Kreislauferkrankungen häufigste Todesursache in NRW: Bad Oeynhausener Arzt über Symptome

Bad Oeynhausen. Beinahe jeder Dritte in Nordrhein-Westfalen stirbt an den Folgen von Kreislauferkrankungen. Das hat das Statistische Landesamt NRW am Montag im Rahmen einer Statistik zu den häufigsten Todesursachen bekannt gegeben. Noch immer führen Kreislauferkrankungen mit beinahe 30 Prozent die Liste an, 64.785 Menschen sind daran gestorben. Darunter wiederum machen mit 30,7 Prozent ischämische Herzkrankheiten und mit 31,3 Prozent sonstige Herzkrankheiten den Löwenanteil aus. Was aber bedeuten diese Begriffe und wie kann man vorbeugen? Die Redaktion klärt die wichtigsten Fragen, hat sich mit Bitte um Einordnung an das Herz- und Diabeteszentrum Bad Oeynhausen gewandt. Der Direktor der Klinik für Allgemeine und Interventionelle Kardiologie und Angiologie, Volker Rudolph, hat auf die Fragen nach Körpersignalen, Symptomen und Vorsorge geantwortet.

Was sind ischämische Herzkrankheiten und was verbirgt sich hinter &bdquo;sonstigen“? Ischämische – oder koronale – Herzkrankheiten umfassen Erkrankungen der Herzkranzgefäße. Diese stehen in engem Zusammenhang mit der Arteriosklerose. Kalkablagerungen verengen die Gefäße, die im fortgeschrittenen Stadium das Herz nicht mehr mit genug Sauerstoff beliefern können. Hinter den &bdquo;sonstigen Formen“ verbergen sich Herzinsuffizienz, die klassische Herzschwäche sowie Vorhofflimmern und -flattern.

Bei welchen Körpersignalen sollte man hellhörig werden? Volker Rudolph verweist auf die Vielfalt möglicher Symptome. Jedoch: &bdquo; Typisch sind Druck oder Engegefühl in der Brust in Zusammenhang mit körperlicher Belastung oder Aufregung, genauso kann Luftknappheit bei körperlicher Belastung ein Hinweis sein. Treten diese Symptome sogar in Ruhe auf, sollte man dies auf jeden Fall ärztlich abklären lassen“, schreibt er. Komme es plötzlich zu diesen Beschwerden, sollten Betroffene den Notruf betätigen. Auch Herzstolpern oder Herzrasen seien wie Bewusstlosigkeiten oder dicke Beine mögliche Anzeichen für eine Kreislauferkrankung.

Welche Herzkrankheit läuft weitestgehend symptomfrei ab? Der klassische Herzinfarkt tritt Volker Rudolph zufolge häufig ohne merkliche Vorbeschwerden auf. Er ist oftmals Folge einer ischämischen Herzkrankheit.

Wie kann man sich vor Herzkrankheiten schützen? Hier wiederholt Volker Rudolph vermutlich Altbekanntes, aber immer noch zu wenig Beherzigtes: Risikofaktoren wie Rauchen, Bluthochdruck, eine Zuckererkrankung, erhöhtes Cholesterin und Übergewicht lassen sich erheblich durch Lebensführung beeinflussen. &bdquo; Diese Faktoren führen zu arteriosklerotischen Ablagerungen zum Beispiel in den Herzkranzgefäßen, die zuerst unbemerkt bleiben, dann aber plötzlich zum Gefäßverschluss und Herzinfarkt führen können“, schreibt er.

Wer sollte wann zur Vorsorge-Untersuchung? Kurz und knapp: Männer ab 40 Jahren, Frauen ab 50 Jahren. Denn die Ablagerungen, etwa in den Herzkranzgefäßen, bilden sich laut Volker Rudolph über Jahrzehnte aus. Ob man selbst also diese Risikofaktoren für Gefäßverschluss und Herzinfarkt in sich trägt, klärt nur der Gang zum Facharzt.

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