Eiseskälte in den USA legt hunderte Teslas lahm

Matthias Schwarzer

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Kältewelle in den USA. Vor allem Fahrer von Elektroautos stellt das vor Probleme. - © AP Images
Kältewelle in den USA. Vor allem Fahrer von Elektroautos stellt das vor Probleme. (© AP Images)

New York. Elektroautos gelten zwar als die Zukunft - jedoch sind sie nicht in allen Fällen auch so zuverlässig wie ein Wagen mit Verbrennungsmotor. Das zeigen aktuelle Fälle in den USA: Hier kämpfen Tesla-Fahrer aufgrund der wochenlangen Kältewelle mit Akkuproblemen bei ihren Fahrzeugen. Und manche kommen gar nicht erst in ihren Wagen.

Wie das Tech-Portal Mashable berichtet, beschweren sich derzeit viele Tesla-Kunden über die niedrige Reichweite ihrer Fahrzeuge. Kommt ein Tesla Model X beispielsweise bei normaler Witterung auf eine Reichweite von 290 Meilen, kann die Reichweite bei Minusgraden auf gerade mal 120 Meilen sinken.

Andere Tesla-Fahrer haben ganz andere Probleme: Weil die automatischen Türgriffe ihrer Wagen bei Eiseskälte schlichtweg festfrieren, öffnet ihr Auto nicht mehr - und sie kommen gar nicht erst rein.

Tesla testet in Alaska

Laut Mashable ist sich der amerikanische Autobauer dem Problem durchaus bewusst. In Alaska hat Tesla ein eigenes Gelände, wo die Fahrzeuge bei eisigen Temperaturen getestet werden. Elon Musk hatte kürzlich angekündigt, stark in den Bereich zu investieren, um die Elektroautos fitter für schlechte Witterungsverhältnisse zu machen.

Doch nicht nur Tesla hat ein Problem mit Minusgraden. Immer wieder berichten Elektroauto-Fahrer von sinkenden Reichweiten bei Kälte. Der ADAC geht davon aus, dass viele Batterien bei Kälte bis zu 50 Prozent ihrer Reichweite einbüßen.

Der TÜV Süd hat zu diesem Problem kürzlich einige Tipps veröffentlicht - und sich dabei das Vorreiter-Land Norwegen zum Vorbild genommen. Hier sei Elektromobilität schließlich auch bei Minusgraden "kein Problem".

Tipps für E-Auto-Fahrer bei Kälte

Der TÜV empfiehlt zum Beispiel, sein E-Auto in einer Garage zu parken - das schont den Akku. Außerdem könne man seinen Wagen hier über den Hausstrom für die Fahrt bereits vorheizen. Denn die elektrische Heizung frisst im Winter eine Menge Energie - das geht auf die Batterie.

Im Wagen selbst empfehle es sich, lieber die Sitz- und Lenkradheizung anzuschalten statt die normale Heizung. Die verbrauche weniger Energie, halte aber ebenso kuschelig warm.

Moderne Elektroautos haben für das Heizproblem übrigens inzwischen Wärmepumpen eingebaut. Und auch die Hersteller arbeiten daran, ihre Akkus winterfester zu machen. "Immer bessere Batterietechnologie inklusive Wärmesystem, insgesamt größere Akkus und der Einsatz von Elektronik sorgen für stetige Verbesserungen", so der TÜV.

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