Lemgo. Wahnsinn. Der Post-TSV Detmold ist das Maß aller Dinge: Der Bezirksligist setzte sich Sonntagabend im Endspiel um die Lippischen Hallenfußball-Meisterschaften mit 6:4 gegen den TSV Horn durch und holte sich somit zum vierten Mal insgesamt und zum dritten Mal in Folge den LZ-Cup. Im Konfettiregen übergaben LZ-Verleger Rainer Giesdorf und seine Gattin Petra Neitzel-Giesdorf die ausgesetzte Trophäe.
3.700 Fans, so viele wie im vergangenen Jahr, verfolgten die Spiele im sonstigen Handball-Tempel und sahen ansprechenden, aber nicht durchgehend hochklassigen Fußball. Doch das war den Anhängern egal. Es herrschte eine tolle Atmosphäre, jede Mannschaft hatte ihre Fans mitgebracht und – anders als noch in der Vorjahren – die schmückten das weite Rund mit deutlich mehr eigens angefertigten Transparenten und Bannern.
Für die Halbfinals hatten sich mit Post-TSV Detmold, TSV Horn, SC Bad Salzuflen und RSV Barntrup die taktisch, spielerisch und individuell am besten aufgestellten Herrenteams qualifiziert. Doch um den Einzug in den lukrativen Showdown musste der spätere Sieger aus Detmold bangen und kam über den zweiten Bildungsweg (bester Zweitplatzierter der drei Finalgruppen) weiter. Auf dem Weg ins Endspiel gelang die Revanche für das 1:2 aus den Gruppenspielen gegen Salzuflen mit 5:3 eindrucksvoll
Zweimal steckten die Schützlinge von SC-Coach Miron Tadic Treffer in Unterzahl ein. Ebenso heiß ging es im anderen Halbfinale zu, das Horn mit 4:3 gegen Barntrup für sich entschied. Auch dabei steckten beide Kontrahenten je eine Zeitstrafe ein. Das Endspiel über 2x10 Minuten war eine der torreichsten Begegnungen des Turniers.
Schiprowski und Cömert legten für Detmold vor, Coban hielt dagegen, doch Wichmann, Cömert und ein Eigentor schossen das 5:1 heraus, ehe zweimal Demir und Coban zum 4:5 noch einmal Flagge zeigten. Nach Cömerts Zeitstrafe besorgte Rüschenpöhler das 6:4 – und Post-TSV Detmold versank 33 Sekunden später in Jubel.
Detmolds Trainer Michael Grundmann wollte die ganze Welt umarmen: „Wir sind zuerst mit Glück weitergekommen. Aber jetzt zum dritten Mal den Titel in Reihe zu holen, passiert die nächsten 100 Jahre nicht mehr." Horns Cheftrainer Sedat Akcay: „Ich bin sehr zufrieden mit unserer Leistung. Wir haben unsere Ausfälle kompensiert und das Finale spannend gemacht."
Miron Tadic vom als Mitfavoriten gehandelten SC Bad Salzuflen: „Wenn man so weit kommt, dann will man auch den Titel. Aber Detmold ist die beste Mannschaft des Turniers. Die ersten vier Feldspieler sind Extraklasse." Barntrups Jan Trockel hatte schon im Vorfeld gesagt: „Toll, dass wir wieder bei diesem super LZ-Cup dabei sind. Jetzt legen wir den Schalter voll auf das Feld um."
Der Dank aller Verantwortlichen ging an die Sponsoren Herforder Brauerei, Lippische Sparkassen, Bad Meinberger Mineralbrunnen, AOK Nordwest und Landes-Brand.
Kommentar: "Die Fans lieben den LZ-Cup"
von Dietmar Welle
Seinen hohen Stellenwert im Kalender des lippischen Fußballsports hat der LZ-Cup als lippische Hallenmeisterschaft erneut bewiesen. Wie im Vorjahr verfolgten 3.700 Zuschauer das Geschehen in der Lemgoer Lipperlandhalle und gaben der Veranstaltung einen tollen, friedvollen Rahmen.
Die Bedingungen, die die FuL-Kreise Lemgo und Detmold sowie die LZ mit den Sponsoren schaffen, sind nahezu optimal. Bei der 14. Auflage dieser inoffiziellen Titelkämpfe verdiente sich Ausrichter TSV Kirchheide ein besonderes Lob von den Fans und Spielern wie auch von Friedhelm Stickdorn, der den im Urlaub weilenden Lemgoer Fußball-Chef Werner Fritzensmeier vertrat.
Stickdorn hob zu Recht die tadellose Organisation hervor. Sportlich – und da stimmten ihm auch andere Experten zu – standen die Wettbewerbe nicht immer auf einem herausragenden Niveau. Stickdorn hatte zuweilen „Längen" erkannt, aber rundherum sei alles gut gewesen. Dem ist beizupflichten.
Positiv machte sich die Einbindung der Frauenspiele bemerkbar. Die Schlachtenbummler sorgten für Stimmung auf den Rängen und die Damen gaben diese Anerkennung mit engagierten Leistungen zurück. Dass das LZ-Cup-Finale 2017 keinen neuen Zuschauerrekord aufstellte und „nur" das Vorjahresniveau erreichte, muss niemanden betrüben.
Wichtigste Erkenntnis: Die LZ-Cup lebt – und die Fußballer lieben ihn. Schon jetzt herrscht Vorfreude auf die 15. Titelkämpfe.










