
Minden/Petershagen (mt). Ein Vorschulkind in Petershagen ist an Ehec erkrankt. Das bestätigte Montagabend der Leiter des Kreisgesundheitsamtes, Dr. Peter Witte, auf Anfrage.
Zum Glück handele es sich nicht um einen besonders schweren Fall. Das Kind werde zuhause betreut und sei nicht im Klinikum. Weitere Fälle sind nicht bekannt.
Vermutlich bereits vor vier Wochen hat sich das Kind infiziert. Es wird außerdem vermutet, dass das Virus durch Kontakt mit Wiederkäuern, also beispielsweise Kühen und Ziegen, oder auch mit Kuhfladen, übertragen wurde. Die Erregerbakterien kommen im Darm dieser Tiere vor, ohne bei ihnen Erkrankungen auszulösen.
Nahrung oder andere Erkrankte können in diesem Fall laut Witte als Übertragungsweg ausgeschlossen werden. Entsprechende Untersuchungen hätten Mitarbeitende des Gesundheitsamtes am Freitag und Montag durchgeführt.

Vor zwölf Tagen wurde das Kind krank, die Kinderärztin wurde dann offenbar sofort wegen der Symptome aufmerksam und nahm eine Stuhlprobe. Deren Analyse bestätigte den Verdacht, dass es sich um die Darminfektion Ehec handelt. Die Ergebnisse liegen seit Freitag vor.
Das kranke Kind ist schon seit zwei Wochen nicht mehr in den Kindergarten gegangen. Erst wenn es ganz gesund ist, darf es wieder zu seinen Spielkameraden. Im Moment hat es "Betretungsverbot" für die Einrichtung. Das sei bei Kindern im Kindergartenalter immer so, da der Gesetzgeber davon ausgehe, dass diese Kinder sich nach dem Toilettengang nicht verlässlich die Hände wüschen, so Witte.
Die anderen Eltern der Einrichtung wurden am Montag per Aushang informiert - Anlass für eine Schließung oder andere weitgreifende Aktionen gibt es laut Witte nicht. Das Gesundheitsamt steht in engem Kontakt mit der Leitung des Kindergartens.
"Solch sporadische Fälle von Ehec kommen ab und zu mal vor", so Witte. So seien im vergangenen Jahr drei Menschen im Kreisgebiet an dem Erreger erkrankt. Ärzte würden zudem inzwischen sensibler auf heftige Magen-Darm-Erkrankungen reagieren und Stuhlanalysen veranlassen.