Lippes beste Mannschaft seit 25 Jahren: Bei Post-TSV Detmold findet auch Hansi Flick Gehör

Detmold. Platz vier in der Fußball-Landesliga, der Gewinn des Kreispokals und des LZ-Cups plus die Torjägerkanone für Julian Jobstmeier (23 Tore) spielten zum Trainingsauftakt beim Post-TSV Detmold nur eine Nebenrolle. Doch um die Leistung richtig wertschätzen zu können, sei ein Blick in die Statistik empfohlen. Platz vier ist die beste Platzierung einer lippischen Fußballmannschaft seit 25 Jahren.

Rückspiegel: Besser war zuletzt nur der TBV Lemgo, der in der Saison 1999/2000 auf Rang drei einlief. Inzwischen hat der Post-TSV ein Alleinstellungsmerkmal. &bdquo;Ohne arrogant zu wirken: Als einziger Landesligist sind wir das Aushängeschild der Region“, sagt Trainer André Schröder, der für das erfreuliche Abschneiden &bdquo;die gute Balance“ mit den zweitmeisten geschossenen Treffern und den drittwenigsten Gegentoren hervorhebt. &bdquo;Mit spektakulären Heimsiegen haben wir unsere Zuschauer gut unterhalten und den Werresportplatz mit 35 Punkten zur Festung gemacht“, so Schröder.

Auch sein Trainerkollege spricht von einer &bdquo;guten Saison, aus der wir das Beste rausgeholt haben“. Doch der Abstand nach oben betrug immerhin 12 Punkte, rechnet Markus Rüschenpöhler vor und sieht angesichts von nur 14 Auswärtspunkten Potenzial. Wenngleich der zuletzt recht schmale Kader inzwischen auf 24 Feldspieler plus zwei Torhüter ausgeweitet wurde, werden die Post-TSV-Trainer nicht übermütig. &bdquo;Der Erfolg ist kein Besitz, er ist nur gemieten – und die Miete wird jeden Tag fällig“, griff André Schröder zum Trainingsstart ein Zitat von Bayerns Triple-Trainer Hansi Flick auf.

Das ist neu: Das Korsett mit Leitwölfen wie Zalem Özmen, Philip Wichmann, Enis Cömert, Johann Felker oder Maximilian Reckendorf ist ebenso geblieben wie Torjäger Julian Jobstmeier. Als Routinier und Vorbild gilt der 35-jährige Marko Rüskaup.

Es gab zwar nur zwei Abgänge, doch &bdquo;die tun uns weh“, gibt Rüschenpöhler unumwunden zu. Anton Günter, der nur wenige Meter vom Sportplatz wohnt und in den vergangenen Jahren 59 von 60 Spielen bestritt, verspürte mal Lust auf was Neues und heuerte beim potenten Aufsteiger BV Bad Lippspringe an. &bdquo;Mit Niklas Lehbrink fehlen uns jetzt 19 Pötte“, kommentiert Schröder dessen Rückkehr zum TuS Ahmsen. Lehbrink, der in Elverdissen wohnt, tritt eine neue Arbeitsstelle in Bünde an.

Nachdem im Winter bereits Joel Weber kam, bewerben sich mit Lasse Weise (19, eigene A-Jugend), Marios Aliprasitis (20, kommt aus Detmold, spielte bei DJK Mastbruch), Bastian Luca Rudkoski (18, U19 SC Verl) und Mawouena Ayena (21, SG Hiddesen-H.) vier hungrige Neuzugänge für die Offensive. Spannend ist auch die Personalie Marius Seipt (29, TuS Asemissen). &bdquo;Ich wollte ihn schon dreimal vorher haben, darunter zweimal in Bad Oeynhausen. Beim vierten Mal konnte ich Marius überzeugen“, freut sich Schröder auf den torgefährlichen Bezirksliga-Goalgetter, der erstmals auf Landesliganiveau angreift.

Auch in der Defensive hat der Sportliche Leiter Michael Grundmann an seiner Maxime festgehalten, möglichst Spieler aus der Region zu holen. Vom SV Diestelbruch-Mosebeck kehrte Maximilian Herms (23) zurück. Merlin Dalbke (19) stammt aus Lemgo und kickte für die U19 von FC Preußen Espelkamp. Jakob Oborowski (20, Hiddesen-H.) und Erik Bormatkov (20, Heide Paderborn) sind bereits seit der Jugend Kumpels und spielten zusammen mit Lasse Weise unter Florian Bobe in der C-Jugend-Westfalenliga.

Die Vorbereitung: Am Samstag steht &bdquo;Fit am Hermann“ mit Meinolf Krome auf dem Programm. Anschließend gehts zum Kennenlernen in die Cosmo Lounge. Vor dem Westfalenpokalspiel gegen FSC Rheda (3. August) stehen fünf Testspiele an: bei SV Rödinghausen II (13. Juli), gegen SC Borchen (17. Juli), beim SC Peckeloh (19. Juli), beim TuS GW Pödinghausen (26. Juli) sowie am 29. Juli daheim gegen SpVg Steinhagen.

Einschätzungen: &bdquo;Wir wollen schnellstmöglich auf 40 Punkte kommen und schauen dann weiter“, sagt Andre Schröder. An Platz vier will man sich messen lassen, doch, so Rüschenpöhler, &bdquo;haben wir jetzt eine ganz andere Wahrnehmung in der Liga. Die Gegner werden mit ganz anderer Einstellung nach Detmold fahren“. Als Titelfavoriten sieht das Post-TSV-Duo den FC Bad Oeynhausen und den Delbrücker SC.

Der komplette Kader 2025/2026 Tor: Tim Bukowski, Jannis Horstkötter.

Defensive: Maximilian Herms (SV Diestelbruch-M.), Erik Bormatkov (SV Heide Paderborn), Merlin Dalbke (A-Jgd. Preußen Espelkamp), Zalem Özmen, Lennard Schröder, Thomas Stirz, Kevin Exler, Philip Wichmann, Marco Mescheder.

Mittelfeld: Lasse Weise (eigene Jugend), Jakob Oborowski (SG Hiddesen-Heidenoldendorf), Marios Aliprasitis (SF DJK Mastbruch), Enis Cömert, Johann Felker, Leon Hellmeier, Robin Jöstingmeier, Maximilian Reckendorf, Marco Rüskaup, Marvin Wiebe.

Angriff: Mawouena Ayena (SG Hiddesen-H.), Bastian Rudkoski (A-Jgd. SC Verl), Marius Seipt (TuS Asemissen), Julian Jobstmeier, Joel Weber.

Trainer: Markus Rüschenpöhler, André Schröder, Daniel Dittberner (Torwarttrainer).

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