Zwischenfall: Drohnen stören Luftraum am Flughafen Paderborn

Büren-Ahden. Ganz genau hingeguckt hat am frühen Sonntagmorgen das Team im Tower des Flughafens Paderborn/Lippstadt. Gegen 3.30 Uhr beobachtete die Mannschaft zwei Drohnen, die sich offenbar aus Richtung Tudorf der Start- und Landebahn näherten. Das bestätigt der Paderborner Polizeisprecher Mark Heinemann auf Anfrage der NW. Zunächst hatte Radio Hochstift berichtet.

Wie der Polizeisprecher betont, habe es durch die Flugobjekte keine Gefährdung des Luftverkehrs gegeben. Öffentlich zugängliche Luftfahrtportale zeigen, dass es zwischen 0.30 und 9.23 Uhr keine Abflüge und Ankünfte am Flughafen gab.

Nach der Meldung aus dem Tower seien Polizeibeamte zum Flughafen gefahren und hätten tatsächlich noch zwei Drohnen wahrnehmen können. Diese seien aber zügig in östliche Richtung davongeflogen.

Hinweise auf Drohnen in Paderborn/Lippstadt Die Polizisten hätten dabei weder den oder die Drohnenpiloten ermitteln, noch feststellen können, um welche Art von unbemannten Fluggeräten es sich gehandelt habe. Es werde nun jedoch weiter ermittelt.

Der Flughafen hält sich zum Vorfall bedeckt und verweist auf die Polizei. Airport-Sprecher Matthias Hack berichtet lediglich davon, dass &bdquo;immer wieder mal“ Hinweise auf Drohnen am Flughafen eingingen, dabei handele es sich aber nicht jedes Mal um ein ungebetenes und unerlaubtes Flugobjekt.

Ende September ergab eine Nachfrage bei der Deutschen Flugsicherung, dass es auch im August einen Drohnenzwischenfall am Ahdender Flughafengelände gegeben hatte. Aufgeführt wird er in einer Übersicht als &bdquo;gemeldete Behinderung durch Drohnen“. Der Paderborner Polizei war dieser konkrete Fall jedoch unbekannt. Eine Sprecherin der Flugsicherung berichtete seinerzeit von fünf Vorgängen wegen Drohnen am Flughafen in den vergangenen drei Jahren.

Software hält manche Drohnen am Boden Dabei habe es sich um Sichtungen gehandelt, eine Gefährdung habe nicht vorgelegen. In einem Fall sei ein mutmaßlicher Pilot angetroffen worden. Er habe Filmaufnahmen machen wollen, jedoch nicht vom Airport. Weitere Informationen zum aktuellen Fall lagen bei der Deutschen Flugsicherung am Montag zunächst nicht vor.

Viele Hobbypiloten können im Regelfall mit handelsüblichen Drohnen rund um den Airport nicht starten oder in den gesicherten Bereich einfliegen. Per Software haben Hersteller eine weit gefasste Flugverbotszone eingerichtet. Diese reicht in Paderborn/Lippstadt für viele Modelle bis über das Dorf Ahden hinaus. Nicht alle Drohnen sind jedoch so eingestellt - und zudem halten sich nicht alle Piloten an derartige Vorgaben.

Drohnensichtungen halten den europäischen Luftverkehr seit Monaten in Atem. In Deutschland wurde Anfang Oktober der Luftverkehr am Flughafen München zweimal innerhalb weniger Tage gesperrt. Später gab es kurzzeitige Sperrungen nach Drohnensichtungen auch in Berlin, Hannover und Bremen. Am vergangenen Freitag wurden zuletzt in den Niederlanden Drohnen über einem Luftwaffenstützpunkt entdeckt. Am Samstagabend gab es weitere Sichtungen über dem Flughafen in Eindhoven, dem zweitgrößten der Niederlande. Zeitweise wurde auch hier der Flugverkehr eingestellt.

Polizei soll ausgestattet werden In der Vorwoche hat das Bundeskabinett eine Änderung des Luftsicherheitsgesetzes auf den Weg gebracht. Die Bundesregierung will auf diese Weise die Befugnisse der Bundeswehr bei der Abwehr von Drohnen stärken. Streitkräfte sollen dann bei Vorfällen im Ernstfall auch Waffengewalt einsetzen können. Zusätzlich sollen die Polizeibehörden besser für die Drohnenabwehr ausgestattet werden.

Ob der Vorfall in Paderborn/Lippstadt damit anders ausgegangen wäre, bleibt offen.

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