Gänsehautmomente beim Benefizspiel der TBV-Legenden

Lemgo. Nostlagie pur beim Legendenspiel des TBV Lemgo Lippe. Nach zweieinhalb Jahren geduldigen Wartens erlebten die 5000 Zuschauer in der ausverkauften Phoenix-Contact-Arena am Samstagabend ein einmaliges Familientreffen mit vielen Kempa-Toren, blauen Nadelstreifen-Trikots sowie einigen Gänsehautmomenten. Und einem logischen Sieger. Mit 40:28 (17:11) ließen sich die TBV-Helden von der wacker kämpfenden OWL-Auswahl nicht die Schau stehlen.

Um nach dem vorgeschalteten European-League-Spiel die Sinne neu zu schärfen, führte Frank Schröder (Radio Lippe) zum Einstieg Interviews mit den Legenden-Trainers Horst Bredemeier, Iouri Chevtsov, Lajos Mocsai und Volker Mudrow. Der aktuelle Bundesligatrainer Florian Kehrmann ließ auf dem Spielfeld Tore sprechen. Zehn an der Zahl legte der Weltmeister von 2007 den drei Auswahlkeepern Sammy Leike, Dennis Irrgang und Patrick Reese ins Netz.

Franz Beckenbauer singt zur Begrüßung Ein eindrucksvolles Bild ergab sich, als Hallensprecher Sascha Quisbrock die erwartungsfrohen Zuschauer vor dem Anpfiff animierte, zum einstigen TBV-Gassenhauer &bdquo;Sierra Madre“ mit den Handys zu leuchten. Nachdem Tausende Glühwürmchen über die Tribüne tanzten, wurden die Mannschaften über Lautsprecher von Franz Beckenbauer begrüßt. Sein 1967 für die ARD-Fernsehlotterie aufgenommenes Lied &bdquo;Gute Freude kann niemand trennen“ war der Startschuss zum Einlaufen für die beiden Mannschaften sowie die Schiedsrichter Andreas Hagemann und Bennett Follmert. Während die OWL-Auswahl von Maskottchen Hermann angeführt wurde, feierte bei den TBV-Legenden Lippilotta ihr Comeback.

Stark war, dass zahlreiche Handball-Helden trotz gesundheitlicher Probleme nicht nur zuschauten, sondern zumindest für ein paar Minuten auch selbst zur Kugel griffen. Mike Bezidcek machte den Anfang mit einem verwandelten Siebenmeter zum 1:0. Nach dem 5:3 durch den nach wie vor extrem spritzigen Carlos Lima begann dann endgültig die Showtime. Markus Baur ließ zum 6:3 seinen Propeller fliegen, ehe sich Logi Geirsson bei einem Gegenstoß im Laufen um die eigene Achse drehte und zum 7:3 erhöhte. Eine Minute später hob der isländische Sonnenschein dann bei einem Kempa zum 8:4 ab.

Bechtloff steht noch voll im Saft Da wollte auch der 66-jährige Jörg Harke nicht zurückstecken und traf vom Kreis zum 11:9. Fortan bestimmten die schnellen Außen Florian Kehrmann und der in Altenhagen noch voll im Saft stehende Jens Bechtloff (6) das Geschehen.

Die von Matthias Struck, Lukas Zerbe und Tim Suton betreute OWL-Auswahl hatte ihre beste Phase, als sie von 15:23 auf 21:23 verkürzte. Doch in der Schlussviertelstunde zogen die TBV-Legenden noch einmal an. Als Markus Baur in der Schlusssekunde den 40. Treffer vom Siebenmeterpunkt erzielt hatte, wurde er am eigenen Kreis bereits von seinen feiernden Legenden-Kollegen empfangen, die sich wie eine gigantische Mauer aufgebaut hatten.

Die Aufgebote TBV-Legenden: Zereike, E. Ramota (1), Grosser; Baumgartner, Baur (2/1), Bezdicek (1/1), Ganscho (1), Geirsson (2), Harke (1), Kehrmann (10), Kempinger, Lause (1), T. Mocsai (4), M. Ramota (2), Schürmann, Schwarzer (3), Stephan, Tempelmeier, von Boenigk, Kogut (1/1), Bechtloff (6), Lima (5), Hermann (n.e.), Kubes.

OWL-Auswahl: Leike (TuS Müssen-B.), Irrgang (TuS Müssen-B.), Reese (TSV Hillentrup); Dogan (2/1, TuS 97 Bi.-Jöllenbeck), Reitemann (Uni Göttingen), Mager (1, HSG Detmold), Graser (5, TuS Leopoldshöhe), Geise (3, HSG Blomberg-L.), von Mannstein (HSG Blomberg-L.), Ilmer (3/2, Leopoldshöhe II), Baltic (3/3, HSG Detmold), Beine (3, Hillentrup), Kerkhoff (Lemgo III), Kaltenborn (1, Karriereende), Limberg (1, Trainer TuS 97 Bi.-Jöllenbeck), Anton (3, Karriereende), Ortmann (1, ehem. TuS Spenge), Schmidt (2, THL), Stukalin (1, TuS Müssen-B.).

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