Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Neue Angriffe auf Pferde in Bünde

Mehrere verletzte Tiere

VON THOMAS KLÜTER

Karte
Copyright: iStock.com/reklamlar

Bünde. Angst verbreitet sich bei Pferdehaltern im Bünder Raum. In der Nacht zum Dienstag schlugen wieder Tierquäler zu. Diesmal hatten sie es auf Tiere in Westkilver und Dünne abgesehen.

"Unser Jack-Russel-Terrier hat gebellt", erzählt Bärbel Wiegmann, die den Pensionsstall am Altenhüffer Mühlenweg betreibt, "dadurch haben sich die Täter wohl gestört gefühlt." Zum Glück, denn das angegriffene Pferd wurde nur verhältnismäßig leicht verletzt. "Stichwunden von einer Forke oder einem Messer stellte der Tierarzt fest", so Wiegmann, "und Doktor Helms meinte, der Täter hätte gerade erst begonnen."

Um 21 Uhr kontrollierten die Pferdebesitzer noch einmal die Ställe. Um 22.45 Uhr machte Bärbel Wiegmann dann noch eine Runde. "In der hinteren Box war alles mit Blut verschmiert", erinnerte sie sich, "und ich konnte nicht den gesamten Stall einsehen." Gut möglich also, dass der oder die Täter noch vor Ort waren.

Attacke auf trächtige Stute

Den Rest der Nacht machte Bärbel Wiegmann kein Auge zu und begann schon Pläne zur zukünftigen Sicherung der Pferde zu schmieden. Bewegungsmelder hat sie sowieso schon installiert, in Zukunft werden wohl noch Kameras hinzu kommen. "Wir sind noch glimpflich davon gekommen", resümiert sie, "denn in der selben Nacht wurde auch eine Stute in der Nachbarschaft angegriffen."

Tragischerweise war diese trächtig und die brutalen Täter schnitten ihr ausgerechnet in die Genitalien. "Interessant dabei ist, dass die Stute ohne Halfter auf der Weide stand. Die Täter müssen also Strick und Halfter dabei gehabt haben, sonst wäre das Tier ja nicht stehen geblieben", so Wiegmann weiter.

Anderthalb Stunden suchten am Dienstag dann Beamte der Polizei nach Spuren. Fanden durch fremde Fußabdrücke heraus, in welchen Boxen der oder die Täter waren und in welche Richtung sie wohl geflohen sein müssen. "Die Polizei hat den Tatort intensiv untersucht", so Wiegmann, "und die ganze Sache sehr ernst genommen."

Kontrolle rund um die Uhr

Wie ernst die Anschläge auf Pferde in der Region sind, musste auch das Team von Cabalance in Bieren feststellen. "In der vergangenen Woche bemerkten jugendliche Helfer eine fremde Gestalt bei den Ställen", berichtete Thorsten Kuhlmann. Durch die Störung und die anschlagenden Hunde auf dem Hof habe sich derjenige dann aber aus dem Staub gemacht. "Seitdem kontrollieren wir rund um die Uhr", so Kuhlmann, "und lassen Ställe und Weiden nicht mehr aus den Augen."

Das bedeutet natürlich einen großen Aufwand für Pferdehalter und Stallbesitzer. Für die Sicherheit ihrer Tiere sind die aber mehr als bereit, alles menschenmögliche zu unternehmen.

Katja Przyrembel wohnt keine 500 Meter Luftlinie vom Tatort der vorletzten Nacht entfernt. Zwei Pferde stehen bei Ihr im Stall. "Bisher habe ich die beiden auch tagsüber mal auf der Weide gelassen", berichtete sie, "auch wenn ich zur Arbeit gefahren bin."

Vorfall rüttelt wach

Das wird sie ab jetzt natürlich nicht mehr wagen: "Bis die Täter gefasst sind, kommen meine beiden Pferde nur noch auf die Weide, wenn ich zu Hause bin und sie sehen kann." Nachts verschließt die 37-Jährige jetzt immer sorgfältig die Stalltüren. Der Vorfall im nahegelegenen Pensionsstall hat sie richtig wachgerüttelt.

Die zuständige Polizei konnte sich gegenüber der Neuen Westfälischen noch nicht zum aktuellen Fall äußern. Kollegen seien vor Ort gewesen, aber ein Bericht liege noch nicht vor. Naheliegend scheint aber die Vermutung, dass es sich immer um die selben Täter handelt.

Copyright © Lippische Landes-Zeitung 2025
Inhalte von lz.de sind urheberrechtlich geschützt.
Weiterverwendung nur mit Genehmigung der Chefredaktion.

Kommunalwahl-Abo

Angebot zur Kommunalwahl

5 Wochen Lippische Landes-Zeitung lesen -
gedruckt UND digital!

Jetzt bestellen
Kommunalwahl-Abo