Kurioser Trend bei Badekleidung ärgert Freibäder im Kreis Paderborn

Kreis Paderborn. Hochsommerliche Temperaturen im Kreis Paderborn locken wieder viele Besucherinnen und Besucher in die Freibäder. Der ein oder andere Badegast fällt dabei mit eher unüblicher Bekleidung auf. Besonders unter jüngeren Männern gibt es scheinbar einen neuen Trend, ganz nach dem Motto &bdquo;Doppelt hält besser“.

Unter der Badehose manch jungen Mannes blitzt bei genauerem Hinsehen die enge Baumwoll-Unterhose hervor. Calvin Klein, Hugo Boss oder Tommy Hilfiger springen häufiger mal mit ins Wasser. Besonders bei jungen Leuten ist es angesagt, die Logos bekannter Marken aus der Hose hervorschauen zu lassen. Nun also auch im Freibad – aber ist das überhaupt erlaubt? Die Redaktion hat bei den Freibädern im Kreis Paderborn nachgefragt.

&bdquo;Das ist bei der männlichen, jugendlichen Generation die Regel“, bestätigt Ralf Zumbrock vom Naturbad Altenautal in Atteln den Trend der doppelten Hose beim Baden. &bdquo;Wir tolerieren das bisher“, auch wenn das eventuell leicht negative Effekte auf die Hygiene habe, so der Vereinsvorsitzende. &bdquo;Bisher schauen wir aber niemandem in die Hose“, sagt er mit einem Augenzwinkern.

Wer Unterhose unter der Badehose trägt, kann nur schwer kontrolliert werden Den Trend, unter der Schwimm-Shorts eine normale oder eng anliegende Badehose oder Unterwäsche zu tragen, hat es immer schon gegeben, meint Stefan Schumann. &bdquo;Das ist kein neues Phänomen in Schwimmbädern“, so der Geschäftsführer der Paderbäder, zu denen das Rolandsbad in Paderborn und das Waldbad in Schloß Neuhaus gehören. Schumann weiß aber auch: &bdquo;Grundsätzlich lässt sich dies nur schwer kontrollieren.“

Aus hygienischen Gründen wäre eine stärkere Kontrolle sinnvoll. Denn Unterwäsche bestehe in der Regel aus Naturfasern und sei drauf ausgerichtet, Schweiß und Körperflüssigkeiten aufzunehmen. &bdquo;Eben dieser Effekt ist für Badebekleidung nicht erwünscht“, erklärt Schumann. Durch die getragene Baumwoll-Unterhose könnte das Beckenwasser zusätzlich verunreinigt werden. Dadurch werde wiederum die technische Aufbereitungsanlage belastet. &bdquo; Die Kosten steigen und die Wasserqualität leidet darunter“, resümiert der Bäder-Chef.

Passende Schwimmbekleidung – Was ist im Freibad in Paderborn erlaubt? Die Hygiene ist aber nur ein Grund, warum es strikte Vorgaben für die Schwimmgarderobe gibt. Straßenklamotten und Outfits aus Naturfasern sind zumeist verboten. &bdquo;D urch falsche Badebekleidung, wie beispielsweise eine kurze Jeans, werden bei jedem Verlassen des Schwimmbeckens bis zu 0,7 Liter Wasser unnötig aus dem Becken getragen“, erklärt Schuhmann. Die Naturfasern bergen sogar eine Gefahr: Sie können sich mit Wasser vollsaugen und im Schwimmbecken nach unten ziehen.

Egal ob knapper Bikini oder bedeckender Badeanzug, lange Badehose oder enge Speedo – in Sachen Schwimmbekleidung haben Badegäste mittlerweile eine große Auswahl. Auch UV-Langarmshirts oder Burkinis – eine Art Schwimmanzug für Frauen, der bis zu den Handgelenken und Knöcheln reicht sowie die Haare bedeckt – erfreuen sich immer größerer Beliebtheit.

Generell gelte etwa bei den Paderbädern, dass Badebekleidung erlaubt ist, die fürs Wasser geeignet ist. Diese bestehe aus Synthetik-Faser, sei eng anliegend oder dürfe maximal bis zu den Knien reichen. Zudem sollte sie sauber sein.

Burkini-Verbot in Freibädern im Kreis Paderborn kein Thema Was erlaubt ist und was nicht, entscheidet im Zweifel das Personal im Freibad. Das ist etwa in der Badeordnung für das Freibad in Büren festgehalten. Dort hätten sich die bestehenden Regeln in der Vergangenheit bewährt und es seien noch keine konkreten Probleme aufgefallen, die eine Änderung nötig machen würden, teilt die Stadt auf Anfrage mit.

Deutschlandweit wird jedoch diskutiert. Einige Bäder passen bereits die Badeordnung an, sodass lange Schlabberhosen mit Taschen und Burkinis verboten sind. Badekleidung soll demnach an den Ellbogen und den Knien enden. Im Kreis Paderborn ist das bisher kein Thema.

So auch in der Sälzer Lagune in Salzkotten nicht. Verstöße bezüglich unpassender Bekleidung, ob zu kurz oder zu lang, kämen dort nur selten vor. Burkinis, lange Schwimmhosen und UV-Shirts seien, wenn der Stoff fürs Wasser geeignet ist, grundsätzlich erlaubt. Und gibt es auch zu wenig Stoff? &bdquo;Prinzipiell nein“, so die Antwort aus Salzkotten. Der grundlegende Maßstab sei, dass die Geschlechtsteile ausreichend bedeckt sein müssen.

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