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Triathlon: TV-Lemgo-Mitglied Gwen Jorgensen gewinnt Gold in Rio

Gwen Jorgensen ist seit zwei Jahren Mitglied des Bundesliga-Teams, aber noch nie für Lemgo gestartet. Teammanager Wollbrink findet sie „cool“

Sebastian Lucas

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Ihr Herz schlägt für die USA: Gwen Jorgensen ist die derzeit beste Triathletin der Welt. - © Foto: Privat
Ihr Herz schlägt für die USA: Gwen Jorgensen ist die derzeit beste Triathletin der Welt. (© Foto: Privat)

Lemgo. Die amerikanische Triathletin Gwen Jorgensen (30) aus dem Komet-Team TV Lemgo ist Olympiasiegerin von Rio 2016 geworden. Für die USA war es die erste Triathlon-Goldmedaille, und auch der TV Lemgo darf die erste Olympia-Medaille seiner Vereinsgeschichte feiern. Denn: Seit 2014 ist Jorgensen im Kader des Lemgoer Bundesliga-Teams und entsprechend Mitglied.

Als Weltmeisterin 2014 und 2015 sowie Seriensiegerin in den WM-Rennen der World-Triathlon-Serie krönte Jorgensen ihre großartige Karriere in Brasilien. Aber: Die derzeit beste Triathletin der Welt ist noch nie für den TV Lemgo gestartet und auch noch nie in Lippe gewesen. Teammanager Bernd Wollbrink erläutert: „Bisher hat es nie gepasst. Einmal ist sie schon fast für uns auf der Strecke gewesen, doch dann kam kurzfristig ein Start in der französischen Liga dazwischen. Dort bekommt Gwen viel mehr Geld als jeder andere Verein in Deutschland zahlt."

Zweimal, jeweils in Hamburg, traf Wollbrink die Ausnahmeathletin bisher persönlich und sagt: „Gwen ist ein cooler Typ, sehr umgänglich und bodenständig." Dass sie bisher nie ins Team rückte, findet der TV-Teammanager gar nicht so schlimm, denn: „Selbst mit ihr würde ich an Büschhütten, dem FC Bayern im Triathlon, nicht vorbeikommen. Zudem kostet ihr Start mich deutlich mehr als für andere Athletinnen." Interesse am Team habe sie aber: „Per Mail wünscht sie nach der Nominierung der Mannschaft immer allen viel Erfolg."

Sollte es in der Hansestadt mit der Triathlon-Bundesliga auch in 2017 weitergehen (Wollbrink: „Die Entscheidung fällt in den nächsten Wochen. Die Gespräche laufen."), ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass auch Gwen Jorgensen weiter im Kader steht. Der Teammanager weiß, dass dann die Chance auf eine Nominierung auch größerwird: „Olympia ist vorbei, nun rücken für Gwen wieder andere Starts in den Fokus. Vielleicht habe ich auch künftig noch bessere finanzielle Möglichkeiten." Gwen Jorgensen hat ihre Trainingsschwerpunkte in Australien und Spanien. Wollbrink geht davon aus, dass sie „eine von wenigen ist, die gut von ihrem Sport leben können".

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