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"Umsiedlung der Mufflons ist uns lieber"

Johannes Klasing plädiert für Kompromiss

veröffentlicht

Bielefeld (sim). Die Klasing’schen Familienstiftungen wollen das Bild korrigieren, sie wollten im Teutoburger Wald radikal Tiere töten. Er habe in dem Konflikt um eine wilde Muffel-Herde "verstanden, wie wichtig vielen das Überleben der Tiere ist", sagte Johannes Klasing, Vertreter einer der beiden Klasing-Stiftungen, dieser Zeitung. Sehr viel lieber als der Abschuss der Herde sei ihm eine Umsiedlung. Die August-Klasing-Stiftung hatte am Verwaltungsgericht Minden den Totalabschuss beantragt und recht bekommen. Die Stadt Bielefeld klagt dagegen beim Oberverwaltungsgericht Münster.

Es gebe Angebote anderer Waldbesitzer, die 13 Tiere zu übernehmen, sagte Klasing – etwa einer Frau aus dem Schwarzwald, die sich sogar an den Kosten beteiligen wolle. Auch die Stiftung sei dazu bereit: "Über die Kosten kann man mit uns reden." Die logistischen Probleme – die Tiere müssten zuvor gefangen und betäubt werden – hält er für beherrschbar.

Elke Deister, Initiatorin einer Petition für die Rettung der Mufflons, bestätigt das Angebot aus dem Schwarzwald und sagt, die Umsiedlung sei "allemal besser als der Abschuss". Man wolle die "lieb gewonnene Herde" aber noch lieber in Bielefeld behalten. Ähnlich argumentiert Anja Ritschel, Umweltdezernentin der Stadt: Die Bevölkerung wünsche die Herde vor Ort. Zudem hält sie die Umsiedlung für "schwer zu bewerkstelligen".

Empört zeigte sich Klasing über die Behauptung, die Stiftung werde vom zuständigen Staatsförster, der in der Vergangenheit auf hohe Verbissschäden durch die Tiere aufmerksam gemacht hatte, instrumentalisiert. Das hatten sieben andere Waldbesitzer geschrieben, die sich gegen den Abschuss der Herde stellen. Die Stiftung handele aus eigener Erkenntnis, sagte Klasing. Den Förster dafür zu kritisieren sei unfair.

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