Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Kleine Beträge, große Wirkung

Sparen mit Spaßfaktor: Diese 7 Methoden sollten Sie kennen

Kann sich ganz schön summieren: Wer ein Jahr lang an einer selbst gewählten Spar-Challenge festhält, kann am Ende des Jahres auf vierstellige Beträge blicken. © Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa-tmn

Sparen fällt Ihnen schwer? Dann versuchen Sie doch mal, sich einen Spaß daraus zu machen. Es müssen ja nicht unbedingt riesige Beträge sein, die man beiseitelegt. Auch mit Kleingeld kommt mit der Zeit eine größere Summe zusammen. 7 Spar-Challenges, die Sie kennen sollten.

52-Wochen-Challenge

Mit der 52-Wochen-Challenge - das englische Wort «Challenge» heißt übrigens übersetzt so viel wie «Herausforderung» - wächst der Sparbetrag jede Woche um einen Euro an. Konkret heißt das: «In der ersten Woche wird ein Euro gespart, in der zweiten Woche zwei Euro», sagt Kathleen Altmann vom Bundesverband deutscher Banken (BdB). Das geht von Woche zu Woche so weiter - bis in der 52. Woche 52 Euro gespart werden müssen. Wer durchhält, hat zum Jahresende 1.378 Euro auf der hohen Kante.

Wie viel soll ich heute sparen? Bei der Hot-Or-Not-Challenge macht das Thermometer die Vorgaben. - © Jens Büttner/dpa/dpa-tmn
Wie viel soll ich heute sparen? Bei der Hot-Or-Not-Challenge macht das Thermometer die Vorgaben. (© Jens Büttner/dpa/dpa-tmn)

Zu beachten bei der 52-Wochen-Challenge: Richtung Jahresende wird die Sparsumme schon nicht unerheblich. «Die 52-Wochen-Challenge lässt sich leicht umsetzen, erfordert aber Selbstdisziplin», so Altmann. Eine Erinnerung im Kalender des Smartphones könne helfen, ans Sparen zu denken. «Da die Beträge im Laufe des Jahres steigen, sollte man vorher prüfen, ob dies ins Budget passt», sagt die Bankensprecherin.

Hot-Or-Not-Challenge

Kennen Sie die Fünf-Euro-Challenge? Bei dieser Sparmethode wandert einfach jeder Fünf-Euro-Schein, der Ihnen in den Geldbeutel fliegt, in ein Sparschwein. - © Nicolas Armer/dpa/dpa-tmn
Kennen Sie die Fünf-Euro-Challenge? Bei dieser Sparmethode wandert einfach jeder Fünf-Euro-Schein, der Ihnen in den Geldbeutel fliegt, in ein Sparschwein. (© Nicolas Armer/dpa/dpa-tmn)

Wie kalt oder wie warm ist es draußen? Ein Blick aufs Thermometer verrät es. Wer das einmal in der Woche an einem zuvor festgelegten Tag, zum Beispiel sonntags, macht, wandelt die angezeigte Temperatur im Kopf in Geld um, sprich: «Bei sieben Grad spart man sieben Euro, bei 35 Grad sind es 35 Euro», sagt Markus Latta vom Verbraucherservice Bayern im KDFB. Sind die Temperaturen unter null, wandelt man die angezeigte Temperatur in Fahrenheit um. Oder man ignoriert, ob es sich um Plus- oder Minusgrade handelt. Das bedeutet bei minus zehn Grad spart man einfach trotzdem zehn Euro.

Sparen statt Scrollen: Bei dieser Sparmethode gibt das eigene Smartphone-Nutzungsverhalten vor, wie viel Geld Woche für Woche im Sparschwein landen soll. - © Sebastian Kahnert/dpa/dpa-tmn
Sparen statt Scrollen: Bei dieser Sparmethode gibt das eigene Smartphone-Nutzungsverhalten vor, wie viel Geld Woche für Woche im Sparschwein landen soll. (© Sebastian Kahnert/dpa/dpa-tmn)

Zu beachten bei der Hot-Or-Not-Challenge: Die Sparbeträge, die man wöchentlich zurücklegt, schwanken übers Jahr hinweg enorm. «Im Sommer spart man zumeist mehr als in der kälteren Jahreszeit», so Latta.

