Nach roter Karte: HSG-Fans feiern und danken Kamila Kordovska

Blomberg. Ein deutliches 30:25 (17:14) gegen den SV Union Halle-Neustadt – da ist die Freude im Lager der HSG Blomberg-Lippe groß gewesen. Als Hallensprecher Hartmut Ehlert direkt nach der Begegnung und zum Abschluss der Handball-Bundesliga-Saison zwei weitere tolle Nachrichten verkündete, konnte die Party in der Ulmenallee-Sporthalle so richtig starten: Da Neckarsulm zuhause gegen Oldenburg verlor, schoben sich die Blombergerinnen noch auf den sechsten Platz. Zudem teilte Ehlert mit: &bdquo;Die Torschützenkönigin kommt nicht aus Bietigheim oder Dortmund, sondern von der HSG: Malina Marie Michalczik.“

"Mit Spaß und Emotionen"

Nach einem ersten Jubelkreis bildete sich ein zweiter – mit Michalczik in der Mitte. Vor den Augen ihrer Eltern (&bdquo;So oft kommen sie nicht, aber immer mal wieder.“) steuerte die 20-jährige Ahlenerin 10/3 Tore bei und hatte damit entscheidenden Anteil am überlegenen Heimsieg. &bdquo;Wir sind nicht so gut reingekommen, aber mit Spaß und Emotionen, als Team kämpften wir uns zurück. Und dann schwammen wir auf einer Erfolgswelle.“ Die HSG war erstmals beim 8:7 (19.) in Führung gegangen, doch erst als das Team ein 12:13 in ein 16:13 und dann ein 17:14 zur Pause mit dem siebten Tor von Michalczik drehte, nahm der HSG-Express Fahrt auf.

"Platz sechs ist ein super Ergebnis"

&bdquo;Ein letztes Spiel mit einer so jungen Mannschaft ist immer schwierig“, meinte HSG-Trainer Steffen Birkner: &bdquo;Dann verteidigen wir von Minute zu Minute besser, Platz sechs ist ein super Ergebnis. In der neuen Saison wollen wir die Anhänger wieder begeistern.“ Seine Trainerkollegin Katrin Welter meinte: &bdquo;Wir hatten ein, zwei Ausfälle, die Niederlage geht so in Ordnung.“Als der Hallen-DJ &bdquo;Let it be“ von den Beatles spielte, genossen das vor allem Michalczik und Kamila Kordovska in vollen Zügen. &bdquo;Es ist der Abschluss der Saison, da wollen wir nochmal Spaß haben, so kommen wir nicht wieder zusammen“, erläuterte die Torschützenkönigin der Eliteklasse.

&bdquo;Ich hatte das nicht geplant"

Kordovska griff selber noch einmal zum Mikro und gestand: &bdquo;Ich hatte das nicht geplant, habe aber das Gefühl, etwas sagen zu wollen. Tolle Menschen habe ich in den vergangenen fünf Jahren hier kennen gelernt, ich werde euch vermissen.“ Schluss war für die Tschechin bereits nach 46 Minuten, als sie nach einem groben Foul die rote Karte sah. Kamila Kordovska musste runter, die ganze Halle erhob sich und applaudierte für die Rückraumspielerin und Abwehrspezialistin, die erneut das Blomberger Spiel lenkte.

Tränen zum Abschied

Bei ihren letzten Worten zum HSG-Anhang kämpfte Kordovska mit den Tränen, die aus Lemgo stammende Cara Reiche ließ ihren Emotionen bei der Verabschiedung freien Lauf und weinte bitterlich. Sie wechselt nach Buchholz-Rosengarten, Kamila Kordovska nach Frankreich.Insgesamt acht Spielerinnen plus Physiotherapeutin Christin Schürmann verabschiedete Geschäftsführer Torben Kietsch. Zu zwei Fußball-Einheiten bittet Trainer Steffen Birkner sein Team noch am Montag und Dienstag, dann geht es in den Urlaub.

Statistik

HSG Blomberg-Lippe: Andresen, Veith; Rüffieux (1), Kühne (2), Kynast, Quist (1), Rajes (3), Wenzel (5), Kordovska (4), Hertha, Agwunedu (3), Reiche, van Wingerden, Pettersson (1), Hartstock, Michalczik (10/3).

Beste Werferin SV Union Halle-Neustadt: Julia Niewiadomska mit 7/3 Toren.

Zuschauer: 400

Rote Karte: Kordovska (Blomberg, 46.) wegen groben Foulspiels.

Termin: Am 1. Juli beginnt die HSG Blomberg-Lippe mit der Vorbereitung auf die neue Saison.

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