Es dauerte seine Zeit, bis “Party Animals” den Weg zu uns gefunden hat. Bereits 2020 wurde uns das zuckersüße Spiel mit den lustigen Tierchen vorgestellt. Es dauerte dann aber noch drei weitere Jahre mit mehreren Testphasen, bis es nun endlich das Licht der Videospielwelt erblickte.
Der Zeitpunkt der Ankündigung wurde damals vermutlich nicht zufällig gewählt, schließlich hatte ein Spiel namens “Fall Guys” die Twitch-Charts dominiert. Dadurch löste auch die Ankündigung von “Party Animals” damals einen Hype. Denn wer mag die kleinen, süßen animierten Tierchen nicht, die sich auf eine fast schon liebevolle Variante raufen? Auch wenn es natürlich in der Realität sehr gewaltsam wäre, wenn eine Katze einem Labrador mit einer Pfanne eine überbraten würde.
Worum geht es in “Party Animals”?
Wir kommen gleich zum süßen Elefanten im Raum: Eine richtige Story haben wir in “Party Animals” leider nicht. Bei den Storyspiel-Liebhabern fließen damit sicherlich bereits die ersten Tränen. Aber Tränen bitte gleich wieder trocknen: Es kann auch Spiel und Spaß ohne eine Geschichte geben. Und das funktioniert bei “Party Animals” in drei Spielmodi!
Einerseits hätten wir da den Modus “Last Stand”. Bei diesem überlebt ein Tier (wir spielen trotzdem in Zweierteams), während alle anderen von der Karte fallen, in Ventilatoren landen oder im Wasser ertrinken (alles natürlich möglichst süß dargestellt, keine Sorge). Unterstützt werden wir dabei von kleinen Hilfsmitteln wie Baseballschlägern oder Armbrüsten, die wir aufheben können.
Die Tiere, die das Zeitliche gesegnet haben, können Hindernisse in das aktive Spiel reinwerfen. Zur Auswahl hätten wir: Bananen, Bomben und Fische. Die Gefahren kommen also von allen Seiten, denn die Karten, auf denen wir spielen, verändern sich ebenfalls. Zu tun haben wir es hierbei mit einbrechenden Eisschollen oder auch einem U-Boot, das langsam unter Wasser geht. Mehr wollen wir nicht verraten, aber es gibt viele kreative Selbstzerstörungs-Karten.
Das war aber noch lange nicht alles...
An zweiter Stelle haben wir “Team Score”. Hier läuft alles etwas geordneter ab. Denn unsere Tierchen müssen für den Sieg gemeinsam Tore erzielen. Die üblichen Regeln der gespielten Sportarten gibt es nicht. Auch diesen Modus macht die unberechenbare Spielphysik zu einer wahren Schlammschlacht. Hierbei ergeben sich viele Parallelen zu “Fall Guys” – auch dort gibt es in einigen späteren Spielrunden häufig Teamspiele wie Basketball-Spiele. Dieser Modus hat uns im Laufe des Testes viel Spaß bereitet. Aber auch viel Frust.
Und der letzte Modus ist der “Arcade Modus”. Bei diesem Modus ist das Ziel ebenfalls, zu überleben. Allerdings arbeiten wir hier in zwei Teams mit jeweils vier Tieren. Das macht diesen Modus auch etwas weniger wuselig. Hier haben wir bisher nur zwei Karten. Bei den anderen beiden Modi sind es neun beziehungsweise zehn Karten.
Die technische Umsetzung von “Party Animals”
Die Betrachtung der Technik führt zu einem Ergebnis, das ein wenig überraschend ausfällt. Das Spiel sieht zwar grafisch nicht wie das angekündigte GTA VI aus, aber eines hat es mit der bekannten Reihe von Rockstar Games gemeinsam: Das Spiel ist von vorne bis hinten gut durchdacht und läuft technisch einwandfrei. Diesen Eindruck haben wir nicht nur in den Menüs (also der Benutzerführung) gewonnen, sondern auch bei dem Spiel selbst, und vor allem bei den detailliert und liebevoll gestalteten Maps.