Fünf-Euro-Trick

Jedes Mal, wenn ein Fünf-Euro-Schein ins Portemonnaie flattert, sortiert man ihn aus und steckt ihn in ein Sparschwein. «Dieser Trick lässt sich flexibel an das eigene Budget anpassen», sagt Altmann. Denn das gleiche Vorgehen funktioniert auch mit anderen Geldscheinen, etwa einem 10- oder 20-Euro-Schein - oder auch mit Münzgeld.

Zu beachten beim Fünf-Euro-Trick: Bei dieser Art des Sparens bleibt unklar, wie viel Geld am Ende des Jahres im Sparschwein landet. Es hängt unter anderem davon ab, wie oft man mit Bargeld bezahlt und Wechselgeld zurückbekommt. So oder so kann Kathleen Altmann zufolge über das Jahr hinweg viel Geld zusammenkommen.

No-Spend-Day

Bei dieser Variante des Sparens geht es darum, an einem bestimmten Tag in der Woche keinen Cent auszugeben. Das heißt: Man verbietet sich jeden spontanen Einkauf, verzichtet etwa am Nachmittag auf ein süßes Teilchen aus der Bäckerei und ordert auch nichts online. «Für jeden No-Spend-Day, an dem man kein Geld ausgegeben hat, legt man sich fünf Euro beiseite», sagt Latta. Der Betrag kann individuell höher oder niedriger sein.

Zu beachten beim No-Spend-Day: Auf der einen Seite spart man bei im Schnitt vier No-Spend-Days im Monat Geld. «Auf der anderen Seite schärft man das Bewusstsein dafür, dass man häufig Geld für viele kleine Dinge ausgibt, die vermeidbar wären», so Latta.

Konsumdiät

Bei dieser Spar-Challenge rückt der bewusste Verzicht in den Fokus - Geld wird also gar nicht erst ausgegeben. So verleiten beispielsweise Rabatte oder Sales schnell zu Spontankäufen. Hier setzt die Konsumdiät an: «Wünsche landen zunächst auf einer Liste und werden nach einem Monat geprüft», sagt Altmann. Nur wenn echter Bedarf besteht, wird gekauft, sonst wird das Geld gespart.

Zu beachten bei der Konsumdiät: «Die Konsumdiät macht vor allem in der Gruppe Spaß», so Altmann. Man legt gemeinsam einen Zeitraum fest, in dem alle Beteiligten auf bestimmte Dinge verzichten. Zwar kann auch diese Challenge das Bewusstsein für das eigene Konsumverhalten schärfen. «Ein Nachteil ist jedoch, dass es keinen messbaren Betrag am Ende der Challenge gibt», sagt die Bankensprecherin.

Sparen statt Scrollen

Viele verbringen täglich viel Zeit an Ihrem Handy. Wie viele Stunden es genau sind, kann man in der Regel über die Smartphone-Einstellungen herausfinden. Und so funktioniert diese Challenge: Jede einzelne Stunde am Handy zählt - und für jede Stunde, die das Handy wöchentlich anzeigt, wirft man einen Euro in ein Sparschwein. «Es können auch etwa zwei oder fünf Euro für jede Stunde sein», sagt Latta.

Zu beachten beim Sparen statt Scrollen: Diese Spar-Challenge hat zwei Vorteile: Einerseits macht man sich bewusst, wie viel Zeit man Tag für Tag am Handy verbringt. «Andererseits kann das Scrollen zum Sparen motivieren», so Latta.

Aufrunden zu eigenen Gunsten

Bei jedem Betrag, den man ausgibt, rundet man diesen auf. Die Differenz legt man zurück - und so summiert sich nach und nach der Betrag. «Kosten die Schuhe 75 Euro, kann man auf 80 Euro aufrunden, also 5 Euro zurücklegen», sagt Altmann. Wer schneller sparen will, kann gleich auf 100 Euro aufrunden - so wird der Sparbetrag deutlich erhöht.

Zu beachten beim Aufrunden zu eigenen Gunsten: Wer kleinere Beträge aufrundet, muss unter Umständen einige Zeit warten, bis größere Sparziele erreicht werden. «Damit man den Überblick behält, ist es wichtig, die gesparten Beträge zu dokumentieren», so Latta. Das geht etwa über Handy-Apps oder auch ganz klassisch mit Hilfe von Excel-Tabellen oder einer schriftlichen Liste.

Copyright © Lippische Landes-Zeitung 2025
Inhalte von lz.de sind urheberrechtlich geschützt.
Weiterverwendung nur mit Genehmigung der Chefredaktion.