Kritik an Schulministerin: 7.000 freie Lehrerstellen zum Schulstart in NRW

Düsseldorf/Bielefeld. Zum Start in das neue Schuljahr in Nordrhein-Westfalen gibt Schulministerin Dorothee Feller (CDU) einen neuen Kurs vor, um Schüler zu besseren Bildungserfolgen zu führen. Für die 2,5 Millionen Schüler, davon 275.000 Schüler in OWL, und ihre Lehrer soll sich einiges ändern. Die beiden größten Bildungsgewerkschaften in NRW kritisieren den Kurs jedoch als unzureichend und schwer umsetzbar, weil weiterhin Personal fehlt.

Feller plant die Stärkung der Basiskompetenzen Lesen, Schreiben, Zuhören und Rechnen, den Ausbau der sozial-emotionalen Förderung sowie eine datengestützte Qualitätsentwicklung mit Lernstandserhebungen, Schülerfeedback und Zielvereinbarungen. Dass der Fokus auf die Stärkung der Basiskompetenzen der Schüler gelegt wird, unterstützen die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) und der Verband Bildung und Erziehung (VBE) in NRW. &bdquo;Ohne qualifiziertes Personal, Zeit und echte Förderstrukturen bleibt das Konzept aber leider eine Daten-Bürokratie-Offensive ohne gesicherten Bildungserfolg“, moniert die GEW-Landesvorsitzende Ayla Celik.

Landesweit sind nach Angaben Celiks 7.000 Lehrerstellen in NRW unbesetzt. Lehrer erhielten auch in diesem Schuljahr wieder mehr Programme und digitale Hilfsmittel, &bdquo;aber keine kleineren Klassen, keine durchgehende Unterrichtsversorgung, keine Ressourcen für echte individuelle Förderung und vor allem keine Arbeitsentlastung“. Der VBE sieht den Personalmangel weiterhin als größte Herausforderung für die Schulen in NRW. &bdquo;Wer die Richtung vorgeben will, muss zuerst dafür sorgen, dass ausreichend Personal an Bord ist“, kritisiert der VBE-Landesvorsitzende Stefan Behlau.

Deutsch als Zweitsprache künftig ein eigenständiges Lehramtsfach Chancen, mehr Menschen für den Beruf Lehrer zu begeistern, sieht der VBE in der angekündigten Modernisierung der Lehrerausbildung. &bdquo;Studium und Vorbereitungsdienst praxisnäher zu gestalten, weniger Druck und damit mehr Übung, sind wichtige Bausteine einer zukunftsfesten Ausbildung“, sagt Behlau. Die Gewerkschaften pochen dabei jedoch auf Mitwirkung.

.responsive23-iyc7M5gOFWl3bGPi-bar-horizontal-probleme-an-schulen-in-nrw { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-iyc7M5gOFWl3bGPi-bar-horizontal-probleme-an-schulen-in-nrw { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-iyc7M5gOFWl3bGPi-bar-horizontal-probleme-an-schulen-in-nrw { padding-top: 142.86%; } } Eine große Veränderung betrifft dabei das Fach Deutsch als Zweitsprache, das nach Angaben Fellers erstmals als eigenständiges Lehramtsfach eingeführt wird, zunächst jedoch nur für Haupt-, Real-, Sekundar- und Gesamtschulen. Ziel sei die Stärkung ausländischer Schüler. Für die GEW ist das ein überfälliger Schritt. &bdquo;Dass das Fach jedoch nicht an Grundschulen und Gymnasien als eigenständiges Fach angeboten wird, ist unverständlich und wird der Realität an unseren Schulen nicht gerecht“, moniert Celik. Auch der VBE fordert perspektivisch eine Ausweitung des Fachs auf alle Schulformen.

Insgesamt reicht der Kurs von Feller nach Angaben der Gewerkschaften nicht aus. &bdquo;Die strukturellen Probleme des Bildungssystems wurden wieder ausgeklammert“, sagt Celik.

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