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Anklage wegen Missbrauchs einer Mitschülerin

Zwei Schüler aus Herford unter Tatverdacht

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Zu dem Übergriff auf das Kind war es Anfang Mai vergangenen Jahres gekommen.
Zu dem Übergriff auf das Kind war es Anfang Mai vergangenen Jahres gekommen.

Herford. Über acht Monate haben sich die Ermittlungen hingezogen: Nachdem nun ein wichtiges Spurengutachten vorliegt, hat die Staatsanwaltschaft Bielefeld wegen eines mutmaßlichen sexuellen Übergriffs an der Gesamtschule Friedenstal Anklage erhoben. Zu der Tat soll es im Mai gekommen sein. Wie berichtet, besteht der dringende Verdacht, dass eine Schülerin von zwei Mitschülern vergewaltigt wurde.

Staatsanwalt Christoph Mackel, der Sprecher der Bielefelder Ermittlungsbehörde, bestätigte: "Gegen zwei Jugendliche wurde Anklage wegen des Verdachts des sexuellen Missbrauchs beim Jugendschöffengericht in Herford erhoben. Es handelt sich um ein Jugendschutzverfahren." Die Verhandlung findet damit unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.

Weitere Details zur aktuellen Anklage werden deshalb nicht bekanntgegeben, so der Sprecher weiter. Zu der als Vergewaltigung eingestuften Tat soll es Anfang Mai 2012 auf der Toilette der Schule gekommen sein. Zwei der nun angeklagten Jungen, die zur Tatzeit 14 Jahre alt waren, sollen dort das fast gleichaltrige Mädchen sexuell attackiert haben. Offenbar sollen sie dabei auch die Unterstützung eines 13-jährigen Mitschülers gehabt haben.

Tat blieb zunächst unbemerkt

Die Tat wurde zunächst nicht bemerkt. Erst am Abend offenbarte sich das Opfer seiner Mutter, schilderte ihr, was passiert war. Die Frau schaltete die Polizei ein, erstattete Strafanzeige.

Die Ermittlungen hätten schneller abgeschlossen werden können, doch waren die Labore des Landeskriminalamts in die Spurenauswertung von Verbrechen wie Mord oder Totschlag eingebunden, so dass das Herforder Spuren-Ergebnis erst vor einem Monat vorlag.

Am 8. Januar wurde dann Anklage erhoben. Gegen einen der Jungen sprach die Schule einen Verweis aus. Er – und mittlerweile auch der zweite Junge – haben die Schule verlassen und auch ihren Wohnort gewechselt. Das hatte die Schule auf Anfrage zu den Konsequenzen mitgeteilt.

Unterstützungsangebote

Der dritte mutmaßlich Beteiligte, ein zum Tatzeitpunkt noch nicht strafmündiger Junge, hat Glück: Er soll im Einvernehmen mit seinen Eltern und Lehrern Unterstützungsangebote der Schule und einer örtlichen Beratungsstelle wahrnehmen, hatte die Schulleitung seinerzeit mitgeteilt.

Die Lehrer hatten nach Bekanntwerden des Übergriffs reagiert: Der Fall war im Unterricht thematisiert worden. Die Schule hatte allen Schülern, die mit dem Fall konfrontiert waren, zudem Hilfsangebote gemacht.

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