TBV-Premiere auf dem Glasboden

Lemgo . In 42 Jahren 1. und 2. Bundesliga hat der TBV Lemgo Lippe nahezu alle großen Hallen der Nation bespielt. Mit der Partie in der vermeintlich modernsten Spielstätte Deutschlands kommt es am Mittwoch um 19.30 Uhr im DHB-Pokal-Achtelfinale beim HC Elbflorenz zu einer absoluten Premiere. In Dresden hat der TBV noch nie ein Pflichtspiel bestritten.

Florian Kehrmann konnte sich Dienstagnachmittag, auf dem Weg nach Sachsen, allerdings an ein Freundschaftsspiel in Dresden unter der Regie von Markus Baur erinnern. Bekanntschaft mit dem aktuellen Kader hat der TBV-Trainer dagegen schon in dieser Saison gemacht. Beim Sparkassencup siegte der TBV mit 36:28. &bdquo;Doch das war Vorbereitung“, hat Kehrmann die Erinnerungen an das Spiel um den dritten Platz in Eisenach längst gelöscht.

Trainer Göde stammt aus Dresden Genauer wird sich der TBV-Coach da schon die vorhergehende Pokalpartie des ambitionierten Zweitligsten angeschaut haben. Im Oktober schalteten die Schützlinge des aus Dresden stammenden Ex-Bundesligaspielers Rico Göde (Füchse Berlin, Ahlen-Hamm, Leipzig) Erstligist GWD Minden mit 25:24 aus.

Am Dienstag kündigte der noch junge Klub auf seiner Homepage &bdquo;das größte Spiel der Vereinsgeschichte“ an. Rico Göde hat sich zum Ziel gesetzt, ein unangenehmer Gegner zu sein: &bdquo;Ja, wir sind der Außenseiter und müssen unser Optimum und sehr wahrscheinlich mehr abrufen, um mithalten zu können. Wir haben allerdings wenig zu verlieren und der TBV viel. So können wir befreit aufspielen und empfinden eine große Vorfreude.“

Kehrmann erwartet "heißen Tanz" Da die Halle erstmals seit der Corona-Pandemie mit 2500 Zuschauern ausverkauft ist, erwartet Florian Kehrmann &bdquo;einen heißen Tanz, ähnlich wie zuletzt in Hamm“. Das TBV-Team trainierte gestern Vormittag in Lemgo und reiste anschließend per Bus nach Dresden. &bdquo;Wir müssen sehr fokussiert sein“, sagte der TBV-Coach, der die Sachsen genau analysiert hat. &bdquo;Das ist ein guter Zweitligist, der etwas gebraucht hat, um zusammenzufinden. Aber zuletzt haben sie auch knappe Spiele gewonnen.“ Etwas klarer war es beim 31:27 über den HC Empor Rostock, wo ihm eine sehr kompakte Abwehr, starke Torhüter und mit Sebastian Greß ein guter Leiter auffielen. Rechtsaußen Lucas Wucherpfennig liegt mit 109 Treffern nach 16 Einsätzen auf Rang zwei der Zweitliga-Torschützenliste.

Der HC Elbflorenz ist erst 2006 gegründet worden und stieg elf Jahre später in die 2. Liga auf. Nach den Plätzen 11, 15 und 14 verbesserte sich der Verein 2021 auf Rang vier und finishte zuletzt als Achter. &bdquo;In den nächsten drei Jahren wollen wir in die Bundesliga aufsteigen“, lautet die selbstbewusste Zielstellung von Manager Karsten Wöhler.

Privat erbaute Arena Ein Faustpfand ist dabei die 2017 eingeweihte Ballsport-Arena, die Klubchef Uwe Saegeling, der ein Unternehmen für Medizintechnik führt, privat für 15 Millionen Euro erbaute. Sie gilt mit ihrem Glasboden, auf den die Spielfeldlinien mit LED-Licht projiziert werden, als innovativste Halle der Republik.

Die Partien des DHB-Pokal-Achtelfinales Neben dem TBV und Elbflorenz spielen am Mittwoch: ASV Hamm-Westfalen – VfL Gummersbach, SC Magdeburg – Bergischer HC, MT Melsungen – Rhein-Neckar Löwen.

Am Donnerstag kommt es zu folgenden Partien: SG Flensburg-Handewitt – HSV Hamburg, Dessau-Roßlauer HV – TSV Hannover-Burgdorf, SG BBM Bietigheim – THW Kiel, TV Großwallstadt – HSG Wetzlar. Die Auslosung des Viertelfinales findet bereits am Freitag, 23. Dezember, um 13 Uhr in Köln statt.

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