Bielefeld (dpa/jov). Die Bayern waren dann doch eine Nummer zu groß. Der DSC Arminia unterlag den Münchnern trotz einer guten kämpferischen Leistung mit 0:1. Luca Toni durchbrach das Abwehr-Bollwerk der Bielefelder in der 64. Minute.
Da Arminias Konkurrenten im Abstiegskampf aber ebenfalls ohne Dreier blieben, liegt der DSC immer noch knapp vor den Abstiegsrängen auf Platz 15. Zur Vorbereitung auf das vielleicht vorentscheidende Duell gegen Gladbach am kommenden Sonntag wird die Mannschaft am Diensatg drei Tage ins Trainingslager nach Herzlake reisen.
Die Bayern wahrten mit dem Sieg in Bielefeld ihre letzte Titelchance und verschafften vier Tage nach dem Aus in der Champions League ihrem Trainer Jürgen Klinsmann eine kleine Atempause. Eine Woche nach dem Heimerfolg über Frankfurt betrieben die Münchner auch im nächsten Bundesliga-"Endspiel" um die Zukunft des Fußball-Lehrers - zumindest was das Ergebnis anbetrifft - Wiedergutmachung für die 0:4-Schmach in Barcelona.
Vor 27.300 Zuschauern in der ausverkauften Schüco-Arena sorgte Torschütze Luca Toni für den verdienten Erfolg. Ausgerechnet Toni, der die gesamte Spieldauer lamentierte, provozierte und schon zur Halbzeit am Rande eines Platzverweises stand. Die Bayern sind damit weiter im Meisterrennen. Dagegen wird die Luft für die seit nunmehr sieben Heimspielen sieglosen Ostwestfalen im Abstiegskampf immer dünner.
Tesche hatte die Führung auf dem Kopf
Die durch die Ausfälle von Lukas Podolski und Miroslav Klose verursachten Probleme in der Offensive bereiteten den Bayern mehr Schwierigkeiten als erwartet. Zwar übernahmen sie von Beginn an die Regie, erspielten sich aber keine Torchancen. Dagegen verpasste die durch die Verletzungen von Nico Herzig und Jonas Kamper gehandicapte Arminia die große Chance zur frühen Führung: Nach Flanke von Artur Wichniarek scheiterte Robert Tesche (15.) per Kopf am glänzend reagierenden Bayern-Keeper Hans Jörg Butt.Anders als beim 4:0 am vorigen Spieltag gegen Frankfurt mangelte es den Gästen zunächst an Leidenschaft und Tempo, um den Gegner zu dominieren. Der unbedingte Wille, in den restlichen Bundesligaspielen bis zum Saisonende die Schlappe von Barcelona vergessen zu machen, war nicht erkennbar. Nur bei einem Schuss von Sebastian Schweinsteiger (32.), einer Hereingabe von Christian Lell (37.), die Arminias Abwehrspieler Markus Bollmann in höchster Not klärte, und einem Schussversuch von Andreas Ottl (44.) aus 16 Metern deuteten die Münchner Torgefahr an. Deshalb hielt sich der Unterhaltungswert der Partie in der 1. Halbzeit trotz der Brisanz für beide Teams in engen Grenzen.
Erst nach Wiederanpfiff erhöhten die Gäste die Gangart. Mit Fernschüssen von José Ernesto Sosa (53.) und Schweinsteiger (56.) starteten sie in die Schlussoffensive. Torjäger Toni machte der Hängepartie ein Ende: Mit seinem 12. Saisontreffer, den er aus kurzer Distanz per Kopf nach Zuspiel von Ribéry erzielte, sorgte der Italiener für das erlösende 1:0 der Bayern. Diese Führung brachte die Klinsmann-Elf ohne große Mühe über die Zeit und war in der Schlussphase dem Ausbau der Führung näher als die Arminia dem Ausgleich. Die größte Chancen zum 2:0 vergaben Hamit Altintop (87.) und Toni in der Schlussminute.
Arminia Bielefeld - Bayern München 0:1 (0:0)
Bielefeld: Eilhoff - Lamey, Mijatovic, Bollmann, Schuler - Kauf, Marx - Tesche (79. Janjic), Katongo, Munteanu (79. Halfar) - Wichniarek.München: Butt - Lell, Demichelis, Lucio, Lahm - Sosa (58. 
Altintop), van Bommel, Ottl, Schweinsteiger (83. Borowski) - Ribery - Toni (90.+2 Müller).
Tor: 0:1 Toni (64.)
Gelbe Karten: Schuler, Mijatovic, Bollmann, Lamey - van Bommel, Toni, Demichelis
Schiedsrichter: Florian Meyer (Burgdorf)  
Zuschauer: 27.300 (ausverkauft)