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Polo

Dörentruper plant Polo-DM in Lippe

Europameister will Sport etablieren

Liebt die Natur und die Pferde: Der Dörentruper Rolf Zimmermann möchte die Deutsche Meisterschaft im Polo nach Lippe holen. - © Foto: Schwabbauer
Liebt die Natur und die Pferde: Der Dörentruper Rolf Zimmermann möchte die Deutsche Meisterschaft im Polo nach Lippe holen. (© Foto: Schwabbauer)

Dörentrup (slu). Der Dörentruper Rolf Zimmermann ist Pferdemann durch und durch. Nun will der erste und bislang einzige deutsche Polo-Europameister (1992) auch etwas vom Charme des Polos im Kreisgebiet verbreiten: Nach erfolgreichem Turnier auf Gut Wendlinghausen gedenkt er, schon 2011 hier den nationalen Meister ermitteln zu lassen.

Dazu will der Züchter und Reiter vor der Kulisse des Schlosses vier bis sechs Teams präsentieren. Sicherlich eine Herausforderung, zumal der Polo-Sport im Lipperland unbekannt und der Platz am Schloss eher unprofessionell waren. Doch Zimmermann ist optimistisch, und er weiß genau, wie so ein Turnier auszusehen hat.

Zahlreiche Siege verbuchte der studierte Innenarchitekt auf seinem Konto: 1979 nahm er das erste Mal an Deutschen Meisterschaften teil und siegte danach mehrmals. Es folgte sogar der Europameistertitel in England - als erster und bislang einziger Deutscher 1992. Aber nicht nur die Wettkämpfe reizen ihn: Zimmermanns Leidenschaft geht über das Reiten hinaus und so begann er, selbst Polo-Pferde zu züchten.

"Zu meinem 30. Geburtstag bekam ich von meinen Freunden ein argentinisches Polo-Pferd geschenkt, die Stute Serana", berichtet der ambitionierte Unternehmer von den Anfängen: "Sie hatte sehr viel Qualität und ich wollte gerne ein weiteres Pferd wie sie haben. Deshalb begannen wir, mit ihr zu züchten." Serana wurde der Grundstein.

1983 gründeten Rolf Zimmermann und seine Frau Aletta das nach der Polo-Stute benannte Gestüt "Serena" in der Nähe Berns. "Ein selbstbewusstes Pferd, das mit Freude dem Sport nachgeht, mutig und schnell ist, war immer unser Zuchtziel", erinnert sich Aletta Zimmermann, die die Leidenschaft ihres Mannes teilt. Fünf Jahre später gingen beide nach England, die Hochburg des Polos. "Während es in Deutschland nur etwa 250 Polo-Spieler gibt, sind in Großbritannien mehr als 4000 Reiter aktiv", erklärt der einstige Europameister.

Der Innenarchitekt will in Dörentrup, wo er seit März mit seiner Frau zu Hause ist, eine Designausstellung ins Leben rufen. Der alte Wehrturm, den die Zimmermanns mühsam umgebaut haben, und das abgelegene, idyllische Grundstück laden geradezu zu einer Präsentation für Inneneinrichtung im Country-Style ein.

Neun Pferde hat er mitgebracht, mit ihnen möchte Zimmermann anderen Reitern die Kniffe des Polos beibringen. Eine kleine Polo-Schule ist sein Traum, die Pferde und der Platz seien vorhanden: "Man ist froh, wenn man etwas von seiner Leidenschaft weitergeben kann. Polo ist viel mehr als große Hüte tragen und Champagner trinken. Es geht um den Spaß und die Pferde, nicht um das Prestige."

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