Hohe Kosten, weniger Gäste: OWLs Freibäder hoffen auf den Spätsommer

Vor einigen Wochen war die Freibadsaison in OWL auf einem guten Weg. Die Besucherströme im Mai und Juni machten Hoffnung, dass 2025 ein erfolgreicher Sommer werden könnte – zum Eintauchen, Abtauchen und stundenlangen Planschen.

Doch dann kam der Juli, und mit ihm ein hartnäckiges Wettertief. Pullover und Regenjacken waren häufiger im Einsatz als Badehose und Bikini. Für die Betreiber der Freibäder war es ein Rückschlag – und doch hatten viele vorgesorgt, um solche Phasen abzufangen.

Jetzt, Mitte August, sorgt eine Hitzewelle für volle Becken und gut belegte Liegewiesen. Die letzten Wochen der Saison entscheiden, ob aus einem durchwachsenen Sommer noch ein erfolgreicher werden kann. Dabei setzt jedes Bad auf eigene Methoden, um Schlechtwetterperioden zu überstehen.

Stammgäste tragen Freibäder im Kreis Herford

In Herford, Hiddenhausen und Spenge lief der Saisonstart &bdquo;fast wie bestellt“. Marina Szelinski von den Stadtwerken Herford berichtet: &bdquo;Mai und Juni haben mehr Gäste als im Vorjahr gebracht. Die Liegewiesen waren gut gefüllt, Kinder tobten auf den Wasserrutschen, und die Kioske verkauften Eis am laufenden Band.“ Der Juli änderte das Bild. &bdquo;Insgesamt liegen wir derzeit auf Vorjahresniveau, aber es könnte deutlich besser sein“, so Szelinski. Das Problem sei nicht nur der Regen, sondern vor allem die fehlenden Hitzeperioden.

Das Bünder Freibad zählte bis zum 30. Juli rund 29.000 Besucher – das Niveau des Vorjahres. &bdquo;Dank eines starken Junis und unseren treuen Stammschwimmern konnten wir viele Gäste ins Bünder Freibad locken“, sagt Geschäftsführerin Marion Kapsa. Die Strategie der Betreiber: den regulären Betrieb aufrechterhalten und auf die treuen Schwimmer setzen, die auch bei kühlerem Wetter kommen. Mit Blick auf die Wetterprognosen kehre nun &bdquo;ein Funken Optimismus“ zurück.

Ähnlich verläuft die Saison in Bielefeld. Hier kamen zum Start in den Sommer sogar mehr Besucher als im Vorjahr. &bdquo;So konnten die verregneten Juli-Wochen kompensiert werden“, sagt Yvonne Liebold von den Stadtwerken. Die letzten zehn Tage seien zudem stabil wärmer gewesen, was die Besucherzahlen wieder steigen ließ.

Paderborn: Familienfreundlichkeit als Lockmittel

Die PaderBäder versuchen, mit Familienfreundlichkeit zu punkten. Die entscheidende Maßnahme: Kinder bis 14 Jahre schwimmen in den Ferien gratis. So sollen auch an wechselhaften Tagen Familien ins Bad gelockt werden. &bdquo;Die nächsten vier Wochen werden für die Entwicklung der Besucherzahlen entscheidend sein“, erklärt Stefan Schumann von den PaderBädern.

Ähnlich berichtet es Jara Kriener, Pressesprecherin der Bäder- und Wirtschaftsbetriebe Höxter. Auch ohne Hitzeperioden seien viele Stammgäste dem Bad treu geblieben. Bei der aktuellen Hitzewelle fülle es sich nun endlich wieder &bdquo;bis an die Beckenränder“.

Kombibäder in Bad Oeynhausen und Minden profitieren

Das Sielbad in Bad Oeynhausen kann selbst bei Regen punkten – dank des direkten Übergangs vom Freibad ins Hallenbad. &bdquo;Unsere Gäste schätzen diese Flexibilität sehr“, sagt Pressesprecherin Gesa Meden. Die Außenbecken sind konstant auf 23 bis 24 Grad temperiert. &bdquo;Wenn die Luft kühl ist, fühlt sich das Wasser sogar wärmer an.“ So wird auch an grauen Tagen geschwommen. Im Juni lagen die Besucherzahlen sogar über denen von 2024.

Einen ähnlichen Erfolg meldet das Melittabad Minden, das ebenfalls auch über Indoor-Becken verfügt: &bdquo;Wir haben in den ersten sieben Monaten fast 10.000 Besucher mehr als im Vorjahr gezählt und damit das Vor-Corona-Niveau übertroffen“, sagt Geschäftsführer Joachim Schmidt. An heißen Tagen habe man sogar Besuchstopps verhängen müssen.

Minden und Umgebung: Von leeren Kassen bis Besuchsrekord

Doch es gibt auch Gegenbeispiele: Im Fritz-Homann-Bad in Stemmer sei die Lage schwierig, berichtet Wolfgang Lüftner, Vorsitzender des Fördervereins: &bdquo;Die Besucher kommen einfach nicht.“ Saisonkarten hätten zu Beginn geholfen, aber die fehlenden Einnahmen aus Tageskarten belasteten. Hoffnung setze man auf das Jubiläumswochenende Anfang September mit Weinfest und Schwimmbadfest.

Im Sommerbad Minden habe man ebenfalls lange auf den Sommer gewartet, wie Vorsitzende Kathrin Kosiek betont. Hohe Kosten für Strom, Gas und Abwasser würden das Bad zusätzlich belasten. Und im Porta-Bad seien nur etwa halb so viele Gäste wie in den Vorjahren gekommen, so Stadtwerke-Geschäftsführer Randulph Noack. Regentage habe man für Hallenrevisionen genutzt – um später einen reibungslosen Betrieb zu sichern.

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