Kreis Lippe. So kurz vor Weihnachten ruht ja eigentlich der Fußball unter freiem Himmel. Doch die Szene bleibt in Wallung. LZ-Cup und Trainerrücktritte halten die Kicker unter Strom. Ungewöhnlich: Von den vier LZ-Cup-Halbfinalisten 2017 sind TSV Horn (mied den Wettkampf), Post-TSV Detmold und SC Bad Salzuflen (beide aus sportlichen Gründen) nicht mehr dabei. Nachstehend ein Überblick.
LZ-Cup
Wie in jedem Jahr macht der LZ-Cup wieder früh Schlagzeilen. Nach der Vorrunde am Sonntag schlugen die Wogen besonders hoch beim Wettbewerb in Bad Meinberg. Denn Vorjahressieger Post-TSV Detmold schied dort aus. Nicht zuletzt wegen eines Regelverstoßes. Die Schützlinge von Trainer Ralf Brokmann mussten sich den Vorwurf gefallen lassen, mehr als die durch das Reglement erlaubten sieben Personen auf der Ersatzbank platziert zu haben. Das 3:2 gegen Hörste wurde durch das Schiedsgericht in ein 0:2 umgewandelt.
„Die Entscheidung hat ihre Richtigkeit", so Detmolds Pokalspielleiter Lutz Diekjobst. Der FuL-Kreis Detmold habe alle Vereine im Vorfeld darüber informiert, dass lediglich der Trainer, sein Co oder Betreuer sowie fünf Ersatzspieler auf der Wechselbank sitzen dürfen. Und keiner mehr. Diekjobst: „Alle Verstöße gegen diese Regelung werden als Unsportlichkeit gewertet. Daher auch die Umkehrung des Spielergebnisses in eine Niederlage für die Residenzler. Diese Regelung gilt seit geraumer Zeit – und sie gilt, egal, wie viele Leute zusätzlich auf der Bank Platz nehmen."
Beispiele aus der Vergangenheit seien nicht tauglich, um die aktuelle Szenerie regelgerecht zu bewerten. Diekjobst weiter: „Ich wende mich auf diesem Weg an die Fußballer, damit endlich Klarheit herrscht. Das gefährliche Halbwissen, das derzeit in den Sozialen Medien kursiert, ist nicht hilfreich."
TuRa Heiden
Paukenschlag beim Detmolder A-Ligisten. Trotz des sportlichen Erfolgs (Mittelfeld) sah sich Trainer Thorsten Schmiech veranlasst, die Brocken hinzuwerfen. Obmann Patrick Schmidt: „Nach einem tollen Start in die Saison kam der Einbruch. Es ist vornehmlich ein Einstellungsproblem der jungen Mannschaft, die ihr Potenzial nicht immer abruft."
Schmidt, selbst beruflich seit August auf Usedom, legt ebenfalls sein Amt zum 12. Januar nieder und übernahm die Verantwortung für das Geschehen: „Wegen der großen Entfernung konnte ich mir keinen persönlichen Eindruck von der Situation machen, habe aber immer Kontakt gehalten." Schmidt dankte Schmiech, den er hatte zum Bleiben bewegen wollen, für seine Arbeit: „Thorsten hat immer mehr als 100 Prozent gegeben. Mit der sportlichen Leistung hat das alles nichts zu tun."