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Radioaktives Gas

Radonbelastung in der Wohnung? So finden Sie es heraus

Eine Radonbelastung von 49 Becquerel pro Kubikmeter liegt noch unter den Grenzwerten. Der im Gesetz verankerte Referenzwert beträgt 300 Becquerel pro Kubikmeter Raumluft. © Hendrik Schmidt/dpa/dpa-tmn

Man kann es weder sehen noch riechen oder schmecken. Trotzdem kann Radon sich in den eigenen vier Wänden ausbreiten und anreichern - mit Risiken für die Gesundheit. Gerade jetzt in der kalten Zeit, in der wir viel drinnen sind und die Fenster geschlossen halten, ist es ratsam, das eigene Risiko zu prüfen.

Radon ist ein Gas, das durch den Zerfall von natürlich vorkommenden radioaktiven Stoffen im Boden entsteht, informiert das Bundesumweltministerium. Es kann in Gebäude eindringen und bei hoher Konzentration Lungenkrebs verursachen. In Keller sowie bodennahen Zimmern ist die Gefahr besonders groß.

Insbesondere Raucherinnen und Raucher haben zusätzlich ein erhöhtes Lungenkrebsrisiko, wenn sie Radon häufig und in hoher Konzentration ausgesetzt sind.

Bin ich betroffen? Antwort liefert nur Messung

Das Aufkommen von Radon im Erdboden schwankt in Deutschland regional. In gewissem Maße kommt es überall und daher auch in allen Innenräumen vor. Eine Karte vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) zeigt die durchschnittlichen Radon-Konzentrationen, denen Menschen in ihren Wohnungen ausgesetzt sind. Eine weitere Karte zeigt die regionale Konzentration im Boden.

Diese Karten sind aber nur als erster Anhaltspunkt zu verstehen. Nicht alle Gebäude in Gebieten mit erhöhtem Radon-Vorkommen weisen zu hohe Konzentrationen auf. Andersherum kann die Radon-Konzentration vereinzelt auch in Häusern in Gebieten mit geringem Vorkommen über dem Schwellenwert von 300 Becquerel pro Kubikmeter liegen. Die Radonbelastung in der eigenen Wohnung oder im eigenen Haus lässt sich nur durch eine Messung zuverlässig ermitteln.

So führt man eine Radon-Messung durch

Wie man die Radon-Konzentration zu Hause messen kann, erklärt das BfS. Am einfachsten ist demnach die Messung mit einem passiven Messgerät: einem kleinen Plastikbehälter, den man lediglich in der Wohnung aufstellt und nach einem bestimmten Zeitraum an den Anbieter zurückschickt, der das Ergebnis ermittelt. Das BfS hat online eine Liste mit empfehlenswerten Laboren zusammengestellt. Die Kosten liegen zwischen 30 und 50 Euro.

Bei der Messung sind folgende Punkte zu beachten:

  • Die Messgeräte sollten in den Räumen aufgestellt werden, in denen man die meiste Zeit verbringt - etwa Schlafzimmer oder Wohnzimmer.
  • Optimalerweise misst man ein Jahr lang. Während der Heizperiode liefern schon wenige Messmonate eine erste Einschätzung. Sind die Radon-Werte im Winter niedrig, sind sie mit hoher Wahrscheinlichkeit nämlich auch im Sommer niedrig, wenn in der Regel mehr gelüftet wird.

Das BfS empfiehlt, ab einem Jahresdurchschnitt von 300 Becquerel pro Kubikmeter Raumluft gegen Radon vorzugehen. Am einfachsten und sofort durchführbar: regelmäßiges Stoßlüften.

Überdies kann man versuchen, das Haus besser gegen den Boden zu isolieren, indem man etwa Verbindungen zwischen Keller und Erdgeschoss abdichtet. Unterstützung gibt es durch Radon-Fachpersonal.

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