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Dirk Gruhn: LZ-Cup-Premiere mit 50 Jahren

Sebastian Lucas

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Umsichtig: Dirk Gruhn vom C-Ligisten SG Klüt-Wahmbeck, sucht eine Anspielgelegenheit. - © Sebastian Lucas
Umsichtig: Dirk Gruhn vom C-Ligisten SG Klüt-Wahmbeck, sucht eine Anspielgelegenheit. (© Sebastian Lucas)

Detmold. Die Lippischen Hallenfußball-Meisterschaften um den LZ gibt es bei den Männern in diesem Winter zum 17. Mal. Dirk Gruhn, Keeper des C-Ligisten SG Klüt-Wahmbeck, feierte gestern seine Premiere. Wohl als ältester Spieler des Turniers überhaupt – mit 50 Jahren.

Die erste Partie ging mit 0:7 gegen SG Hiddesen-Hdorf verloren. Ihre Analyse?

Dirk Gruhn: Es war okay, wir spielen in der C-Liga, HiHei im Bezirk. Ich brauche jetzt erstmal eine kurze Pause und lasse im zweiten Spiel meinem Kollegen den Vortritt.

Wie kam es überhaupt zu Ihrem Comeback zwischen den Pfosten?

Gruhn: Es war nicht geplant. In den vergangenen Jahren bin ich Co-Trainer der zweiten Mannschaft in Klüt-Wahmbeck gewesen und habe etwas mitgekickt. Nach dem Abstieg der Ersten stand die SG vor dem Aus, ich ging als Ersatztorwart in die Serie. Und dann haben sich die Dinge eben so entwickelt. So läuft es manchmal im Fußball.

Wie fühlt sich der Körper mit 50 Jahren an?

Gruhn: Gute Frage. Natürlich merke ich das Alter, bin keine 20, 30 oder 40 Jahre mehr. Früher spielte ich ja auch in der A-Liga. Wichtig ist, dass du dich fit hälst. Das Dehnen spielt für mich eine enorm hohe Rolle – für die Beweglichkeit. Dazu muss ich mit meinem Rücken etwas aufpassen. Klar ist aber auch: Der Sport tut mir gut.

Das gilt auch für die Halle?

Gruhn: Naja, der Boden ist schon deutlich härter. Da fällt das Aufstehen natürlich schwerer und der Muskelkater morgen vermutlich noch größer aus.

Bei der SG sind Sie beim Platz verwöhnt.

Gruhn: Absolut. Bei den Trainingseinheiten zweimal in der Woche hechte ich auf einem tollen Gelände mit einem schönen Rasenplatz den Bällen hinterher. Das ist für einen Torwart natürlich angenehmer.

Ihre Stärken?

Gruhn: Das müssen und sollen eigentlich andere beurteilen. Nur so viel: Mit dem Alter wirst du natürlich gelassener, ruhiger. Trotzdem gehört eine gewisse Nervosität vor den Spielen natürlich dazu, ich bin aber nicht mehr so verbissen.

Was würden Sie gerne besser können?

Gruhn: (lacht) Ich bin mit dem zufrieden, was ich machen kann. Wir haben ein gutes Team. Für meine LZ-Cup-Premiere musste ich erst 50 werden – auch okay.

Wann endet Ihre Karriere als Fußballer?

Gruhn: Das ist offen. Solange es Spaß macht, höre ich nicht auf. Bei einem Aufstieg in die B-Liga wäre es aber vorbei...

Persönlich

Dirk Gruhn (50) wohnt auf der Grenze zwischen Klüt und Jerxen. Beruflich unterstützt er seine Frau Tatjana, die als Selbstständige Wohn- und Badteppiche anbietet. Das Paar hat mit Patrick (23 Jahre) und Michelle (18) zwei Kinder. Fußball habe er „fast immer in Klüt" gespielt. Kurz stand Gruhn auch mal beim SVE Jerxen-Orbke III zwischen den Pfosten.

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