TBV steht im Final Four: Für diese Rolle bietet sich Trainer Florian Kehrmann an

Dresden. &bdquo;Pokalschlacht – raus aus dem Liga-Alltag, rein in die Pokalwelt. Heute kann Historisches passieren.“ Diesen Post setzte SC DHfK Leipzig am Mittwochmittag bei Instagram ab. Die Ostdeutschen, Schlusslicht der Handball-Bundesliga, sind heiß auf das Viertelfinale im DHB-Pokal gewesen. Kein Wunder: Es ging am Abend gegen den TBV Lemgo Lippe, der von rund 150 Anhängern in der Dresdener Ballsporthalle Unterstützung erhielt, um den Einzug ins Final Four in der Kölner Lanxess-Arena (18./19. April 2026). Und die Schützlinge von Trainer Florian Kehrmann feierten mit den Fans nach Spielschluss ausgiebig. Nach 2023 stehen sie wieder unter den besten vier Pokalteams Deutschlands und werden in der Domstadt erneut vor 20.000 Zuschauern spielen. Die Lipper gewannen hochverdient und überlegen mit 35:27 (14:11).

Die weiteren Begegnungen des Pokal-Viertelfinals lauten Füchse Berlin – THW Kiel, Bergischer HC – MT Melsungen, SC Magdeburg – SG Flensburg-Handewitt (alle Donnerstag).

Vor dem Spiel: &bdquo;Wir spielen gegen Leipziger, die nach einer schweren Phase wieder im Aufwind sind und jetzt in der Liga auch gepunktet haben. Trotzdem gehen wir als Favorit in die Begegnung und müssen uns 60 Minuten auf unser Handballspiel konzentrieren“, sagte Florian Kehrmann: &bdquo;Jeder meiner Spieler und jeder im Umfeld des TBV weiß, dass es ein ganz besonderes Spiel ist. Es geht um den Einzug ins Final Four, was für uns immer ein sehr großes Saisonziel ist.“ Die Mannschaft war schon am Dienstag nach Dresden aufgebrochen, am Spieltag folgten Fan- und Mini-Bus mit Geschäftsführer Jörg Zereike sowie Ex-Beiratschef Herbert Vogel an der Spitze. Verzichten musste Kehrmann weiter auf den schwedischen Kreisläufer Adam Nyfjäll (Knie). Er baute also auf den selben Kader, der zuletzt ein 23:23 gegen den THW Kiel errungen hatte.

Die erste Halbzeit: Zunächst kontrollierten die Lemgoer die Partie, lagen 5:3 (9.) vorne. Dann meldete sich der künftige TBV-Keeper Ebner in der Partie an, parierte zwei Bälle. Auf einmal führte Leipzig nach einem 4:0-Lauf mit 7:5. Nach dem 8:7 für den SC (17.) nahm der TBV wieder die Zügel fest in die Hände und ging mit einem 14:11 in die Pause. 9:4 hieß es bei den Torhüterparaden für Constantin Möstl. Lemgos Bobby Schagen: &bdquo;So kann es weiter gehen wir spielen diszipliniert, die Abwehr steht und Consti ist da.“

Die zweite Halbzeit: Lemgo hatte zunächst Probleme, um in die Abwehr zu finden. Dann zogen die Gäste davon. In Unterzahl parierte Urh Kastelic gegen Nationalspieler Franz Semper (insgesamt acht Fehlwürfe) und auf der Gegenseite gelang Joel Willecke das 28:21 (52.). Die Vorentscheidung war gefallen. In der Schlussphase probierte Leipzig noch einmal alles, nahm Tim Suton und Lukas Hutecek in Manndeckung. Aber die Lipper wussten auf alles eine Antwort. Die Fans skandierten &bdquo;Lemgo, Lemgo“ und &bdquo;hier regiert der TBV“.

Die Stimmen: In bester Laune äußerte sich Florian Kehrmann im Dyn-Interview. Auf den Busfahrer angesprochen meinte das TBV-Idol: &bdquo;Notfalls fahre ich den Bus, dann kann er hinten mitfeiern.“ Selber wollte sich der Coach Ohrstöpsel reinmachen, um sich auf die nächsten Bundesliga-Partien vorbereiten zu können: &bdquo;Ich werde den Jungs schon in den Ar... treten, damit wir unsere gute Position nicht herschenken.“ Kehrmann fand die Vorstellung &bdquo;Outstanding“.

Enttäuscht äußerte sich Leipzigs Franz Semper: &bdquo;So wie Lemgo drauf ist, ist es sehr, sehr schwer. Wenn du den Ball verteidigst, bekommt der TBV den Abpraller. Er hat auch das Glück mit dem Löffel gefrühstückt. Die Jungs spielen seit Jahren zusammen. Da ist jedes Detail abgestimmt. Auch mit meiner Leistung war ich nicht zufrieden.“

Kurz und knapp SC DHfK Leipzig: Ebner (1.-24., 44.-60.), Mrkva; Piroch, Krzikalla (6/2), Binder, Klima (4), Mamic, Nasralla, Peter (1), Bogojevic, Preuss (2), Semper (3), Rogan (3), Hinriksson (2), Bombac (3), Koschek (3). TBV Lemgo Lippe: Möstl (1.-47.), Kastelic; Hutecek (4), Theilinger, Zehnder (5/3), Mudrow, Simak (1), Schagen (6), Carstensen (2), Suton (4), Willecke (5), Versteijnen (8), Wagner, Faust (n.e.).

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