Radikalisierte 14-Jährige aus Paderborn wird jetzt in Container untergebracht

Paderborn. Die 14-Jährige aus Paderborn, die sich islamistisch radikalisiert haben und eine Pflegerin in einer Psychiatrie mit einem Messer schwer verletzt haben soll, kommt offenbar für mehrere Monate in einem extra für sie umgebauten Wohncontainer unter. Das erfuhr diese Redaktion aus Sicherheitskreisen. Sie würde dann rund um die Uhr überwacht werden.

Das junge Mädchen steht schon länger im Fokus der Behörden. Sie sollen auf die damals 13-Jährige im Rahmen eines Festes in Niedersachsen aufmerksam geworden sein. Das Mädchen, das nach eigenen Angaben konvertiert sein soll, sei laut Sicherheitskreisen dort verschleiert und mit einem Messer bewaffnet aufgetaucht. Ebenso habe sie demnach Polizisten bedroht, bei einer Kontrolle sei dann die Waffe gefunden worden. In Niedersachsen wurde sie Anfang 2025 als sogenannte Gefährderin eingestuft. Heißt: Die Behörden trauen ihr einen religiös motivierten Anschlag (oder eine schwere Straftat) zu.

Das Mädchen soll sich im Netz islamistisch radikalisiert haben. Sie habe eine mögliche Gewalttat bewusst vor ihrem 14. Geburtstag begehen wollen, heißt es aus Sicherheitskreisen – denn bis dahin hätte sie strafrechtlich für ihre Tat nicht belangt werden können.

Zweimalige Flucht aus Ferienhaus Das Mädchen, das unter schweren Bedingungen aufgewachsen sein soll, wurde von den Behörden in einem Ferienhaus im Kreis Paderborn untergebracht, das rund um die Uhr von der Polizei bewacht wurde. Ihr ist laut Behördenangaben dabei aber zweimal die Flucht gelungen, in einem Fall habe sie in der Folge mit einer Glasscherbe einem Polizisten gedroht.

Nachdem der Fall öffentlich wurde, wurde sie in eine Kinderpsychiatrie in Paderborn gebracht. Dort sollen strenge Maßnahmen ergriffen worden sein. Denn die damals 13-Jährige galt für die Behörden nach wie vor als gefährlich - sie soll auch weiterhin als Gefährderin gegolten haben. Dennoch gelang es ihr, sich in der Küche der Einrichtung mit einem Messer zu bewaffnen – während ein Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes kurz abwesend war. Sie habe laut Sicherheitsbehörden daraufhin eine Pflegerin mit der Waffe angegriffen. Ein Ermittlungsverfahren wurde mittlerweile eingestellt - denn zum Tatzeitpunkt war sie 13 Jahre alt und damit strafunmündig.

Das Kind wurde schließlich in einer Psychiatrie untergebracht. Eine andere Einrichtung hatte zuvor sogar versucht, sich juristisch gegen eine gerichtlich angeordnete Unterbringung zu wehren. Das Mädchen soll damals angedeutet haben, weitere Taten begehen zu wollen. Ebenso soll eine Eigengefährdung bei dem Mädchen vorgelegen haben. Der Aufenthalt in der Psychiatrie war allerdings von Anfang an zeitlich begrenzt – bis Anfang 2026. Die Behörden arbeiteten also mit Hochdruck an einer Lösung für die Zeit nach dem Aufenthalt in der Einrichtung.

Unterbringung zum neuen Jahr gefunden Eine Lösung wurde nun gefunden: Zum neuen Jahr werde die mittlerweile 14-Jährige und damit Strafmündige in einen extra umgebauten Wohncontainer im Kreis Paderborn untergebracht, erfuhr diese Redaktion aus Sicherheitskreisen. Der Container stehe demnach auf einem eingezäunten Grundstück. In einem Teil werde das Mädchen leben, heißt es - in einem anderen Teil sei Platz für einen Sicherheitsdienst, der den Teenager rund um die Uhr bewachen werde.

Im Sommer soll dann eine andere Einrichtung im Kreis Paderborn das Mädchen aufnehmen. Dort werde sie unter anderem (online) geschult und psychologisch betreut, heißt es. Inwiefern das Mädchen tatsächlich vollumfänglich radikalisiert ist oder eine mögliche psychische Störung eine entscheidende Rolle spielt, bleibt derweil unklar.

Die Bielefelder Polizei wollte sich nicht äußern und verweist an den Kreis Paderborn, dessen Jugendamt für das Mädchen zuständig ist. Eine Sprecherin äußerte sich auf Anfrage nicht dazu.

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