Nils Hartnack ist „Mr. Zuverlässig“ beim Zweitligisten SKC Greste-Lage

Leopoldshöhe-Greste. Wer die Kegelbahn des SKC Greste-Lage besuchen will, steigt eine schmale Treppe hinab. Im Keller einer Industriehalle öffnet sich hinter einer Tür ein großer Aufenthaltsraum – davor liegen die Bahnen, das Herzstück des Vereins. Hier treffe ich Nils Hartnack. Der 37-Jährige ist einer der wichtigsten Spieler der 1. Herrenmannschaft, die in der 2. Bundesliga startet. Er ist seit fast drei Jahrzehnten im Kegelsport zu Hause.

Pressewart Walter Knörrich nennt ihn &bdquo;Mr. Zuverlässig“ – ein Spitzname, der sich nicht zufällig ergeben hat. Hartnack wirft aktuell einen 850er-Holz-Schnitt und peilt die 900 an. &bdquo;Das ist sehr gut, das haben nicht viele“, sagt Knörrich. Eine Zahl, die zeigt, wie hoch das Niveau ist: 700 Holz sollten es sein, 800 sind gut – 900 ist erstklassig.

Klassenerhalt ist das Ziel Kegeln sei ein Sport, der auf den ersten Blick unspektakulär wirkt, technisch jedoch anspruchsvoll ist. &bdquo;Das Schwierige am Kegeln ist, dass es so einfach ist“, erklärt der Pressewart. 120 Würfe pro Spieler, volle Konzentration, hohe Tagesformabhängigkeit – das gehört dazu. Dazu spezielle Bahnen: In Greste stehen sowohl eine Holzbahn und auch eine Kunststoffbahn, auf der die Kugel schneller läuft. Besonders die Holzbahnen haben es in sich. Der Pressewart erklärt: &bdquo;Das Holz arbeitet. Während des Aufwärmens und dann auch im Spiel muss die Bahn ,gelesen’ werden“. Das bedeutet besonders, dass &bdquo;die Heimbahn ein großer Vorteil ist“.

Die 1. Mannschaft spielt in der 2. Bundesliga, aktuell auf Rang acht von zehn Teams. Für die letzten Vier geht es in die Abstiegsrunde, zwei steigen direkt ab, der Drittletzte spielt Relegation. &bdquo;Ziel ist der Klassenerhalt“, sagt Hartnack, der seinen Teil dazu beitragen will. Das bedeutet lange Auswärtsfahrten – teils bis zu zweieinhalb Stunden reine Fahrtzeit.

Leistungsorientiert - trotzdem familiär Trotz der hohen sportlichen Ansprüche steht im Verein eines über allem: die Gemeinschaft. &bdquo;Kameradschaft und Zusammenhalt sind am wichtigsten“, betont Knörrich. Wenn Spieler fehlen, wird mannschaftsübergreifend ausgeholfen. Obwohl Greste-Lage kein Hobbykegelclub ist, sondern ein leistungsorientierter Sportverein, bleibt der Umgang familiär.

Während des Trainings wirkt Hartnack fokussiert und bescheiden zugleich. Er weiß, dass seine Leistung wichtig ist, aber er verweist immer wieder auf das Team. &bdquo;Man spielt nie allein“, sagt er. Und Knörrich ergänzt: &bdquo;Er ist zuverlässig – einer, auf den man zählen kann.“

&bdquo;Eine der besten Spielerinnen in NRW“ Neben Hartnack ist Jana Lammert eine der Stützen des Klubs. Sie spielt in der 1. Damenmannschaft. Walter Knörrich lobt: &bdquo;Sie ist eine der besten Keglerinnen in Nordrhein-Westfalen“. Bis zur 2. Bundesliga können Männer und Frauen sogar gemeinsam in einem Team spielen. Erst nach der Oberliga müssen sie getrennt antreten.

Der SKC Greste-Lage, seit 2020 eine Fusion aus SKV Greste und KV Lage, zählt heute 55 Mitglieder und sieben Mannschaften. Die Anlage im Keller wurde über Jahre von Mitgliedern selbst renoviert – Bahnen, Technik, Aufenthaltsräume.

Trainiert wird dienstags und donnerstags von 17 bis 20 Uhr, oft mit rund 25 Personen. Probetrainings sind jederzeit möglich, und Mitglieder können theoretisch rund um die Uhr auf die Bahn – ein Hinweis darauf, wie viel Zeit und Hingabe in diesem Sport steckt.

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