Lipperreiher Pokal-Experten mit Blitzstart und blitzsauberem Hattrick

Oerlinghausen-Lipperreihe. Kaum ist die sechsminütige Nachspielzeit herum, kaum ist der Abpfiff ertönt, da sinken die Spieler des TSV Oerlinghausen enttäuscht zu Boden. Und wenig später müssen die Fußballer des Landesliga-Absteigers auch noch mit ansehen, wie der Bezirksligist TuS Lipperreihe lautstark feiert. Dieser hatte das Pokalendspiel im Kreis Lemgo soeben mit 1:0 (1:0) gewonnen.

Während es für Lipperreihe nach den Siegen gegen den TBV Lemgo (1:0) im Jahr 2024 und gegen eben jenen TSV Oerlinghausen (8:3) im Jahr 2023 der dritte Triumph in Folge war, wird der Unterlegene am Sonntag im Landesligaspiel gegen den SV Avenwedde sein vorerst letztes Fußball-Pflichtspiel unter dem Namen des TSV bestreiten. Schließlich machen die Pokalfinalisten von Mittwochabend in der kommenden Saison gemeinsame Sache.

Deshalb schwang bei TSV-Obmann Gregor Kramer schon vor dem Anpfiff auch Wehmut mit. &bdquo;Ja, der ist groß und wird am Sonntag noch größer. Das ist schon Tradition, es fällt schwer", sagte Kramer, der für seinen Verein als Spieler, Trainer oder Obmann tätig war - und ist.

Entsprechend viel hatten sich die Bergstädter, die den Pokal zuletzt 2019 beim 7:0 gegen den TSV Kirchheide gewonnen hatten, vorgenommen für das Derby in Lipperreihe. Doch alle Pläne wurden bereits nach etwa 60 Sekunden durchkreuzt. Erste Aktion, erster Eckball, erstes Tor: Rouven Schulz war zur Stelle und markierte das 1:0. &bdquo;Genau das, was wir nicht haben wollten. Wir verteidigen schlecht", meinte Kapitän Daniel Nadig hinterher.

Sein Team fand nur ganz schwer ins Spiel und zwang TuS-Torwart Simon Danne erst nach 37 Minuten zu einer (Glanz-)Parade. &bdquo;Anders als in der Meisterschaft machen wir ein frühes Tor, doch das gab keine Sicherheit. Es war ein typisches Finale. Wir hatten viel zu viel mit den Nerven zu tun", meinte Lipperreihes Trainer Mirco Westermeier.

Und mit Beginn des zweiten Abschnitts kam der TSV dann auch besser in die Partie, die nun sehr viel intensiver wurde. Das klassenhöhere Team wurde mutiger, Yannick Manteas scheiterte beispielsweise an Simon Danne (62.). Allerdings fehlte die nötige Durchschlagskraft, die letzte Konsequenz. So hätte Lipperreihe in der Schlussphase bei zwei guten Chancen alles klarmachen können. Letztlich sorgte der Blitzstart nach knapp 60 Sekunden für den nächsten Pokalsieg, und Torschütze Rouven Schulz konnte im Beisein des Kreis-Fußballausschussvorsitzenden Bernhard Brandt, des Kreisvorsitzenden Thomas Emmerich und des Krombacher-Repräsentanten Marco Strunk unter anderem den Pokal und die Siegprämie in Höhe von 300 Euro entgegennehmen.

&bdquo;Das ist schon sehr hart, wir hätten uns gerne mit dem Pokal verabschiedet. Wir wollten dem Verein ’was wiedergeben. Wir haben alles reingeworfen, sind jetzt sehr enttäuscht", meinte der &bdquo;Oerlinghauser Junge", Daniel Nadig. Er war acht Jahre für den Verein aktiv und wechselt nun zum FC Kaunitz.

Der TSV und der TuS gehen fortan einen gemeinsamen Weg. Und im Pokalwettbewerb heißt das, dass es nun auf Westfalenebene weitergeht. Die Partien der ersten Runde sollen am 18. Juni ausgelost werden.

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