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Experten geben Tipps für die dunkle Jahreszeit

Schluss mit dem Winterblues

VON KATY HACKEL

Was gegen den "Winterblues" hilft - © OWL
Was gegen den "Winterblues" hilft (© OWL)

Bielefeld. Bis auf Warburg belegen alle Wetterstationen in OWL, was viele Menschen fühlen: Die Sonne zeigte sich im Dezember und im Januar deutlich zu selten. Sie schien durchschnittlich etwa 40 Prozent weniger, als sonst in den Wintermonaten. Dazu Regen und graue Wolken – das kann wetterfühligen Menschen ganz schön aufs Gemüt schlagen. Viele kämpfen mit dem "Winterblues", einer saisonalen depressiven Verstimmung. Aber das muss nicht sein, sagen Experten aus OWL. Sie verraten Tipps gegen die Winter-Depression.

Hauptursache sei zu wenig Tages- und Sonnenlicht, sagt Marcus W. Agelink, Facharzt für Psychiatrie am Klinikum Herford. Denn das natürliche Licht steuert unsere innere Uhr, den Schlaf- und Wach-Rhythmus. "Empfängt unser Körper zu wenig Licht, erzeugt die nachtaktive Zirbeldrüse im Kopf schon tagsüber das Ruhe-Hormon Melatonin."

Die Folge: Müdigkeit, Antriebslosigkeit und Depression. Betroffene wollen viel schlafen, haben einen gesteigerten Appetit. Einige sind zusätzlich gereizt, angespannt und nervös. "Eine Lichttherapie hilft", sagt Agelink. In leichten Fällen genügt es, jeden Tag einen Spaziergang im Freien zu machen. "Bei stärker Betroffenen werden Lichtlampen eingesetzt." Dabei handelt es sich um Vollspektrum-Lampen, deren Licht dem der Natur nachempfunden ist, allerdings ohne gesundheitsgefährdendes UVB.

Kosten: 200 bis 300 Euro

"Ihre Helligkeit sollte mindestens 2.500 Lux betragen", rät Agelink. Viele Hausärzte oder Krankenhäuser bieten die Lichttherapie mittlerweile als anerkannte Behandlungsmethode bei saisonalen Depressionen an. Geeignete Lampen gibt’s aber auch für die Heimtherapie im Elektrohandel. Kosten: 200 bis 300 Euro. Eine kostengünstige, aber dermatologisch umstrittene Alternative kann ein Solariumbesuch ein Mal pro Woche sein. Ebenso wie Sport. "Es ist bewiesen, dass 15 bis 20 Minuten leichtes, körperliches Schwitzen am Tag der Depression entgegen wirkt", sagt Agelink. "Idealerweise bewegt man sich an der frischen Luft beim Fahrradfahren oder Walken."

- © SYMBOLFOTO: DPA
(© SYMBOLFOTO: DPA)

Aber auch Nahrungsmittel können helfen. Heilpraktikerin Kirsten Buschmann aus Bielefeld: "Toll sind Bananen, Nüsse, ein Glas Rotwein, Bitterschokolade und Vollkorn." Sie liefern Hormonstoffe wie Serotonin, die für positives Denken und gute Laune verantwortlich sind.

Information

Wenig Sonnenstunden im Dezember

  • Die Wetterstation in Gütersloh meldete 27,3 Sonnenstunden im Dezember. Das sind 59 Prozent des langjährigen Durchschnitts (46 Stunden), ermittelt zwischen 1961 und 1990.
  • Bad Salzuflen: 24,6 Sonnenstunden. 66 Prozent des Durchschnitts (37,1 Stunden).
  • Bad Lippspringe: 22,5 Sonnenstunden, 59 Prozent des Durchschnitts (38 Stunden).
  • Warburg: 33 Sonnenstunden, 118 Prozent des Durchschnitts (28 Stunden).
  • Bielefeld: 24,5 Sonnenstunden, 66 Prozent des Durchschnitts (37 Stunden).
  • "Verantwortlich für die starke Bewölkung sind der Hochdruckeinfluss und die nordwestliche Höhenströmung, die feuchte Meeresluft von der Nordsee bringt", erklärt Karsten Mix, Wetterberater vom Deutschen Wetterdienst.
  • Ändern wird sich zum Wochenende nur die Temperatur: "Es wird winterlicher, kälter mit leichtem bis mäßigem Nachtfrost."
  • Eine trockene, klare Wetterlage sei bis Mitte nächster Woche nicht zu erwarten.

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