Klosterpforte oder Jugendherberge - welches Trainingslager ist wirkungsvoller?

Kreis Lippe. Der Bezirksligaradius ist größer geworden. Um die Leistungen der sieben lippischen Vereine und ihrer Konkurrenten einschätzen zu können, müssen insgesamt 47 Klubs, aufgeteilt in drei Staffeln, beobachtet werden. Als letzten lippischen Vertreter hat die LZ kurz vorm Saisonstart den SV Eintracht Jerxen-Orbke gecheckt.

Das ist neu beim SVE: Die signifikanteste Änderung gibt es auf der Trainerposition, da sich Marco Schlobinski (42) nach zwölf Jahren (davon sechs als Spieler) zum Landesligisten DJK Mastbruch verabschiedete. Gefüllt wurde die Planstelle mit Bordmitteln. Kariem Moussa (30), der zwei Jahre lang mit großem Erfolg die U15 des JFV in der Westfalenliga coachte und zuvor bereits ein Jahr Erfahrung im Seniorenbereich beim RSV Barntrup sammelte, möchte den Konsolidierungsprozess fortsetzen. Unterstützung erhält er durch Co-Trainer Nils Freitag, der ebenfalls über JFV-Erfahrung verfügt. &bdquo;Doch ohne Staff wäre die Arbeit unmöglich“, sagt Moussa und hebt auch die Arbeit von Physiotherapeut Nico Laubinger (gleichzeitig Spieler), Athletiktrainer Lennart Hülsmann, dem Sportlichem Leiter Jörg Herzog sowie &bdquo;Betreuertalent“ Kevin De le Roi heraus.

Das sind die Neuerungen im Kader: Mit Vladyslav Kozlovskyi (Diestelbruch-M.) und Niko Zishart (U19) kamen frische Offensivkräfte. Tobias Zelle und Paul Voigt bildeten in der U19 die Innenverteidigung und sind auch mit Keeper Jannis Tölke Antunes (ebenfalls U19) abgestimmt. Im zentralen Mittelfeld sieht Moussa Shaun Woodcock (Theesen). Maximilian Unverricht (Hiddesen-Heidenoldendorf) schätzt er besonders wegen seines starken linken Fußes. Abgängig sind Bent Doyen (nach Norddeutschland) und Simon Schöller (Köln). Das soll verändert werden: &bdquo;Jeder Trainer hat seine eigene Herangehensweise. Mir ist es wichtig, einige Dinge zu verändern. So wollen wir unbedingt bei der Defensivarbeit draufpacken und als Team kompakter verteidigen“, verrät Moussa. Die Anführer Jan Schönwälder, Kevin Pietsch (brummt an den ersten drei Spieltagen noch eine Sperre ab) und Maximilian Unverricht gelten als Orientierungspunkte für die jungen Nachrücker. Moussa: &bdquo;Wichtig ist, dass unsere ,Küken’ so schnell wie möglich Spielerfahrung sammeln. Hauptsächlich bauen wir über das A-Liga-Team auf, denn wir haben gemerkt, dass wir unsere U19-Spieler teilweise zu früh ins kalte Wasser geworfen haben. Jetzt bekommen sie ausreichend Zeit, sich ohne Druck zu entwickeln, und können ab und an Bezirksligaluft schnuppern.

So lief die Vorbereitung: Nach einem Trainingslager in der Jugendherberge Silberborn im Solling fühlt sich Moussa vorm Auftakt in Belle gerüstet. Gegen Mastbruch und unseren ehemaligen Trainer haben wir knapp mit 1:2 verloren, doch insgesamt ist der Gegentorschnitt gesunken. Ziel ist es, in jeder Partie ein gutes Spiel zu machen.“

Das sind Moussas Favoriten: Stark schätzt der SVE-Coach die Paderborner Teams aus Westenholz und Borchen sowie Dringenberg und Lemgo ein.

Und so sieht es zwei Tage vorm Saisonstart bei den anderen lippischen Bezirksligisten aus:

SG Belle-Cappel-Leopoldstal: Für Jerxens Auftaktgegner ist es Sonntag, um 15.30 Uhr, in Belle das erste Bezirksligaspiel der Vereinsgeschichte. Die SG BCL fühlt sich top vorbereitet und hat das Trainingslager in der Klosterpforte in Marienfeld mit drei Einheiten pro Tag genossen. &bdquo;Drei Tage wie Profis trainieren – das war eine andere Welt“, bekommt Trainer Vadim Thomas noch glänzende Augen. Zum Auftakt fehlt einzig Marvin Schmidt (Schultereckgelenks-OP). Dass seine Jungs überpacen könnten, sieht Thomas nicht: &bdquo;Je emotionaler, umso besser. Jeder muss das Kribbeln spüren. Dann identifiziert man sich noch mehr.“

TBV Lemgo: &bdquo;In der Summe zufrieden“, ist der neue Trainer Andreas Wiens mit der Vorbereitung. Was das Wert ist, wird sich Sonntag, um 15 Uhr bei SuS Westenholz zeigen, der zu den Topfavoriten in der Staffel 3 zählt. Wiens hat viel am neuen Spielstil gearbeitet: &bdquo;Wir wollen möglichst wenig Spielzeiten ohne Ball haben. Und wenn, wollen wir ihn uns schnell zurückholen. Insgesamt geht es um eine gute Struktur gegen den Ball.“

TSV Horn: Die Türken eröffnen die Saison am Sonntag um 13.15 Uhr beim SC Delbrück II und fühlen sich gewappnet. &bdquo;Wir wollen den Start nicht wie im Vorjahr in den Sand setzen und spielen auf Sieg“, sagt Haydar Özdemir, der Borchen, Westenholz, Brakel, Dringenberg und Lemgo unter den Top5 sieht. In Delbrück kann der TSV-Coach seine stärkste Elf aufbieten.

TuS Lipperreihe: Im Westen viel Neues, heißt es beim TuS Lipperreihe, der Sonntag, um 15 Uhr gegen Türkgücü Gütersloh startet. Drei Tage später kommt es dann im Westfalenpokal zum Knüller gegen Drittligist SC Verl. Entsprechend hoch dürfte die Motivation bei den Westermeier-Schützlingen sein. Durch die Kooperation mit Oerlinghausen bewerben sich insgesamt 13 neue Spieler um einen Kaderplatz. Der finale Test gegen den Herzebrocker SV wurde mit 5:0 gewonnen. Beim 2:1 gegen TBV Lemgo war Timo Latussek der dominante Mann.

TuS Leopoldshöhe: Nach elf Jahren in der A-Liga kehrt der TuS Leopoldshöhe am Sonntag, um 15 Uhr beim VfR Wellensiek zurück in den Bezirk. Im letzten Test gegen Herringhausen-E. II gabs ein 2:2.

TuS Ahmsen: Die Generalprobe gegen Jöllenbeck II gelang mit 3:1. Doch erst Sonntag, um 15.30 Uhr gilts gegen die SpVg Hiddenhausen. 18 Neue, darunter sechs A-Junioren, muss Sebastian Klaßes einbauen – ein Prozess, der Zeit benötigt.

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