Nach Messerangriff: Teenager aus Bad Salzuflen außer Lebensgefahr - Verdächtiger gefasst

Bad Salzuflen/Herford. Bei einem Messerangriff in der Herforder Innenstadt ist ein 16-Jähriger aus Bad Salzuflen lebensgefährlich verletzt worden. Der Vorfall ereignete sich am Donnerstagabend in einer Seitenstraße nahe der Johanniskirche. Eine Mordkommission ermittelt. Wie die Polizei am Freitagvormittag mitteilt, ist ein Tatverdächtiger noch in der Nacht gefasst worden.

Zeugen berichten, der Jugendliche sei aus Richtung Hämerlinger Straße gekommen, hinter der Kirche entlanggelaufen und habe Passanten dringend gebeten, Polizei und Rettungsdienst zu rufen. Er schleppte sich weiter bis zur Petersilienstraße, wo er zusammenbrach. Am Rücken war laut Augenzeugen eine Wunde sichtbar. Rettungskräfte versorgten den jungen Mann noch vor Ort und brachten ihn anschließend zur stationären Behandlung ins Krankenhaus. Laut Polizei bestand Lebensgefahr. Der Jugendliche wurde noch in der Nacht in einer Spezialklinik notoperiert, wodurch sich sein Gesundheitszustand stabilisiert hat, heißt es im Bericht der Polizei.

Noch in der Nacht fassten die Einsatzkräfte einen mutmaßlichen Täter. Bei dem Tatverdächtigen handelt es sich demnach um einen 15-jährigen Herforder aus dem Nordirak mit ungeklärter Staatsbürgerschaft.

Die Ermittler der Mordkommission sind unter anderem mit der Aufklärung eines möglichen Motivs beschäftigt.

Streit zwischen mehreren Jugendlichen? Nach ersten Erkenntnissen kannten sich Täter und Opfer. Ein Augenzeuge schilderte der Redaktion: &bdquo;Aus dem Nichts heraus sind zwei Jugendliche auf einen dritten losgegangen, haben ihn mit Fäusten malträtiert, nur zwei oder drei Sekunden, dann waren sie auch schon verschwunden.“ Der oder die mutmaßlichen Angreifer flüchteten und sind weiterhin nicht gefasst.

Die Tat werde derzeit als versuchter Totschlag in Tateinheit mit einer gefährlichen Körperverletzung eingestuft. In einer Pressemitteilung schreiben die Ermittler, der 16-Jährige sei von &bdquo;einem oder mehreren unbekannten Tätern offenbar durch ein Stichwerkzeug am Oberkörper verletzt“ worden. Auch wenn sich der Angriff am Rande des laufenden Herforder Weihnachtsmarkts ereignete, lägen bislang keine Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen der Tat und dem Weihnachtsmarkt vor.

Aus ermittlungstaktischen Gründen machte die Polizei zunächst keine näheren Angaben zum Täter. In Bielefeld wurde die Mordkommission &bdquo;Frühherr“ eingerichtet, die die weiteren Ermittlungen übernommen hat. Benannt ist die Mordkommission nach der Frühherrenstraße, dem Ort der Tat.

Die Polizei war mit einem Großaufgebot im Einsatz, sicherte Spuren und setzte am Abend auch einen Hundeführer mit Spürhund ein, um die Wegstrecke des Verletzten nachzuverfolgen.

Polizei sucht Zeugen Der Leiter der Mordkommission Markus Mertens, Erster Kriminalhauptkommissar, sucht mit seinem Ermittlerteam, bestehend aus Herforder und Bielefelder Beamten, weiterhin nach Zeugen zu der Tat und weiteren Personen, die an vorangegangenen Streitigkeiten beteiligt gewesen sein sollen. Zeugen melden sich unter Tel. 0521-5450.

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