Diese Fünf steuern den TBV Lemgo Lippe aus dem Hintergrund

Lemgo . Die Spieler von Nummer 2 bis 99 sind bekannt. Das Trainerteam und der Geschäftsführer ebenfalls. Doch wer steuert den Handball-Bundesligisten TBV Lemgo Lippe eigentlich aus dem Hintergrund? Wir stellen die fünf Mitglieder des Beirates vor.

Herbert Vogel feiert am Freitag seinen 69. Geburtstag und lebt mit seiner Familie in Bad Salzuflen.

Beruflicher Hintergrund : Nach dem Ausscheiden der von ihm gegründeten Itelligence AG hält Vogel noch zahlreiche Aufsichtsratsmandate. Zudem ist er Vorsitzender der NTT Data Deutschland GmbH in München. Die Schwesterfirma von TBV-Sponsor NTT Data Business Solutions hat 2000 Mitarbeiter. Vogel betreut auch noch einige Start-ups und ist an der Uni Bielefeld ehrenamtlicher Geschäftsführer der BRIC GmbH.

Erster TBV-Kontakt: &bdquo; In den 1980er Jahren bin ich ab und zu zum TBV gegangen – obwohl wir in Bad Salzuflen ja auch Union 73 hatten. Seit 1999 sind wir – mit einer kurzen Unterbrechung – mit Itelligence ständiger TBV-Sponsor. Über diese Schiene kam ich dann in den Beirat.“

Magischer Moment: &bdquo;Natürlich die Meisterschaft 2003. Doch noch viel größer war meine Freude im vergangenen Jahr über den Pokalsieg. Da ich erkrankt war, habe ich ihn zuhause auf dem Sofa erlebt. Über den Schmerz hinweg konnte ich es kaum glauben. Es war die größte Sensation, seit ich beim TBV bin.“

Meine TBV-Vision: &bdquo;Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass wir uns wieder im vorderen Mittelfeld platzieren, obwohl es derzeit illusorisch erscheint. Zudem hoffe ich, dass wir neben Phoenix Contact neue große Sponsoren finden, um weiter Top-Sport für OWL bieten zu können.“

Ralf Wilhelm Kanne 63 Jahre, stammt aus Detmold.

Beruflicher Hintergrund: Geschäftsführer der Wilhelm Kanne GmbH für Vermietungen und Verpachtungen.

Erster TBV-Kontakt: &bdquo;Ich bin schon seit Ewigkeiten Sponsor. Fynn Holpert hatte mich seinerzeit kontaktiert. Für den Beirat hat mich Siegfried Haverkamp geworben, als es dem TBV schlecht ging und alle gesagt haben: Wie kannst Du nur?“

Magischer TBV-Moment: &bdquo;In der Woche nach dem letzten Saisonspiel organisierte die Volksbank einst regelmäßig Fußball-Spiele gegen die TBV-Handballer. Da habe ich auch mitgekickt. Das waren tolle Kontakte.“

Meine TBV-Vision : &bdquo;Über viele Jahre waren wir als TBV Deutschland bekannt. Heute müssen wir kleinere Brötchen backen. Aber der Ansatz ist es, junge Spieler zu integrieren, was ,Flo Kehrmann wirklich sehr, sehr gut macht.“

Prof. Dr. Gunther Olesch 67 Jahre, wohnhaft in Detmold.

Beruflicher Hintergrund : Wir empfehlen einen Blick auf seine Homepage (www.guntherolesch.de), alles andere würde hier die Zeilenlänge sprengen. Prof. Dr. Olesch war 20 Jahre Geschäftsführer von Phoenix Contact und wurde mehrfach als Manager des Jahres ausgezeichnet. Seit August 2020 ist er Geschäftsführer der Gunther Olesch Performance UG.

E rster TBV-Kontakt : &bdquo; Als sich Phoenix Contact erstmals Gedanken machte, als Sponsor einzusteigen. Siegfried Haverkamp bemühte sich seinerzeit sehr darum. Meine Überzeugung war und ist, dass wir etwas für die Region leisten müssen. Dabei geht es um soziale Verantwortung.“

Magischer TBV-Momen t: &bdquo; Der Pokalsieg 2020 war echt super. Ich durfte ihn später sogar mal in der Hand halten. Aber auch der jüngste Sieg gegen Flensburg war richtig schön.“

Meine TBV-Vision : &bdquo; Dass Lemgo zum ersten Drittel der Liga gehört, um den Pokalsieg mitspielen kann und auch international dabei ist. Aktuell ist das aber nicht realistisch. Dafür muss sich die junge Mannschaft erst finden. Doch ich halte ganz viel von Florian Kehrmann und kann mir gut vorstellen, dass er wieder ein Spitzenteam formt.“

Arndt Schirneker-Reineke 48 Jahre, lebt mit seiner Familie in Bad Salzuflen.

Beruflicher Hintergrund : Fachanwalt für Arbeits- und Verkehrsrecht.

Erster TBV-Kontakt : &bdquo; Mit der E-Jugend vom HC Grastrup-Ehrsen. Unsere Jugendtrainerin ist mit uns nach Lemgo gefahren. Das war ein tolles Event. In meiner Zeit bei Radio Lippe, worüber ich mir mein Studium finanzierte, habe ich sechs Jahre lang im Studio die Moderation für die TBV-Reporter Uwe Schwarzer und Jens Fillies gemacht. In einer turbulenten Phase hat mich Siegfried Haverkamp vor einigen Jahren dann für den Beirat gewonnen.“

Magischer TBV-Moment : &bdquo;Als Moderator bei der Meisterfeier 1997 auf dem Regenstorplatz. Außerdem war ich mit meiner Familie beim DHB-Pokalsieg im vergangenen Jahr dabei. Das war total skurril, zumal ja auch nur 2000 Zuschauer in die riesige Arena durften.“

Meine TBV-Vision : &bdquo; Ein großer Traum wäre eine Top-6-Platzierung. Aber mir ist bewusst, dass das unrealistisch ist, sofern wir nicht weitere Sponsoren auftun. Erste Priorität ist es, immer abgesichert zu sein, um nicht gegen den Abstieg zu spielen.“

Ulrich Kaltenborn 64 Jahre, lebt in Lemgo.

Beruflicher Hintergrund: Nach über 35 Jahren in leitenden Funktionen bei Zumtobel zuletzt über fünf Jahre Geschäftsführer beim TBV. Seit 1. Oktober genießt er nun seinen Ruhestand.

Erster TBV-Kontakt: &bdquo;Ich bin seit vielen Jahren TBV-Mitglied. Ab der E-Jugend habe ich meinen Sohn aktiv begleitet und mich in den unterschiedlichen Teams als Betreuer eingebracht.

Magischer TBV-Moment: &bdquo;Der Pokalsieg 2021 in Hamburg. Damit hätte ich nie gerechnet.“

Meine TBV-Vision: &bdquo;Wenn sich der TBV im einstelligen Bereich bewegen kann und in Lemgo weiter junge Spieler aufgebaut werden. ,Flo hat dafür ein gutes Händchen. Um dauerhaft nach oben zu schielen, müssen Strukturen umgebaut werden. Momentan kämpfen wir uns von einer Krise durch die nächste. Dabei ist es wichtig, dass wir das Bundesliganiveau absichern. Dazu braucht es ein vernünftiges Budget. Zuletzt ist es wirtschaftlich nicht nach unten gegangen, sondern wir haben uns in der Breite stabilisiert.“

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