Bad Salzuflen führt im Topspiel mit neun Toren - und dann das...

Bielefeld . Am Ende fallen Spieler beider Seiten zu Boden, ziehen sich zum Teil das Trikot über den Kopf. Auf Anhieb ist nicht zu erkennen, wer als Sieger aus den 60 intensiven Handball-Minuten gegangen ist. Erst nach und nach realisieren die Aktiven von HB Bad Salzuflen, dass sie die zwei Punkte über die Ziellinie gerettet haben. &bdquo;Spitzenreiter, Spitzenreiter“, schallt es wenig später durch die Seidenstickerhalle. Mit 28:26 behauptete sich das lippische Team beim Verfolger TSG Altenhagen-Heepen II – und das alles nach einer klaren Neun-Tore-Führung.

Nach einer meisterlichen Leistung war HBS mit einem 19:11 in die Pause gegangen und legte gleich nach Wiederanpfiff das 20:11 nach. Es trat in den ersten 30 Minuten konzentriert, engagiert auf, und es konnte sich da auf einen exzellenten Torwart Matthias Müller verlassen. &bdquo;Die Halbzeit gehörte zu den Top 3 unserer Saisonleistungen. Wir hatten eine klasse Deckung, einen klasse Keeper, und wir schalten super um“, fand Trainer Fabian Arning nur lobende Worte.

Nichts, gar nichts sprach vor der enttäuschenden Kulisse von 400 Zuschauern, davon etwa 150 aus Bad Salzuflen, für die TSG. Zumal die Gäste weitere Chancen ausließen.

&bdquo;Wir hätten zwei, drei nachlegen müssen, dann wäre das Spiel nach 40 Minuten gegessen gewesen“, meinte der Coach hinterher. Doch diesen Gefallen taten ihm seine Jungs eben nicht, und nach einem 6:0-Lauf zum 17:20 (39.) witterten die Bielefelder urplötzlich Morgenluft. &bdquo;Das Unterbewusstsein kommt so ab vier Toren“, gab Salzuflens Nico Timm, der am Samstag seinen 30. Geburtstag feiert, zu. So warf HBS Torwart David Stanjek warm, die Halle kam auf einmal und HBS war von der Rolle.

Beim 25:25 durch Julian Niedergriese hatten die Gastgeber den Ausgleich geschafft., etwa drei Minuten waren noch zu spielen. Allerdings antwortete Dennis Krüger sogleich mit der erneuten Führung. Nach dem Anschluss durch Leon Throne zum 26:27 kam Altenhagen in der letzten Minute noch mal in Ballbesitz. HBS warf alles in die Waagschale und machte erst durch den Treffer von Lars Görder zehn Sekunden vor dem Ende alles klar.

&bdquo;Ein Kraftakt“, atmete Bad Salzuflens Carlos Hummerjohann tief durch. Sein Trainer war mit der Einwechslung des angeschlagenen und nachgetragenen Marvin Anzer (44.) höchstes Risiko gegangen. &bdquo;Gefühlt habe ich mitgespielt, ich bin total kaputt“, stand Fabian Arning die Erleichterung nach dem Sieg, der Verteidigung der Tabellenführung und nach dem Gewinn des direkten Vergleichs ins Gesicht geschrieben.

&bdquo;Am Ende zählte nur der Sieg“, fasste Nico Timm treffend zusammen – nach einem Spiel, das die Teams engagiert, aber nicht überhart führten, und in dem die Schiedsrichter dennoch drei Rote Karten gegen Fynn Prüßner, Tim Schuwerack (beide TSG) und gegen Nico Timm zückten.

HBS führt die Tabelle damit mit 35:9 Punkten vor Mennighüffen (34:10) an. Der VfL siegte gegen den TV Verl mit 29:19.

Handball Bad Salzuflen spielte mit: Müller, P. Göke; Anzer (1), Heumann, Ostrop (4), Timmer (5), Heinemann (1), Görder (6/2), Zöllner (3), Steffen (2), Pöppelmeier (2), Hummerjohann (2), D. Krüger (1), Busse (1).

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