
Bielefeld (nw). Für die Autofahrer in OWL wurde das Wochenende zur Schlitterpartie. Auf winterglatten Straßen ereigneten sich in ganz Nordrhein-Westfalen hunderte Unfälle, Busse mussten den Betrieb einstellen. Eine 30-jährige Frau kam am Samstag in Borchen (Kreis Paderborn) ums Leben, als sie mit ihrem Wagen auf schneeglatter Fahrbahn in den Straßengraben rutschte und mit dem Dach gegen einen Baum prallte.
Die Mitarbeiterin der Caritas aus Salzkotten war mit ihrem VW Fox auf der Fahrt von Lichtenau in Richtung Paderborn von der Straße abgekommen, in den verschneiten Graben geraten und in Schräglage mit dem Dach- und Türbereich der Fahrerseite gegen einen Baum geprallt. Die Frau wurde in ihrem Fahrzeug eingeklemmt. Trotz notärztlicher Versorgung erlag sie noch an der Unfallstelle ihren schweren Kopfverletzungen. Zur Unfallzeit hatte der starke Südwestwind für erhebliche Schneeverwehungen auf der Bundesstraße gesorgt. Im Bereich der Unfallstelle kollidierten wenig später drei weitere Fahrzeuge. Dabei blieb es allerdings bei Blechschäden.

Am frühen Sonntagmorgen wurde eine 31-jährige Bielefelderin auf der A 2 schwer verletzt, nachdem ein 42-jähriger Bielefelder die Autobahn an der Anschlussstelle Bielefeld-Zentrum hatte verlassen wollen und auf winterglatter Fahrbahn die Kontrolle über seinen Opel Astra verloren hatte. Er kollidierte in der Ausfahrt nahezu ungebremst mit der Seitenschutzplanke, die hier die Hauptfahrbahn von der Verzögerungsspur trennt. Die Bielefelder Feuerwehr musste die Beifahrerin bergen. Der Notarzt stellte schwere Rückenverletzungen fest. Für die Dauer der Unfallaufnahme und der Bergungsarbeiten musste die Ausfahrt an der Anschlussstelle in Fahrtrichtung Hannover gesperrt werden.
Bei einem Unfall auf der B 61 wurden in Bielefeld in der Nacht zu Sonntag fünf Menschen teils schwer verletzt. Unfallverursacher war ein 32-Jähriger, der mit seinem Auto von der Fahrbahn abgekommen und auf die Gegenspur geraten war. Der 65 Jahre alte Fahrer eines entgegenkommenden Wagens konnte nicht mehr ausweichen. Beim Frontalzusammenstoß wurden der 32- Jährige schwer und der 65-Jährige sowie seine drei Mitfahrerinnen leicht verletzt. Nach ersten Ermittlungen hatte der Unfallverursacher Alkohol getrunken.
Im Kreis Herford ereigneten sich bis Sonntagvormittag insgesamt neun Glätteunfälle: zwei in Hiddenhausen, einer in Vlotho, einer in Enger, einer in Bünde, zwei in Löhne, einer in Kirchlengern und einer in Rödinghausen. Es wurden keine Personen verletzt. Den Gesamtsachschaden schätzt die Polizei auf insgesamt 16.600 Euro.
Auch in Marienmünster (Kreis Höxter) kam es zu einem schweren Unfall, nachdem Rehe auf die Fahrbahn gelaufen waren. Eine 21-jährige Fahrerin aus Beverungen war auf der B 239 unterwegs, als ihr Fahrzeug mit einem der Tiere zusammenstieß. Eine 21-Jährige aus Lemgo konnte ihren Kleintransporter nicht mehr rechtzeitig abbremsen und prallte gegen den Pkw. Sie musste in eine Spezialklinik nach Lemgo gebracht werden.