Die Konferenz der Tiere
Wir haben die Wahl zwischen so vielen süßen Tier-Charakteren (hatten wir schon erwähnt, dass alles in diesem Spiel so unfassbar niedlich und süß sind?). Zur Wahl stehen unter anderem “Moonmoon”, die Eule, “Macchiato”, die Katze, “Möhrchen”, das Häschen, oder auch “Otta”, der Otter. Eine Biene ist nicht spielbar, aber die Charakter-Auswahl ist so süß wie ein prall gefüllter Honigtopf.
Witzig ist bei den Tieren außerdem, dass jedes Tier seine eigene Beschreibung hat. Die sind so witzig geschrieben und enthalten teilweise auch Nuancen des schwarzen Humors. Unsere Tiere können wir uns schön in unserem Spind ansehen. Unbedingt entdecken!
Kostüme, Loot und Währungen in “Party Animals”
In dem Spind können wir auch neue Kleidung anprobieren. Kaufen können wir die über zwei Arten von Währungen: eine erspielbare und eine kaufbare. Einerseits wären da die “Kekse”, die so aussehen wie Hunde-Leckerlis, und andererseits hätten wir noch die “Nemo-Kohle”. Die Nemo-Kohle können wir für Echtgeld erwerben und direkt im Shop einsetzen oder gegen Kekse tauschen.
Auf den ersten Blick wirken die Preise im Shop fair, und die kaufbaren Inhalte sind auch liebevoll umgesetzt. Den Einsatz für Echtgeld kann man deshalb vielleicht als indirekte Unterstützung oder Spendesehen, um die Entwickler zu unterstützen. Denn die kaufbaren Inhalte gewähren keinerlei Vorteile. Die Inhalte, die gekauft werden können, sind nämlich lediglich Outfits für unsere Tierchen. Ein weiteres nettes Feature ist, dass wir die Kostüme anprobieren und unsere Tiere vorher in ganzer Pracht betrachten können.
Was uns nicht gefallen hat
Vermutlich ist dieser Punkt bereits zu erahnen, denn “Party Animals” ist gewiss ein lustiges Spiel. Und wir finden auch, dass man es mal testen sollte. Allerdings hat es uns bisher keinen großen Langzeitspiel-Spaß bereitet. “Fall Guys” als direkter Konkurrent ist da ein wenig breiter aufgestellt. Dort erscheinen häufig neue Seasons und halten das Spiel am Leben. Die Skalierbarkeit ist bei “Party Animals” vermutlich etwas weniger gegeben, da das Spiel häufig aus “Physik-Spielereien” besteht und die ihre Grenzen haben. Vielleicht überraschen uns aber auch die Entwickler “Recreate Games” noch mit einem tollen neuen Spielmodus.
Ein bisschen verwirrend fanden wir bei der deutschen Übersetzung das “Demnächst”, das jeden Ladebildschirm geziert hat. Im Endeffekt war uns schon bewusst, dass damit die nächste Karte angepriesen wird, allerdings fänden wir eine Übersetzung wie “Nächste Karte” oder “Nächste Runde” deutlich passender. Das englische Wort “Upcoming” ist für uns hierbei nämlich deutlich präziser.
Unser Fazit zu “Party Animals”
“Party Animals” ist genau das Spiel, was es mit seiner Oprik zu sein verspricht: Ein lustiger und süß-wabbelig zu steuernder Party-Hit, der natürlich am meisten Spaß mit Freunden macht. Für Singleplayer kann das Spiel dagegen schnell langweilig werden. Wenn keine Freunde mitspielen können, empfehlen wir, einen Discord-Stream zu starten. Dann schalten erfahrungsgemäß einige Freunde ein – und vielleicht kann man damit noch ein paar Freunde zu “Party Animals” bringen. Uns hat das Spiel jedenfalls viel Freude bereitet.
“Party Animals” erschien am 20. September 2023 für PC, Xbox One und Xbox Series. Das Spiel kostet in der Standardausführung 17,99 Euro. Das Deluxe-Upgrade kostet nochmals 9,09 Euro obendrauf. In diesem sind noch einige Outfits und 1.300 Nemo-Kohle enthalten.