzlich angeforderter Polizeihubschrauber überflog die Gleisanlagen und angrenzende Bereiche, konnte jedoch keine flüchtigen Beteiligten mehr feststellen. Der Zug in Richtung Hannover verließ Oelde gegen 22 Uhr, der in Richtung Düsseldorf gegen 22.15 Uhr. Mehrere Ermittlungsverfahren wurden eingeleitet.

Sauerland: Massen-Tumulte bei Kampfsportveranstaltung

Auch im Industriegebiet von Ense (Kreis Soest) im Sauerland kam es zu einer gewalttätigen Auseinandersetzung. Dort fand in einer Eventhalle eine Kampfsportveranstaltung statt, bei der sich nach einem Wettkampf die Stimmung zwischen den Fanlagern der beteiligten Kämpfer aufheizte.

Laut Polizei wurden zunächst rund 100 Personen als Beteiligte gemeldet. Aus verbalen Provokationen entwickelte sich eine körperliche Auseinandersetzung, die rasch zu einer Massenschlägerei eskalierte. Mehrere Beamte waren nötig, um die Situation unter Kontrolle zu bringen. Über mögliche Verletzte machte die Polizei zunächst keine Angaben.

Die Ermittlungen in beiden Fällen dauern an. Zeugen der Vorfälle in Ense werden gebeten, sich unter der Rufnummer 02921-91000 bei der Polizei zu melden.

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