Auf dem Transfermarkt geht die Post ab

Kreis Lippe. Battles und Challenges sind während der Corona-Zeit in Mode gekommen. Auf den Fußball-Plätzen passiert derzeit wenig, auf dem Transfermarkt geht hingegen in Detmold die Post ab – im wahrsten Sinne des Wortes. Die SF Berlebeck-Heiligenkirchen und der Post-TSV werben um Spieler. Aktueller Zwischenstand: Sergej Hamm, Georg Adam, Hamo Marhosevic und Tim Haskins wechseln nach Heiligenkirchen, Christian Schiprowski kehrt ins Detmolder Zentrum zurück. 4:1 für dem A-Ligisten also! Doch so einfach ist es nicht.

Post-BHK Detmold?! Die vier BHK-Zugänge spielten im Post-Bezirksliga-Kader keine Rolle (mehr), Hamo Marhosevic sollte jedoch hochrücken. Er hatte als Spielertrainer die Zweite verantwortet. Christian Schiprowski, in Topform ein pfeilschneller Stürmer, besitzt ebenfalls enormes Potenzial, Verletzungen hatten ihn zurückgeworfen. Vielleicht sind alle Spieler da gut aufgehoben, wo sie künftig sind? Das Verhältnis zwischen den Obleuten Matthias Kuhlmann (BHK) und Michael Grundmann (Post) leidet auf jeden Fall weiter, in Heiligenkirchen entstand in relativ kurzer Zeit eine Post-Außenstelle. Tim Smithen, bis zu seinem Wechsel 2019 ein Post-Urgestein, Julien Will, Johann Sinner und Marius Grundmann aus dem Kader der Sportfreunde trugen alle den Detmolder Dress; Trainer Jan Trockel ebenfalls, bevor er als Coach übernahm. Eine Neuner-Truppe mit ehemaligen Kickern vom Werresportplatz (inklusive Trockel) könnte in der neuen Saison also am Hohlen Weg auflaufen. Als Post-BHK Detmold beispielsweise! Kuhlmann sieht es so: &bdquo;Natürlich gibt es gute Verbindungen. Es war aber keine Absicht, vier Postler zu holen. Wir haben in alle Richtungen geschaut, weil wir nach der Analyse der abgebrochenen Serie feststellten: Wir benötigen einen großen, ausgeglichenen Kader. Wir wollen gewappnet sein, auch durch Verletzungspech wie beispielsweise bei Arne Seehrich und Jan Jakobi gerieten wir in Not.“

"Da halte ich es mit Otto Rehhagel." Ziel sei es in der neuen Saison, &bdquo;im oberen Bereich mitzuspielen“. Und was entgegnet er Kritikern, die sagen: Kuhlmann holt nur gestandene Spieler? &bdquo;Da halte ich es mit Otto Rehhagel. Es gibt nur gute und schlechte Spieler, wir freuen uns auf gute Leute.“ Mit Hübeyde Sallan (TSV Horn, vorher Jugend Jerxen-Orbke) komme auch ein junger Mann. Als sechster Zugang steht Maik Steierwald (Jerxen) fest. Kooperation mit Hiddesen : Ein Post-BHK Detmold ist nicht geplant, dafür eine SG BHK-Hiddesen. Die Fußballerinnen der Sportfreunde und des VfL Hiddesen machen zur neuen Saison gemeinsame Sache und treten mit insgesamt 20 Spielerinnen in der Kreisliga A Detmold/Paderborn an. Als Trainer fungieren Falk Ritter und Andreas Kütemeier, als Torwarttrainer Torben Wysocki und als Mannschaftsverantwortliche Jacqueline Bierbaum. Kuhlmann: &bdquo;Seit Jahren gibt es einen Austausch, nun klappte es mit einer Spielgemeinschaft. Darüber freuen sich alle. Wir können so eine recht schlagkräftige Truppe stellen.“ Post freut sich über Cömert-Rückkehr : Enis Cömert ist der sechste Zugang des Post-TSV Detmold. Der technisch versierte Mittelfeldmann hatte den Klub aus beruflichen Gründen verlassen und in Frankfurt gespielt. Nun verstärkt er das Brokmann/Patscha-Team. SC Bad Salzuflen. Fußball-A-Ligist SC Bad Salzuflen, der nach dem coronabedingten Abbruch auf Rang eins der Tabelle stand und durch die Quotientenregel TBV Lemgo und TuS Lipperreihe den Vortritt lassen musste, geht in die nächste Instanz und will unbedingt auch in die Bezirksliga aufsteigen. Nachdem ein Einspruch beim FuL-Kreis abschlägig beschieden wurde, haben sich die Badestädter an den Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen gewandt.

&bdquo;Es gibt keine einheitliche Regel" &bdquo;Das ist unser zweiter Versuch, wir geben uns nicht geschlagen, sondern wollen es wissen“, so SC-Coach Frank &bdquo;Bimmel“ Biermann, der den Kopf schüttelt: &bdquo;Es gibt keine einheitliche Regel nach unserer Auffassung. In Paderborn steigen vier Mannschaften auf, in Bielefeld drei und in Detmold zwei. Wir fühlen uns verarscht.“ Gegen alle Spitzenmannschaften habe man gespielt, nur eine Partie gegen Lipperreihe fehle in der Sammlung, sieht sich Biermann in der Auffassung bestätigt, die beste Mannschaft in der Liga zu stellen.

&bdquo;Es steht nichts fest.“ Vor allen bei der Erinnerung an die vergangene Saison schwillt &bdquo;Bimmel“ der Kamm: &bdquo;Wir sind im vorigen Jahr mit 30 Punkten abgestiegen. Jetzt bleiben Mannschaften in der Bezirksliga, die haben in 20 Spielen gerade einmal zwei, drei Pünktchen zu Stande gebracht.“ Und wie sieht es in der kommenden Spielzeit aus? Für Biermann steht fest: &bdquo;Es steht nichts fest.“ Viele seien Akteure sehen sich eher in der Bezirksliga – und warten ab. Einziger Abgang ist Torhüter Athanassiadis, Georgios (26), der in Richtung Gütersloh gezogen ist und nunmehr mehr als 40 Kilometer einfache Wegstrecke zurücklegen müsste zum Training. Biermann: &bdquo;Das ist zuviel.“ Stephan Lehne stehe ja als Torhüter zur Verfügung, sieht sich Biermann gut aufgestellt. Im Umfeld bleibt alles beim alten. So unterstützt weiterhin Jürgen &bdquo;Mottek“ Weidenhammer die Truppe, die sich fit hält. Biermann: &bdquo;Ja, wir laufen und trainieren dosiert. Aber das ist doch alles ein bisschen Jojo. Fußball bedeutet nicht, ins Blinde zu laufen, sondern anzutreten, zu stoppen, die Richtung zu verändern. Und nicht stumpf geradeaus.“

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