Skroblien schätzt familiäres Miteinander in Lemgo

Lemgo. Berlin lässt ihn nicht los. Mit dem Fernreisebus ist Tom Skroblien am Samstag in die Hauptstadt gefahren, um die knapp bemessene Zeit mit seiner Freundin – einer angehenden Lehrerin – zu verbringen. Doch gerne kehrt der TBV-Linksaußen stets nach Lemgo zurück. &bdquo;Die kurzen Wege hier sind echter Luxus“, hat der 22-jährige Schweriner festgestellt. In den sechs Jahren bei den Füchsen Berlin hat er in Köpenick, fünf Minuten von der Alten Försterei, gewohnt. &bdquo;Mit dem Auto war der Weg zum Trainingszentrum der Füchse in 20 Minuten zu schaffen. Mit der Bahn brauchte man 45 Minuten“, hat Skroblien seine neue Heimat schnell schätzen gelernt. &bdquo;In Lemgo ist alles nur einen Katzensprung entfernt. Dass Kraftraum, Trainingshalle und TBV-Geschäftsstelle an einem Fleck sind, ist super. Obwohl es auch in Berlin familiär zuging, empfinde ich dieses Gefühl in Lemgo noch viel intensiver. Man spürt, dass der Verein eine große Tradition hat. Hier wird Handball gelebt“, ist dem BWL-Student schnell bewusst geworden. &bdquo;Zum Beispiel nach unserem Sieg gegen Balingen. Da bin ich auf der Straße beglückwünscht worden. Dagegen ist man in Berlin anonym. Da erkennt einen keiner.“ Dabei hat Tom Skroblien mit den Füchsen einige Titel errungen. Einmal wurde er mit der B-Jugend und zweimal mit den A-Junioren Deutscher Meister. Auch am EHF-Cup-Sieg im Frühjahr hatte er einen kleinen Anteil. Gegen Vojvodina Novi Sad glückten ihm drei Tore. In der Bundesliga konnte der Jungfuchs seine Chance nach den Verletzungen von Petersen und Löffler jedoch nicht nachhaltig nutzen. &bdquo;An meine Premiere in Magdeburg erinnere ich mich gar nicht gerne. Ich hab zweimal geworfen und zweimal nicht getroffen. Und verloren haben wir auch noch“, sagt Skroblien. Anfang des Jahres riet ihm sein Mentor Bob Hanning zu einem Wechsel. Der Füchse-Manager hatte Skroblien bereits 2008 bei einem Turnier mit der Jugendauswahl von Mecklenburg-Vorpommern in Glinde sowie bei der DHB-Sichtung in Kienbaum unter die Lupe genommen und eine Aufnahme ins Füchse-Internat zugesagt. Doch zuvor ging Tom Skroblien noch für ein Schuljahr nach Kanada. In Halifax in der Provinz Nova Scotia spielte er ein Vierteljahr Fußball und betrieb sieben Monate Leichtathletik. Über 400m wurde er sogar Landesmeister. Zurück in Deutschland rückte dann wieder der Handball in den Mittelpunkt. &bdquo;Weil ich zu klein war, wurde ich im ersten A-Jugendjahr vom Rückraumspieler zum Linksaußen umgeschult.“ Schon vor seiner schweren Ellenbogenverletzung, die ihn im Oktober gut zwei Monate zurückwarf, hat Skroblien emsig an seiner Schusstechnik gefeilt. Nicht selten müssen Nils Dresrüsse und Jonas Maier nach dem eigentlichen Training für extra Wurfsalven herhalten. Bei seinen EM-Studien hat er weniger auf die Würfe der Linksaußen geachtet, sondern lieber geguckt &bdquo;wie die Torhüter stehen“. Als Prototypen moderner Linksaußen nennt er Uwe Gensheimer und Anders Eggert. Skroblien: &bdquo;Eggert ist klein und hat nicht so eine Sprungkraft, dafür aber ein großes Wurfrepertoire. Gensheimer dagegen trifft sogar aus dem Rückraum. Zudem ist sein Wurfverhalten einfach unfassbar.“

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