Das sind die größten Überraschungen und Siege in den NRW-Städten

Düsseldorf/Bielefeld. Das Bild war im Verlauf des Abends dann doch recht klar: Die CDU hat die Kommunalwahlen in NRW gewonnen – auch nach den Spitzenwahlen. Grüne und SPD verloren wichtige Städte; konnten aber auch Überraschungserfolge erzielen. Ausnahmslos enttäuschend verlief der Abend für die AfD, die in allen vier Stichwahlen den Kürzeren zog.

CDU gewinnt große Städte Die CDU in NRW hat unterm Strich mehrere Gründe, um überwiegend positiv auf diese Wahlen zu blicken – und sich als Siegerin zu feiern. Das dürfte vor allem an ihrem Triumph in der Großstadt Dortmund liegen, wo es CDU-Mann Alexander Omar Kalouti gelang, SPD-Amtsinhaber Thomas Westphal zu schlagen. Das kommt einem Paukenschlag gleich, da die Ruhrgebietsmetropole bislang immer in Hand der SPD war.

Neben dem überraschenden Sieg der Christdemokraten in Bielefeld, wo die Partei nach 16 Jahren die SPD ablöst, fuhr die CDU auch einen wichtigen Sieg in Bonn ein. Dort gewann der Landtagsabgeordnete Guido Déus gegen die grüne Amtsinhaberin Katja Dörner. Auch in Paderborn setzte sich die CDU mit ihrem Kandidaten Stefan-Oliver Strate gegen die Grünen durch, ebenso in der Landeshauptstadt Düsseldorf mit Amtsinhaber Stephan Keller. Die Schwarzen lösen die Grünen zudem in Aachen ab, wo die bisherige Amtsinhaberin Sibylle Keupen von den Grünen unterstützt wurde – und verlor. Auch in Leverkusen löst die CDU die SPD ab. In Essen hat sich – wie erwartet – CDU-Amtsinhaber Thomas Kufen durchgesetzt. &bdquo;Die CDU ist die Kommunalpartei Nummer 1 in NRW“, sagte Ministerpräsident Hendrik Wüst.

Die womöglich größte Niederlage mussten die Christdemokraten in der Universitätsstadt Münster einräumen. Dort ging die CDU-Dominanz zugunsten der Grünen verloren, die mit Tilman Fuchs in Münster nun erstmals einen Oberbürgermeister stellen.

SPD siegt in Köln Mut zusprechen dürften sich die Sozialdemokraten in den nächsten Tagen vor allem aufgrund ihrer Siege in Köln und Duisburg. In der Millionenstadt Köln setzte sich Torsten Burmester gegen die Grünen-Bewerberin Berivan Aymaz durch, die vor zwei Wochen noch vorn gelegen hatte.

In der 500.000-Einwohner-Stadt Duisburg gelang Amtsinhaber Sören Link letztlich mit 78,5 Prozent ein deutlicher Erfolg über den AfD-Herausforderer Carsten Groß. Link hat es in den vergangenen Tagen geschafft, öffentlich als Erfolgsgesicht der Sozialdemokratie im Westen wahrgenommen zu werden.

Zwar triumphierte die SPD auch in Bochum, Oberhausen, Wuppertal und Mönchengladbach, doch dem gegenüber stehen die schmerzhaften Niederlagen in Bielefeld und Dortmund. Auch im eher SPD-geprägten Norden von Ostwestfalen-Lippe musste die Partei durch Niederlagen in den Kreisen Lippe und Herford sowie in der Stadt Herford überraschend Federn lassen. Die Co-Landesvorsitzende Sarah Philipp sieht einen Abend mit viel Licht und etwas Schatten.

AfD verpasst Sensation Dass sie es in mehreren Städten in die Stichwahl geschafft hatte, war für die AfD schon ein Erfolg an sich. Doch dabei blieb es dann auch. In der knapp 200.000-Einwohner-Stadt Hagen durfte sich die in Teilen rechtsextreme Partei die besten Chancen ausrechnen – verlor aber sehr deutlich. Ihr Kandidat kam auf rund 28 Prozent der Stimmen; CDU-Mann Dennis Rehbein hingegen auf rund 72 Prozent.

Neben der deutlichen Niederlage in Duisburg musste sich die AfD auch in Gelsenkirchen geschlagen geben. Diese Stichwahl hatte zuvor besonders viel Aufmerksamkeit erregt, da die AfD vor zwei Wochen starke 30 Prozent geholt hatte und somit nur rund sieben Prozentpunkte hinter der SPD lag. Diesmal aber erhielt AfD-Mann Norbert Emmerich nur halb so viele Stimmen wie SPD-Kandidatin Andrea Henze (66 Prozent), die Oberbürgermeisterin wird. Auch in der Stadt Bergheim verlor die AfD in der Stichwahl deutlich gegen die CDU.

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