Lagenser Feuerwehrmann ist in Bad Salzuflen ein gefragter Handballer

Bad Salzuflen . Es gibt eigentlich keinen besseren Ort als diesen, um den Handballer des Oberligisten HB Bad Salzuflen, Carlos Hummerjohann, vorzustellen. Hier, wo er häufiger mit seinem Team nach Heimsiegen fürs &bdquo;berühmte" Mannschaftsbild posiert.

Hier, wo er nach Niederlagen mit seinen Teamkameraden noch über die vergangenen 60 Minuten fachsimpelt. Die Kabine – passend für das Gespräch mit dem 27-Jährigen, der sich mit seiner Truppe auf das nächste Topspiel bei der TSG Altenhagen-Heepen II an diesem Samstag (15 Uhr, Seidenstickerhalle) vorbereitet.

Es ist (noch) ruhig an diesem Abend in der Halle Aspe und gar nicht so einfach, Zugang zu der Umkleide zu finden. Doch Carlos Hummerjohann kennt sich aus – und man kennt ihn. Die Betreuerin vom Team, das gerade in der Halle trainiert, öffnet schließlich die Eingangstür. Und es entwickelt sich wenig später in der Kabine ein lockeres Gespräch über den Handball, über die Freiwillige Feuerwehr, über den Beruf, über HBS – der Lagenser hat viel zu erzählen.

Mehr als 24 Stunden? Gleich zu Beginn fragt sich der Redakteur, ob der Tag im Hause Hummerjohann mehr als 24 Stunden hat. &bdquo;Hat er nicht", muss der Handballer schmunzeln, es sei eine Frage der Koordination und der Organisation. Und dann ist da noch seine Freundin Melissa Geffers, die ihm den Rücken frei halte. Bei der TG Lage begann er mit Handball, ab der D-Jugend lief er für den TuS Müssen-Billinghausen auf und seit dem ersten A-Jugend-Jahr ist Handball Bad Salzuflen seine sportliche Heimat. Damit ist er einer der dienstältesten HBS-Spieler.

&bdquo;Vor 800 Zuschauern spielen zu dürfen, das sind Glücksgefühle", blickt der 1,98 Meter große Akteur auf den vergangenen Samstag zurück, als Bad Salzuflen im Top-Duell auf Mennighüffen traf. &bdquo;Glücksgefühle", die habe er auch bei der Freiwilligen Feuerwehr Lage. Eben dann, &bdquo;wenn du helfen kannst und Dankbarkeit erfährst".

Seit dem zehnten Lebensjahr ist er bei der Feuerwehr. Wie im Sport, ist er hier als Gruppenführer und stellvertretender Pressesprecher ein gefragter Mann. Überhaupt kommt im Verlauf des Gesprächs immer wieder die Verbindung zwischen Handball und Feuerwehr auf. &bdquo;Bei der Feuerwehr sind die ersten Minuten entscheidend, beim Handball musst du von Anfang an da sein. Alles fordert einen, an manchen Stellen ist es gleich, wenn alles ineinandergreifen muss", zähle das auch für seinen Beruf. Carlos Hummerjohann ist bei Gebr. Brasseler in Lemgo als Prozess- und Methodenexperte beschäftigt, er kümmert sich um Geschäftsprozesse.

Kein Vulkan Dass das Match gegen Mennighüffen verloren ging, hat er abgehakt. &bdquo;Ich habe relativ schnell gesagt: Wir haben ein Spiel verloren, für uns geht’s weiter, wir haben alles in eigener Hand. Jeder hat sich noch am Sonntag geärgert, danach hieß es, die Köpfe frei zu bekommen", blickt Hummerjohann auf das Duell des Spitzenreiters an diesem Samstag bei der TSG, die einen Zähler hinter Bad Salzuflen liegt.

Auf dem Feld ist er selbst immer wieder gefordert, als Rückraumspieler, am Kreis, in der Abwehr – ein Allrounder, der sich vom Naturell her als &bdquo;ruhigen, besonnenen" Menschen bezeichnet. &bdquo;Ich bin nicht der Vulkan, der ausbricht", sagt Hummerjohann, der den Zusammenhalt bei HBS so schätzt. Als Beispiel nennt er den gemeinsamen Weihnachtstraumbesuch der ersten bis vierten Herren-Mannschaft.

Ob im Sport oder bei der Feuerwehr: &bdquo;Du musst dich aufeinander verlassen können. Es muss funktionieren, du musst funktionieren, ob du samstags um 18.30 Uhr in der Halle Aspe einläufst oder um 3.20 Uhr in der Nacht zum Einsatz musst."

Ein schlechtes Spiel oder der Feuerwehr-Einsatz, wie geht Carlos Hummerjohann damit anschließend um? &bdquo;Du nimmst einen Teil mit nach Hause. Aber ich bin ein Typ, der das schnell verarbeiten kann, der schnell daraus Lehren ziehen kann."

&bdquo;Stimmt mich positiv" Welche Lehren HBS aus der Niederlage gegen Mennighüffen gezogen hat, wird sich am Samstag in Bielefeld zeigen. Hummerjohann verspricht: &bdquo;Wir haben uns nicht aufgegeben, auch das ist ein Charakterzug. Es ist lange her, dass wir zwei Spiele auf Reihe verloren haben, auch das stimmt mich positiv." Das Kabinengespräch ist zu Ende. In den vergangenen Minuten wurde deutlich: Carlos Hummerjohann ist ein gefragter Mann – auf und neben dem Spielfeld.

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