Lemgo. Die 19. Lippischen Hallenfußball-Meisterschaften um den LZ-Cup der Männer und die 6. Titelkämpfe der Frauen sind vorüber. Mit dem Post-TSV Detmold und dem TuS Eichholz-Remmighausen setzten sich die Favoriten durch. An dem siebenstündigen Fußballtag in der Phoenix-Contact-Arena passierte ganz viel, die LZ beantwortet die wichtigsten Fragen. Wie sah es der beste Spieler? Robin Schlingmann kürten die Trainer erneut, zudem war der inzwischen 21-Jährige von der SG Belle-Cappel-Leopoldstal mit fünf Toren der beste Torschütze (per Losentscheid, Posts Robin Jöstingmeier kam ebenfalls auf fünf Treffer). „Es war richtig geil, bei so einer Endrunde wieder auf dem Platz zu stehen. Das ist nicht alltäglich. Ich fand die Stimmung im Vergleich zum Vorjahr noch besser, andere Vereine packten bei der Anhängerschaft eine Schippe drauf. Wir waren mit mindestens 300 Anhängern vor Ort", meinte der Kapitän, der seit Saisonbeginn die Binde trägt. Das sportliche Abschneiden fand Schlingmann „enttäuschend". Und: „Wenn du fünf Sekunden vor Schluss das entscheidende Tor kassierst, ist das maximal bitter. So etwas darf einfach nicht passieren, wir waren zu passiv." Die insgesamt 150 Euro Preisgeld, die Schlingmann persönlich einstrich, werde er „für das Team einsetzen. Das habe ich im vergangenen Jahr auch gemacht. Denn ohne das Team kann ich nicht glänzen." Und was sagt Schlingmann zur Trennung des Trainer-Duos Welsandt/Bartling? „Ich finde das schade, hätte gerne mit beiden mindestens noch bis zum Sommer weitergemacht und wäre mit ihnen aufgestiegen. Ich kann ihre Entscheidung aber verstehen." Jaaron Stengele vom TuS Lipperreihe erhielt den dritten Einzelpreis. Er bekam elf von zwölf Stimmen als bester Torwart. Was steckte hinter dem Einspruch des SVE Jerxen-Orbke? Gegen die Wertung des 2:3 gegen den TBV Lemgo legten die Jerxer Protest ein. Denn: Der TBV hatte zu viele Ersatzspieler auf der Bank. Dazu Detmolds FuL-Kreis-Boss Gottfried Dennebier: „Ja, es gab einen Regelverstoß, vier zusätzliche Spieler waren da mit einer Trainingsjacke. Das reicht aber nicht aus, um eine andere Spielwertung vorzunehmen. Der TBV bekommt eine Ordnungsstrafe." Genauso hatten die Lemgoer bei der Vorrunde der Frauen in Hohenhausen entschieden, als der TuS Asemissen zu viele Spielerinnen auf der Bank gehabt haben soll. Für Dennebier ist klar: „An diese Regel müssen mir ran. Ich wünsche mir, dass künftig der Schiedsrichter dieses Vergehen mit einer Zeitstrafe ahndet." Wegen zu vielen Personen auf der Bank war der Post-TSV Detmold am Grünen Tisch vor einigen Jahren in Bad Meinberg ausgeschieden. Wie feierten die Sieger? Für den Post-TSV Detmold ging es wieder ins Akropolis in der Bachstraße. Hier hatte das Team schon viele vorherige LZ-Cup-Titel gefeiert. Obmann Michael Grundmann: „Die Spieler und auch einige Frauen waren dabei. Bis Mitternacht sind wir dort gewesen. Für einen harten Kern ging es dann noch in meiner Gartenhütte weiter. Wir waren am Ende noch zu Sechst, gegen 3.30 Uhr war Schluss." Für Grundmann und den Verein ist der Gewinn des LZ-Cups weiter „etwas ganz Besonderes". Und: Trotz der Favoritenrolle sei der Titel „nicht selbstverständlich. Es gibt viele gute Hallentruppen. Lipperreihe war für mich das beste Team der Gruppenphase. Unsere Jungs sind immer dann da, wenn es darauf ankommt. Wenn sie liefern müssen, tun sie das." Mit einem 1:1 gegen den TSV Horn und einem 1:0 gegen den SV Diestelbruch-M. war das Team ins Turnier gestartet. Dann drehte vor allem Robin Jöstingmeier auf, Johann Felker und Joel Weber blieben hinter den Erwartungen zurück. Kurze Feier des TuS Eichholz-Remmighausen Frauen-Champion TuS Eichholz-R. feierte nur kurz an der Theke der Phoenix-Contact-Arena. Trainer Andreas Suermann: „Leider war die Zeit für viele Spielerinnen knapp." Für seine Töchter Jule (Torschützenkönigin mit drei Treffern) und Hannah ging es beispielsweise um 19 Uhr zurück nach Köln. Wie geht es Maria Schnier? Bitter verlief das Endspiel für die überragende Maria Schnier, die verletzt am Boden lag, als Jule Suermann das 2:1 gegen Asemissen erzielte. Während ihre Schwester Kristina mit einem Traumtor noch das 4:1 nachlegte, konnte Maria Schnier (macht ein FSJ in Hamburg, die Schwestern stammen aus Hiddesen) nicht weiterspielen. Andreas Suermann: „Eine starke Bänderdehnung. Maria muss eine Wochen mit Krücken laufen und für sechs Wochen eine Schiene tragen." Maria Schnier hatte im Halbfinale und auch im Finale jeweils einen Treffer erzielt.